Get Well Soon bei egoFM

Get Well Soon bei egoFM

Konstantin Gropper aka Get Well Soon zu Gast bei egoFM Sebastian

Konstantin Gropper hat virtuell bei egoFM Sebastian vorbeigeschaut und uns im Interview erzählt, wie sich seine Ansicht zum Thema Optimismus in den letzten Jahren verändert hat, was er von KI hält, die Musik machen und warum er für das neue Album ganz viele Glückskekse essen musste. In der Privataudienz stellt er dir außerdem seine Lieblingssongs vor.


Get Well Soon bei egoFM

Get Well Soon zu Gast bei Sebastian: Das komplette Interview

Die egoFM Privataudienz mit Get Well Soon


Get Well Soon zu Gast bei Sebastian: Das komplette Interview

Thematisch widmet sich Konstantin Gropper aka Get Well Soon eigentlich eher schwermütigen Themen, mit dem neuen Album schlägt er nun eine ganz andere Richtung ein - die, des Optimisten. Wir haben ihn mal gefragt, warum dieser Sinneswandel ausgerechnet jetzt in Zeiten der Pandemie gekommen ist.
  • Get Well Soon im Interview
    Konstantin Gropper zu Gast bei egoFM Sebastian
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Pessimismus in, Optimismus out?

Konstantin hat sich auf seinen älteren Platten eigentlich eher zwischen Themen wohlgefühlt, die einen düsteren, pessimistischen Touch haben. Er hatte schon früh einen Hang zum Pessimistischen – ob Literatur, Filme oder Musik: Das Dunkle, Pessimistische wirkte auf ihn echter, ehrlicher. Optimistisches Denken hat hingegen oft einen Beigeschmack von Naivität. Nach The Horror, einem Album, bei dem es zum Beispiel viel um das Thema Angst geht, widmet er sich mit seinem neuen Werk Amen nun dem Optimismus. Aber warum ausgerechnet jetzt? Die letzten beiden Jahre waren hart, für so ziemlich jede*n. Zwischen Lockdowns, Corona-Varianten und diesen ganzen düsteren Gedanken, klammert man sich aber immer wieder an diesen einen Gedanken: Es kann nur besser werden. Das ist auch gut so, denn ohne den letzten Funken Hoffnung und Optimismus für die Zeit nach der Pandemie, würde man wahrscheinlich völlig den Kopf verlieren. Und das hat auch Konstantin festgestellt - ausgerechnet in der Pandemie merkt er, dass er vielleicht doch eher ein Optimist ist.
"Irgendwie sind wir ja alle dazu gezwungen, Optimismus zu praktizieren. Im Sinne von wir alle hängen daran, dass das irgendwann vorbei ist. Wir alle hängen an so einem Danach, an so einem Jenseits dieser Pandemie. Und das ist doch alles, was wir haben. Deswegen ist das vielleicht doch gar nicht so persönlich, wie ich dachte, sondern ich glaube es geht wahrscheinlich allen so. Wenn man nicht komplett wahnsinnig werden will natürlich." - Konstantin Gropper

Zuversicht und ein eher positiver Blick aufs Leben wird in seinen Augen zu Unrecht als naiv und einfältig abgestempelt, denn nur weil man optimistisch ist, heißt das ja nicht, dass man sich nicht trotzdem Gedanken macht und Dinge hinterfragt und diskutiert.
"Das ist eigentlich der große Punkt. Dass das immer so landläufig gleichgesetzt wird, Optimismus und Naivität. Das ist ja eher die Frage: Muss das so sein? Oder gibt es nicht eine Möglichkeit, irgendwie sich trotzdem tiefgreifend mit so einem Thema auseinanderzusetzen aber diese, sag ich mal, optimistische Perspektive zumindest nicht auszublenden."- Konstantin Gropper

Get well soon, Amen!

Und diesen neu entdeckten Optimismus teilt Konstantin am 25. März nun mit uns in geballter Ladung auf Amen. Bereits im Interview mit egoFM Max verriet uns Konstantin 2018, dass er beim Schreiben eines Albums immer einen gewissen Kontext, ein Thema, einen Rahmen oder Titel braucht. Das war bei Amen nicht anders. Der Titel hat übrigens nix mit Religion zu tun. Stattdessen will er dem Begriff eine andere Bedeutung in einem neuen Zusammenhang geben - als "weltliches Empowerment", wie er sagt. Also ganz nach dem Motto "Get well soon! Amen!"
"Der Kontext drängt sich ja mehr denn je auf. […] Das Album ist ja schon komplett jetzt in dieser Pandemie-Zeit entstanden. Und dass es dann jetzt in diese Richtung geht, diesen Versuch eben auch irgendwie positiv zu bleiben, war mir relativ schnell klar, weil eben auch in dieser Pandemie-Zeit mir dieses Jammern noch mehr auf die Nerven gegangen ist als dieses Ding an sich, glaube ich. Das war quasi dieser Impuls - ich wollte mich da irgendwie abgrenzen." - Konstantin Gropper

Denn trotz allem müssen wir uns doch hin und wieder bewusst machen, dass wir hierzulande in einer ziemlich privilegierten Welt leben.

