Die Neuseeländerin feiert eine beeindruckende Wiederauferstehung.
Irgendwie schon verwunderlich, dass Ladyhawke so mühelos die Indiedisko erobern konnte.
Man könnte meinen, dass Songs über Delirien, brennende Städte und magisch verfluchten Beziehungsstress nicht unbedingt zum Tanzen motivieren. Aber Ladyhawke hatte schon immer besonderes Talent dafür, bedrückende Themen in mitreißende Tanzflächenfüller zu verwandeln – Songs vom mittlerweile 12 Jahre alten Debütalbum dürfen immer noch auf keiner Indieparty fehlen. An diese großartigen Tage möchte Ladyhawke jetzt anknüpfen – die letzten Jahre gab es schließlich genug graue Themen, die einen bunten Anstrich vertragen könnten.
Zurück zu den goldenen Jahren
Drückt man auf Play, hört man wabernden Bass, ein Ohrwurmriff und hohe Klaviertöne – und schon ist es schwer, ruhig sitzen zu bleiben. Für Time Flies hat Ladyhawke alle ihre Stärken reaktiviert. Vor allem Songs wie "Guilty Love", "Mixed Emotions" und "Walk Away" sind prädestinierte Indiediskohits. Bei einem Albumtitel wie Time Flies ist es aber auch wirklich keine große Überraschung, dass quasi ein Best of der guten alten Zeiten aufgefahren wird. Und Ladyhawke nutzt die vertrauten Klänge um über ihr eigenes, bewegtes Leben zu erzählen.Der Titeltrack versucht die Normalität in einer Welt zu finden, in der die eigentliche Heimat plötzlich 12 Stunden mit dem Flugzeug entfernt liegt und das ganz persönliche Beziehungsdrama für alle hörbar im Radio läuft.
Songs schreiben ist für Ladyhawke wie Therapie und sie schreckt dabei nicht davor zurück, in schmerzhafte Regionen zu gehen:
Alkoholsucht wird genauso thematisiert wie unangebrachte Reaktionen auf ihre gleichgeschlechtliche Beziehung. Und übergriffige Männer bekommen auf "Reactor" ihre zynische Abrechnung.
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