Luka und Kolja aka Ferge X Fisherman haben mit egoFM Max über ihre neue Platte und deren Entstehungsprozess gesprochen.
radiowelt
13.04.2022
Ferge X Fisherman bei egoFM
Das komplette Interview bei egoFM Max
Luka und Kolja haben sich schon mit 14 in ihrer Heimat Nürnberg kennengelernt und damals ihre ersten musikalischen Versuche gestartet. Auch The LakeSideBoyz, die nicht nur live mit am Start, sondern auch bei der Entstehung und der Produktion beteiligt sind, haben sie größtenteils dort kennengelernt und sind seit Jahren mit ihnen befreundet.
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Ferge X Fisherman im InterviewDas komplette Gespräch
Inzwischen sind die Musiker zwar alle in verschiedenen Städten verteilt, waren deswegen aber auch schon vor der Pandemie daran gewöhnt, nicht die ganze Zeit abzuhängen, sondern sich immer wieder bewusst zu treffen, um konzentriert an neuer Musik zu arbeiten. Und nachdem der Release von ihrem Album Blinded by the Neon im Mai 2020 direkt in die Pandemie fiel und die geplante Tour abgesagt werden musste, freuen sie sich umso mehr mit ihrem neuen Album Duality im April und Mai Konzerte spielen zu können:
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Der Sound klingt nach Südlondon oder Queens
Rap auf Deutsch war eigentlich nie eine Option, Kolja ist auf eine englische Grundschule gegangen und wurde auch durch seinen Basketballtrainer schon früh mit amerikanischem HipHop sozialisiert:"Ich war da halt so sechs, als ich die ersten Tapes von dem gekriegt habe und das war dann irgendwie meine große Liebe und dann will man natürlich auch so klingen wie das, was man da hört. Und dadurch dass ich auch damals sehr viel Englisch gesprochen habe [...], war der Bezug sofort mit dieser Sprache irgendwie da und das hat sich jetzt gehalten und bisher fühlt es sich nicht so an als müsste ich das ändern." - Kolja Pribbernow aka Fritz Fisherman
Auch heute wird der Sound von Ferge X Fisherman natürlich noch von dem beeinflusst, was Kolja und Luka selbst gerade so hören. Bei der Entstehung von Duality war das zum Beispiel Mick Jenkins, ab und zu ist aber auch der Vibe von Tom Misch, Yussef Dayes und anderen Künstler*innen aus der UK-Jazz-Szene herauszuhören, erzählt Luka.
"Das ist einfach das, was wir glaube ich selber viel hören und dementsprechend inspiriert uns das auch." - Luka Fehrmann aka Ferge
Vor jeder Platte stellen Kolja und Luka auch eine Playlist zusammen, um einen roten Faden zu finden und Ideen und Inspirationen zu sammeln. Auf Kolja hatten und haben zum Beispiel auch Musiker wie Ivan Ave, JuJu Rogers oder Serious Klein einen großen Einfluss.
Inhaltlich ist Duality ein "Portrait von einer Mischversion von uns allen", sagt Kolja.
Die Texte stammen von ihm und sind deswegen zwar natürlich vor allem aus seiner Perspektive geschrieben, allerdings erzählt die Musik von Ferge X Fisherman auch ihre eigenen Geschichten:"Deswegen glaube ich, das [Album] ist wie so ein kleines Portrait von unserem Freundeskreis. Die Entwicklungen, die wir so gemacht haben in den letzten zwei bis drei Jahren. Mit der Erkenntnis, dass in vielen Dingen Widersprüche stecken und es nie nur eine Seite [gibt], es gibt immer auch eine Kehrseite. Deswegen auch der Name Duality, [um zu zeigen] dass es mindestens immer zweiteilig ist." - Kolja Pribbernow aka Fritz Fisherman
Bei den Texten ist Kolja selbst sein größter Kritiker und erzählt, dass er bestimmt sechs oder sieben Texte verwirft, bevor er einen für gut genug befindet, um ihn zu recorden. Und erst wenn ihm dieser Track dann auch noch nach einigen Wochen taugt, landet er schließlich auf einem Album. So hat es zum Beispiel "Ego" auf die neue Platte geschafft, ein Track der als Fortsetzung zu "Role" (2020) betrachtet werden kann:
Luka legt bei seinen Beats viel Wert darauf, dass die Songs musikalisch komplex aufgebaut sind und immer wieder auch neue Elemente dazukommen. Am Ende entsteht so bei Ferge X Fisherman ein Sound, der nach Südlondon oder Queens klingt und von egoFM Max als "international respektierter, spitzenmäßig-doper Rap" bezeichnet wird.
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