Cayucas: Blue Summer

Cayucas: Blue Summer

Der Lieblingstonträger der Woche

Mit dem neuen Album von Cayucas verlängerst du dir einfach den Sommer!

Ein Strand: Das ist diese große, im besten Falle aus goldenem Sand bestehende und mit Palmen gesäumte Fläche, die unmittelbar an ein Meer (sehr großes, salziges Gewässer) grenzt. Das nur als kurze Erinnerung für deine Augen, die ja seit Monaten meistens nur Wand sehen.


Jetzt gibt's auch eine kleine Auffrischung für die Ohren. Cayucas, das sind die Zwillingsbrüder Ben und Zack Yudin aus Santa Monica, Kalifornien. Nach nahezu zehn Jahren Bandgeschichte, drei Alben, vielen Touren, die sie weit weg vom heimatlichen Strand geführt haben, sind sie nun genau dorthin zurückgekehrt.

Füße im Sand, Beach Boys im Kopf

Mit den Füßen im Sand und den Beach Boys in Gedanken schufen Cayucas Blue Summer, ihr viertes Album, das ihr bestes ist. Sie besannen sich auf ihre Wurzeln zurück. Vorbei der bombastische Sound oder die verkünstelten Experimente ihrer Vorgängeralben. Alles, was es braucht, sind beschwingte Gitarrenmelodien, entspannte Lagerfeuer-Vibes und ein bisschen Sing-a-long-Refrains.
"Lass uns zu dem zurückkehren, was für uns als Songwriter wirklich funktioniert und sich besonders anfühlt und was am meisten wir sind. Songs zu schreiben, die dorthin zurückkehren, wo alles begann, fühlt sich jetzt wieder richtig gut an" - Zach von Cayucas



"California Girl" heißt nicht nur genauso wie ein Song der Beach Boys, der ganze Klang, die Atmosphäre, das vielschichtige und doch federleichte Soundgewand erinnert unheimlich stark an die legendäre Pet Sounds/Smile-Ära der Beach Boys - von denen, wie Zach zugibt, Cayucas irgendwie besessen sind.

Beck meets Trio

Der Album Opener "Yeah Yeah Yeah" versprüht dann auch noch slackige Beck-Vibes, ist tatsächlich aber sehr von Trios "Da Da Da" inspiriert.



Blue Summer ist auch im wortwörtlichen Sinn eine Rückbesinnung auf alte Zeiten. Nachdem die Jungs letzten Herbst mit dem Schreiben anfingen, machten sie sich anschließend über alte eigene Aufnahmen her.

Längst verworfene Drum-Loops und Vintage Hall-Effekte trafen dann neue Gitarrenriffs und die nostalgisch-romantischen Texte über Strand, Heimat, Freunde, Liebe, Sommer und Freiheit.


Ja, das gab es alles schon. Und es ist bei weitem nicht mehr so revolutionär wie Pet Sounds es vor über 50 Jahren war. Aber Blue Summer ist eine gelungene Hommage. Und auch wenn wir uns im Pop oft vor Kitsch scheuen - wenn er so lässig versprüht wird, darf das schon so.

Blue Summer: Mehr Summer als Blues

Den Geruch des Meeres, das Gefühl, barfuß über heißen Sand zu laufen, die leichte Brise, die den Schweiß kühlt und uns für eine Millisekunde frösteln lässt. All diese Flashbacks kommen beim Hören zurück.

Brian Wilson, der mit einer Pina Colada in der einen und einem Bild von Jack Johnson in der anderen Hand einen Hula um ein Lagerfeuer tanzt, während ein Surfer auf seinem Board Ukulele spielt, wäre wahrscheinlich weniger sommerlich als dieses Album.



Tracklist: Cayucas - Blue Summer

01 Yeah Yeah Yeah
02 Malibu ’79 Long
03 California Girl
04 Lonely Without You
05 Red-Yellow Bonfire
06 From the Rafters
07 Champion of the Beach
08 Summer Moon


Blue Summer ist am 25. September auf ferryhouse productions erschienen.

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