The Kooks schauen in die Sterne und finden viel Optimismus.
Beim Serienschauen gibt es mittlerweile zwei Lager:
Die einen schauen ab dem Erscheinungsdatum sofort jede Folge wie im Rausch durch und konsumieren das Ganze wie einen überlangen Film. Die anderen sparen es sich genüsslich auf: Man will ja schließlich so lange wie möglich etwas von der Serie haben. The Kooks gehören da wohl eher zum Lager der Genießer*innen. Sie haben ihr neues Album nämlich mächtig lange herausgezögert und die letzten Wochen immer wieder mittelgroße Appetithappen hören lassen.Mit 10 Tracks to Echo in the Dark ist jetzt aber endlich das Staffelfinale angekommen – jetzt dürfen also auch die Bingelistener ihr Vergnügen finden.
Licht aus - Synthies an
Für 10 Tracks To Echo In The Dark fassen Luke Pritchard und seine Kollegen nicht nur die bisherigen EPs zusammen: Natürlich mussten noch ein paar Songs dazukommen, damit die Zahl im Titel auch stimmt. Aber ganz ehrlich: Die Dunkelheit ist eigentlich nicht der Ort, an dem man die Kooks erwarten würde. Sonst sieht man ihre Musik doch eher am Strand, im Fußballstadion, auf Open Air Bühnen oder eben auf jeden Fall irgendwo im Hellen. Aber The Kooks haben sich eben nie einengen lassen - auch ein Grund, warum die Londoner auch noch anderthalb Jahrzehnte nach der goldenen Indiezeit immer noch gut da stehen. Und so hält das Album eben doch komplett ein, was der Titel verspricht:Wenn "Connection" anklingt, muss man einfach Lust bekommen, in die Sterne zu schauen und irgendwo nach außerirdischem Leben zu Suchen.
In die Indiedisco passt der Sound zwar nicht mehr so ganz, aber die Kooks wissen auch anders zu überzeugen: Die Synthies lassen in undefinierter Weite schwelgen, der Bass groovt verführerisch und Sänger Luke Pritchard bekommt genug Platz, um ein bisschen mit seinen Gesangskünsten anzugeben. Auch "Closer" macht mit wummerndem Bass und Congarhythmus Lust, die Arme in die Luft zu werfen. Für "Modern Days" jagt Luke seine Stimme sogar durch ein Samplegerät und gibt dem Song noch stärkere elektronische Vibes.
Ganz losgesagt haben sich die Kooks von ihrem alten Sound aber dann auch nicht: "Cold Heart" wirft dann trotzdem wieder die Indiegitarren ins Feld und lässt mit Discorhythmus die Tanzfläche stürmen und auch "Oasis" hat ein Ohrwurmgitarrenriff aus den guten alten Zeiten mit im Gepäck.
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