Die besten Alben der Welt

Die besten Alben der Welt

...zumindest der egoFM Welt

Jede Woche präsentieren wir ein neues Album, das aus allen anderen Neuveröffentlichungen hervorsticht: den egoFM Lieblingstonträger der Woche. Nun, zum Zehnjährigen, küren wir gleich 13 davon - nämlich die Alben, die in den letzten zehn Jahren besonders hervorgestochen sind. Die Alben, von denen wir die meisten Songs auf Rotation genommen haben.

Möglicherweise erinnerst du dich noch an eine Zeit, in der Alben was ganz besonderes waren. Eine Zeit vor der neuen Angewohnheit mancher Künstler, auf Alben zu verzichten und stattdessen nur noch Playlisten zu veröffentlichen, in die einfach alle neuen Songs gehauen werden. Eine Zeit, in der du dir die Neuveröffentlichung deines Lieblingskünstlers noch rot im Kalender angestrichen hast. Eine Zeit, in der du dir noch ganz genau überlegen musstest, wie viele neue Songs daraus du dir nun auf deinen MP3-Player lädst - Speicherplatz war immerhin mal sowas wie rares Gut.
Hin und wieder gab es in dieser Zeit Alben, die dich sicherlich in die Bredouille gebracht haben, weil sie es einem ungeheuer schwer machen, daraus die größten Lieblinge zu selektieren. Für uns wiederum sind genau diese Alben seit eh und je mega. Immerhin halten wir nichts davon dir den den selben Song einmal in der Stunde um die Ohren zu hauen - Vielfalt ist unser Credo! Und wenn wir eine Band lieben, dann wollen wir dir das zeigen - mit einem vielfältigen Repertoire.

Genau das haben uns die folgenden Alben richtig einfach gemacht: Es handelt sich um die Alben, von denen es die meisten Songs ins egoFM Programm geschafft haben...

MGMT - Oracular Spectacular

Würde man weltweit Indie-Kids der späten 00er Jahre befragen, welches Album sie nachhaltig am allermeisten begeistert, dann wäre Oracular Spectacular sicherlich mindestens unter den Top Drei. Zehn Tracks, drei Hits ("Time to Pretend", "Electric Feel" und "Kids") und mindestens noch fünf Liebhabersongs ("The Youth"! "Weekend Wars"! "4th Dimensional Transition"! "Of Moons, Birds, and Monsters"! "The Handshake"!). Für MGMT lief es mit dem Debüt so gut, dass die dadurch generierte Fanschaft sogar die folgenden Experimente ohne auch nur mit der Wimper zu zucken akzeptiert hat (zum Beispiel das drei Jahre später folgende Congratulations, das wir gerne mal als auditiven LSD-Trip bezeichnen).

Ben Howard - Every Kingdom

All diese Gefühle! Emotionen! Energie! Der Singer/ Songwriter hat von Anfang an verstanden, Hymnen für die von Sehnsucht getriebenen und nach Liebe suchenden Menschen unter uns zu schreiben. Every Kingdom war 2011 das erste Album von mittlerweile dreien. Das letzte, Noonday Dream, erschien erst im Juni dieses Jahres und war freilich auch unser Lieblingstonträger der Woche. An das Erstlingswerk in Sachen Songmasse auf Rotation kommt es dennoch nicht ganz ans Debüt ran.

Loyle Carner - Yesterday's Gone

Loyle Carner, dieses liebenswürdige, aufgeschlossene, talentierte Wortgenie. Was wären wir für Monster, wenn wir den Kerl nicht lieben würden!
In seinen Tracks rappt er über alles, was in seinem unmittelbaren Umfeld passiert - Familie und Freunde sind nicht nur schwarz/weiße Figuren auf dem Albumcover, sondern die Protagonisten seiner Musik. Diese Art, als Künstler Privates der Öffentlichkeit unverfälscht zu offenbaren, ist irgendwie ungewohnt. Ungewohnt schön.

Leon Bridges - Coming Home

Man könnte ja - wenn man sich wirklich nicht dafür interessiert - auf die Idee kommen, dass Soul und Blues überholte, beziehungsweise schlichtweg veraltete Genres seien. Wenn man dann so einen Künstler wie Leon Bridges auch noch vor sich stehen hat, würde diese Annahme sogar noch bestärkt werden: Der 29-Jährige kleidet sich in etwa wie dein Großvater. 
Prompt erledigt sind diese Vorwürfe an die Genres allerdings, wenn Leon Bridges aus Atlanta, Georgia, seine Gitarre aus dem großen Lederkoffer packt und anfängt zu singen. Dann ist man viel zu sehr hin und weg um zu merken, dass die Zukunft der Soulmusik klingt wie ihre Vergangenheit und auch genauso aussieht.

