Wie alle anderen auch waren Rage Against The Machine im letzten Jahr nicht auf Tour. Stattdessen nutzten sie die Zeit für ein Herzensprojekt und veröffentlichen jetzt eine Anti-Rassismus Kurz-Doku namens 'Killing In Thy Name'.
Killing In Thy Name
Rage Against The Machine waren schon immer eine politische Band. Mit einem Kurzfilm antworten sie nun in gewisser Weise auf das vom Kampf gegen Rassismus geprägte Jahr 2020. Zusammen mit dem internationalen Künstlerkollektiv The Ummah Chroma (was so viel bedeutet wie Community of Colour) hat die Band Ende letzter Woche eine 15-minütige Doku gegen Rassismus und "white supremacy" veröffentlicht."The following is a document of true events. Our aim is for this piece to be a fire escape from the fiction known as whiteness and a spring for discovery. Remember, the children are always watching." - Rage Against The Machine, The Ummah Chroma
Das Titelbild des Films - entstanden Ende des 19. Jahrhunderts - zeigt das berühmte Foto eines Mannes, der neben tausenden aufgestapelten Büffel-Schädeln steht. Diese wurden zum größten Teil getötet, um Native Americans verhungern zu lassen.
For the children
Die Mini-Doku begleitet einen Lehrer und seine Schüler*innen, die über die Geschichte der Sklaverei in der westlichen Welt sprechen, Unterdrückung und das generelle Konzept des "Weiß-Seins" in den USA. Mit einer Tafel und seinen Worten durchläuft der Lehrer Jahrhunderte der Sklaverei. Dabei sind während des gesamten Films immer wieder Einspieler des Songs "Killing In The Name" von Rage Against The Machine zu hören.Obwohl sich der Song seit den 90ern quasi zur Hymne gegen Rassismus entwickelt hat und sich gegen Polizeigewalt und den Ku-Klux-Klan ausspricht, wurde ausgerechnet dieser Track in letzter Zeit zweckentfremdet. Weiße Trump-Supporter*innen tanzten zu "Killing In The Name" vergnügt bei einer Demo, um gegen den angeblichen Wahlbetrug durch falsche Stimmenzählung vorzugehen. Ein ziemlich absurdes Bild - fand auch die Band:
Not exactly what we had in mind https://t.co/RydKGCk9RA
— Tom Morello (@tmorello) November 7, 2020
They just don't GET IT do they?pic.twitter.com/woJjhiunBL
— Rage Against The Machine 👊 (@RATM) November 7, 2020
Nun gut - nach der Doku Killing In Thy Name sollte auch der*die letzte Trump-Supporter*in verstanden haben, von was der Song eigentlich handelt. Durch Einblendungen von Zitattafeln im Film werden die Aussagen des Lehrers bei seinen Ausführungen unterstützt. Außerdem gibt es während der ganzen Doku immer wieder kurze Sequenzen mit altem Filmmaterial, dass die jeweilige Zeit in Bildern zeigt.
Die Doku endet mit Aufnahmen eines Liveauftrittes von Rage Against The Machine und dem Song. Am Ende kommen auch die einzelnen Bandmitglieder zu Wort und erklären, dass die Auseinandersetzung mit Rassismus stets ein wesentlicher Bestandteil ihrer Musik war (und ist).
"Writing songs that have something to say about what's going on socially and politically isn't a choice for us. It's an obligation. I want to use music as a weapon and start spraying fools" - RATM-Bassist Tim Commerford
"My mom is a white woman with a radical voice. For three decades she was a progressive teacher in a conservative high school inspiring students to challenge the system — in her actions and words she has always taught that racism must never be ignored and must always be confronted." - RATM-Gitarrist Tom Morello
"The music wouldn't exist without the politics. When we're playing a show, if something clicks for any one kid in the audience — starting that change, that process of thinking for themselves — that's the most potent time Rage Against the Machine can have as a band." - RATM-Drummer Brad Wilk
Killing In Thy Name endet mit einer Liste von Büchern (zu den jeweiligen Zitattafeln) und Links, unter denen du dich weiter über Rassismus informieren kannst. Nach einem kurzen schwarzen Endscreen erscheinen noch die Worte "Fuck white supremacy" auf dem Screen.
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