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Mehr Optimismus finden

Auf Amen widmet sich Konstantin auch verschiedenen Genres - das hat einen ganz einfachen Grund: Da sein Album ja dazu beitragen soll, dass sich die Hörer*innen besser fühlen, hat er sich dabei auch von seiner eigenen Feel Good Playlist inspirieren lasen. Eigentlich war er lange Zeit ja kein Fan vom Trend in der Musikbranche hin zu Playlisten und weg vom Albumformat. Allerdings passte das hier bei dem Album einfach viel zu gut - wenn man möchte, dass sich die Fans beim Hören gut fühlen, ist eine Feel Good Playlist mit vielen verschiedenen tollen Facetten natürlich als Inspiration Gold wert.
"Eigentlich liegt diesem Album eine Playliste zugrunde. […] Meine persönliche Feel Good Playlist. […] Und daraus entstanden dann diese verschiedenen Einflüsse, deswegen sind die auch so unterschiedlich. Das ist ja auch das Schöne – das ist sehr subjektiv, was für einen selbst Feel Good-Musik ist."

Und nicht nur mit dem Thema Optimus hat sich Konstantin im Vorfeld zu dem neuem Album auseinandergesetzt. Auch mit Optimierung – besser gesagt Selbstoptimierung und Achtsamkeit. Dafür hat er auch eine Meditations-App ausprobiert, bei der man durch eine generische Stimme durch Atemübungen zur Ruhe kommen soll. Zwar hat ihm das Ganze nicht so wirklich getaugt, dafür aber den Anstoß gegeben, neben einem bunten Spektrum an Genres auch eine Siri-basierte KI auf die Platte zu bringen.
"Da gibt’s eben diese Stimme – ich weiß gar nicht, ob das eine echte Stimme ist oder eine künstliche Intelligenz, die aber auch so im wahrsten Sinne des Wortes gebetsmühlenartig so eben dieses 'Einatmen, Ausatmen, hör auf deinen Atem' und sowas sagt… Das hat bei mir überhaupt nicht funktioniert – also mich hat das eher aggressiv gemacht. Aber diese Stimme ist daraus geblieben, weil ich das so lustig fand. Also dass man irgendwie so sagt, man hat so jemanden der einen so ein bisschen […] bei der Hand nimmt." - Konstantin Gropper

 

Kekse haben gute Tipps

Für seine Recherche zum Album und den Themen Optimismus und Hoffnung hat er sich auch mit Glückskeksen befasst und aus den Sprüchen direkt einen Song gebastelt. Denn auch wenn solche Glückskekssprüche manchmal doch etwas wirr formuliert sind und nicht immer einen gehaltvollen Tipp oder ein Mantra fürs Leben beinhalten, kann man aus einigen doch ein bisschen Weisheit ziehen.
"Wenn man das ernst nimmt, wenn man das annimmt, sind die oftmals eben gar nicht sooo von der Hand zuweisen. Deswegen heißt dieser Song ja auch 'Accept Cookies' - man muss es natürlich auch annehmen, was da drin steht." - Konstantin Gropper

Okay, trotzdem waren natürlich auch ein paar Nieten dabei. Wie viele Kekse Konstantin für den Song letztlich knacken musste, hat er uns aber nicht verraten...

Hoffnung für die Konzertsaison

Eigene Konzerte sind für Konstatin in der letzten Zeit glücklicherweise nicht weggefallen, weil er sich sowieso eine Get Well Soon-Pause für zwei Jahre angesetzt hatte und diese auf die Pandemie fiel. In dieser Zeit hat Konstatin hauptsächlich an Film- und Fernsehmusik gearbeitet (zum Beispiel für How to Sell Drugs Online (Fast)). Jetzt hofft er natürlich aber, dass er die anstehende Tour zum neuen Album im früher wie geplant starten kann - mit einer Prise Optimismus kannst du auch dabei sein:

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Die egoFM Privataudienz mit Get Well Soon

Diesen Freitag übernimmt Konstantin von Get Well Soon von 20 bis 21 Uhr das egoFM Studio und stellt einige seiner liebsten Songs vor, die ihn in letzter Zeit inspiriert und begleitet haben - oder ihm einfach nur ziemlich gut gefallen. 


Die Wiederholung der egoFM Privataudienz gibt's übrigens am Sonntag von 13 bis 14 Uhr. Alle Songs, die Get Well Soon mitgebracht hat, siehst du hier.

Tracklist

  1. Gaspard Augé - Vox
  2. Paul and Linda McCartney - Ram On
  3. Pet Shop Boys - Suburbia
  4. The Kinks - The Village Green Preservation Society
  5. Baxter Dury - Slumlord
  6. Oehl - 300.000
  7. Wolfgang Ambros - De Kinettn wo I schlof
  8. YOTA feat. MF DOOM - Drop the Bomb
  9. Elton John - Goodbye Yellow Brick Road
  10. A Certain Ratio - Do The Du
  11. Enya - Carribean Blue
  12. MGMT - Me and Michael

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