"heycare": Aus der Not zur Idee

"heycare": Aus der Not zur Idee

Wie zwei Gründerinnen Care-Arbeit ins Berufsleben holen

Von  Gloria Grünwald
Übers Gründen sprechen wir schon die ganze Woche - dieses Mal zu Gast: Julia Kahle von "heycare". Sie hat "heynanny" – damals hieß ihr Start-up noch so – mitgegründet.

Zwischen Kita-Ausfall und Karriereplänen – Care-Arbeit wird digital gedacht

Julia Kahle ist nicht die Erste, die im Corona-Chaos zwischen Homeschooling und Zoom-Meetings an ihre Grenzen kam. Aber sie ist eine der wenigen, die aus dieser Überforderung ein Geschäftsmodell gestrickt hat. Zusammen mit ihrer Mitgründerin Anna Schneider gründete sie 2021 das Start-up "heynanny" – heute besser bekannt unter dem Namen "heycare". Der neue Name passt besser zu dem, was das Unternehmen heute anbietet: eine ganzheitliche Betreuungslösung für Kinder, Angehörige, Haustiere – und für die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden. Uns hat sie von ihrer Gründungsgeschichte erzählt.
  • "heycare": Carearbeit wird zum Start-up
    Das Interview mit eine der Gründerinnen zum Anhören

Die Idee von "heynanny"

Die Idee zur Gründung von "heynanny" kam von Anna Schneider, die jahrelang neben ihrem Job als HR Director in der Hotellerie als Babysitterin in unterschiedlichen Ländern aktiv war. Im Female Leadership Netzwerk PANDA suchte sie dann nach einer Mitgründerin. Als die studierte Pädagogin Julia gerade ihren Job gekündigt hat, stieß sie auf Annas Gesuch.
"Während der Corona-Zeit hatte ich plötzlich zwei unbetreute Schulkinder zu Hause, war trotz Remote-Arbeit nicht in der Lage, den beiden gerecht zu werden und gleichzeitig meine Arbeit vollumfänglich auszuführen."

Nach fast 15 Jahren verließ sie die HR-Abteilung der Deutschen Bahn Schenker. Von dem Konzept war Julia sofort überzeugt – und auch die Chemie stimmte zwischen ihr und Anna. Also gründeten sie im August 2021 das Start-up "heynanny".  Das Angebot kann nur wahrgenommen werden, wenn es das Unternehmen als Benefit bereitstellt.

"heynanny": So funktioniert's

Zunächst registrieren sich angehende Nannys oder Eltern bei dem Portal mit den grundlegenden Angaben wie Name und Postleitzahl. Anschließend werden persönliche Daten, Dokumente und Ausweise auf Echtheit überprüft. So kann Sicherheit garantiert werden, dass sowohl Nannys als auch Eltern wahrheitsgemäße Angaben gemacht haben. Außerdem müssen die Nannys ein Führungszeugnis sowie ein spezielles Erste-Hilfe-Zertifikat vorweisen. In der finalen Runde werden sie dann in einem persönlichen Gespräch unter die Lupe genommen. Hier geht's dann vor allem darum, dass sie zeigen können, dass sie Freude daran haben, andere Menschen zu begleiten.

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