Roosevelt - Roosevelt

Als wir damals, 2012, in den großen Weiten der Musikblogosphäre Roosevelts Single "Sea" entdeckt haben, konnten wir erstmal gar nicht fassen, dass wir es mit einem Landsmann zu tun haben. Rückblickend kann man durchaus sagen, dass der Kölner der Anführer der dritten deutschen Welle war, die die Welt mit catchy Synth-Pop überrollt hat.

Arcade Fire - The Suburbs

Man könnte ja mal drüber nachdenken, ob Arcade Fire nicht an und für sich einfach die beste Band auf der Welt sind. Egal was die machen - es ist perfekt. Sogar das kontroverse letzte Album Everything Now vom letzten Jahr ist so unfassbar genial und durchdacht, dass man wie ein Irrer über die Genialität der Band lachen könnte. Klar, dass wir von so ziemlich jedem Album mindestens eine Hand voll Songs auf Rotation genommen haben - unangefochten ist bis dato nichtsdestotrotz The Suburbs, das dritte Album der Kanadier aus 2010.

Bilderbuch - Schick Schock

In dieser Liste finden sich wahnsinnig viele Debütalben und jene wie Schick Schock, die wir gerne mal "Fake Debüts" nennen - Alben, die ihren Künstlern plötzlichen Hype bringen und damit völlig verschleiern, dass es die Band schon seit vielen, vielen Jahren vorher gab.
Tatsächlich ist Schick Schock das dritte Album der österreichischen Weirdo-Poppern. Und tatsächlich ist Schick Schock irgendwie sowas wie ein Debüt für Bilderbuch, da sie mit diesem Weg einen völligen Stilbruch begangen haben - vom leicht verdaulichen Pop-Rock und vergleichbaren Lyrics geht der Stil über in Synth-Pop mit merkwürdigen, cleveren Texten und Inhalten. Eine Klangrevolution, die wir feiern!

Radiohead - In Rainbows

Fragt man N00bs nach Radiohead, antworten vier von fünf prompt "I'm a Kriiiiiiiiiep, I'm a Weirdooooo" (so zumindest unsere Schätzung). Fragt man allerdings eingefleischte Fans, ist die Antwort so gut wie immer: "In Rainbows! Bestes Album der Welt!" Kann man hinterfragen, kann man aber auch einfach anhören - und zustimmen.

Portugal. The Man - Evil Friends

Evil Friends ist das siebte Album der Band aus Alaska - doch das erste, das sie gemeinsam mit dem Mastermind Danger Mouse produziert haben. Seitdem ist der Produzent quasi schon Bandmitglied.

The National - High Violet

Auch The National haben ein bisschen für den Durchbruch im Alternative-Gefilde gebraucht: Bis High Violet 2010 veröffentlicht wurde, waren schon vier Alben auf dem Markt. Seitdem sind die Amerikaner aus keiner Musikliebhaber Playlist mehr wegzudenken.

Jungle - Jungle

Eines Nachmittags springt ein sogenannter J über die Gartenmauer zu den sogenannten Ts, glotzt das Nachbarskind an, hält eine Pokémonkarte in der Hand und fragt: "Welche hast du? Ich will tauschen!". Das war der Beginn von etwas Großem: J und T werden Freunde, tasten sich gemeinsam an die Musik ran, gründen eine modern Soul-Band, veröffentlichen 2014 ihr selbstbetiteltes Debütalbum - ja, und der Rest ist Geschichte.

Bloc Party - Silent Alarm

Bevor wir 2008 unseren großen Sendestart hatten, stand natürlich große Vorarbeit auf der Agenda - wollten euch egos ja sofort eine beachtliche Menge an Songs präsentieren, die es sonst nirgends im deutschen Radio zu hören gibt. Das Debütalbum der Briten war dabei ein echtes Geschenk: so viele Songs, die wir getrost auf Rotation hauen können!
Seit diesem Album haben sich Bloc Party schon diverse Male getrennt, wieder zusammen gefunden, aufgelöst und wieder aufgerafft. Doch die Songs bleiben fester Bestandteil im egoFM Programm. Komme was wolle.

#01 Alt-J - An Awesome Wave

Mit dem Ende dieser Liste können wir behaupten: Es gibt kein Debütalbum - keines - das uns so sehr beeindruckt hat wie das der britischen Ästhetiker alt-J. Um den Finger gewickelt haben sie uns mit "Tessellate" - liebten wir. Es folgte "Matilda" - liebten wir. Es folgte "Breezeblocks" - liebten wir. Es folgte "Something Good" - liebten wir. Es folgte "Fitzpleasure" - liebten wir! Und zehn Tage auf die Veröffentlichung der letzten Single-Auskopplung folgte dann das komplette Album - die übrigens Songs, die es darauf noch zu hören gab (na rate mal) liebten wir! Über alles! Wir wollten uns in jeden einzelnen Song reinlegen, ihn essen, für immer und ewig darin leben. Bis heute halten diese Sehnsüchte beim Anhören von An Awesome Wave an.



Alle Songs in einer Playlist


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