Die neue Platte von Easy Life ist unser Album der Woche. Und in der egoFM Privataudienz stellt dir die band ihre Lieblingssongs vor.
Easy Life bei egoFM
Das Album der Woche: MAYBE IN ANOTHER LIFE
Die egoFM Privataudienz mit Easy Life
Das Album der Woche: MAYBE IN ANOTHER LIFE
Wenn schon Lebenskrise, dann bitte auf entspannte Art und Weise.Was wäre gewesen, wenn ich damals doch die Uni fertig gemacht hätte? Was wäre passiert, wenn ich damals doch noch den letzten Zug erwischt hätte? Was würde ich heute hören, wenn mir damals nicht dieser eine Song vorgespielt worden wäre?
Es hat eigentlich keinen Zweck, über so etwas nachzudenken – was passiert ist, ist schließlich passiert. Aber die Gedanken treiben manche Menschen trotzdem immer öfter um.Easy Life gehören auf jeden Fall zu dieser Kategorie Mensch – deswegen ist ihr zweites Album auch komplett den "Was wäre wenn"-Szenarien gewidmet.
Momente, die alles ändern
MAYBE IN ANOTHER LIFE betreibt gleich mal erstklassiges Eigenmarketing: Das Album beginnt mit einem waschechten Radiojingle, der dann sogar über das ganze Album weg immer wieder mal kurz aufploppt. Also gar kein Zweifel, worum es sich hier dreht. Warum sich Easy Life aber so sehr nach einem alternativen Leben sehnen? Na ja, die Realität war die letzten Jahre für aufstrebende Bands objektiv betrachtet nicht so prickelnd…
Schon die erste Platte von Easy Life musste im Lockdown entstehen. Und auch während die Jungs aus Leicester an MAYBE IN ANOTHER LIFE geschraubt haben, pendelte die Welt munter zwischen Freiheit und Isolation hin und her.
In solchen Zeiten hat man eben viel Zeit nachzudenken und jede Entscheidung gedanklich noch mal aufzurollen.
Natürlich springen bei solchen Überlegungen schnell verstrichene Beziehungen in den Kopf. "DEAR MISS HOLLOWAY" lässt Murray zum Beispiel über einen Menschen träumen, mit dem es zwar nie romantisch wurde - aber es gab eben genug Momente, in denen es beinahe soweit hätte sein können. "GROWING PAINS" findet da schon mehr in der Realität statt: Dort driftet eine Beziehung langsam auseinander und der Gedanke, ob eine Trennung nicht vielleicht sinnvoller wäre, lässt sich nicht so recht abschütteln. Auch weniger schwerwiegende Entscheidungen werden zum Thema: Zum Beispiel wird bei "CALLING IN SICK" einfach nur darüber nachgedacht, ob man die Kneipentour am Abend davor nicht besser hätte sein lassen sollen.
Verkatert über verpasste Chancen nachdenken – das klingt schon wieder so schrecklich düster.
Und klar, wenn man darüber nachdenkt, was denn theoretisch gewesen sein könnte, wenn man dieses oder jenes anders getan hätte, kommt schon recht schnell Frust auf. Aber Easy Life gehen diesem Problem locker aus dem Weg: Denn der Sound spaziert immer auf einer entspannten Ebene. Murray bleibt bei seinem Sprechgesang immer in einem entspannten Flow und die Band sorgt mit Grooves zwischen Hip Hop und Soul für lockere Stimmung. Hin und wieder kommen da Erinnerungen an Mac Miller hoch oder an den Frank Ocean Song "Super Rich Kids". Außerdem tauchen auch optimistischere Songs auf MAYBE IN ANOTHER LIFE auf. "SILVER LININGS" pickt sich zum Beispiel die positiven Aspekte aus jeder noch so düsteren Situation raus. Und "FORTUNE COOKIE" schließt die Platte mit einem versöhnlichen Appell ab, mal wieder mehr auf sich selbst zu schauen.
Denn egal wie viele verpasste Gelegenheiten im Kopf rumschwirren: Wir sind immerhin im genau richtigen Zeitstrahl gelandet, um Easy Life richtig genießen zu können.
Tracklist: Easy Life - MAYBE IN ANOTHER LIFE
- MAYBE IN ANOTHER LIFE
- GROWING PAINS
- BASEMENT
- DEAR MISS HOLLOWAY
- BUBBLE WRAP
- OTT
- MEMORY LOSS
- SILVER LININGS
- CROCODILE TEARS
- MORAL SUPPORT
- CALLING IN SICK
- BEESWAX
- BUGGIN
- ANTIFREEZE
- FORTUNE COOKIE
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