Manch ein Mensch könnte sagen, dass Weihnachtslieder immer schlimm sind. Ganz egal, wer sie singt. Wir sagen: "Ho, ho, no" und präsentieren dir eine ganze Playlist.
Manchmal läuft es in der Musikwelt einfach völlig umgekehrt, als bei den Verbraucher*innen. Während wir, also letztere, beispielsweise im Sommer besonders aktiv sind (zum Baden fahren, Eis essen, rumreisen, was auch immer), herrscht in der Musikindustrie tote Hose. Wenn wir wiederum in der Weihnachtszeit größtenteils auf der Couch rumvegetieren und mit toter Hose (beziehungsweise geplatztem Hosenbund) Plätzchen in uns reinstopfen, läuft das Musikbiz auf Hochtouren.
Was da an Weihnachts-Samplern produziert und Songs gecovert wird - nervig für echte Grinchs, gut für uns.
Denn natürlich wollen wir dich als Hörer*in nicht wie ein 0815-Radiosender mit Whams "Last Christmas" oder Mariah Careys "All I Want for Christmas" zuballern, trotzdem aber das weihnachtliche Gemüt befeuern. Und das können wir, weil auch die egoFM Künstler*innen beim Weihnachtsgeschäft mitmischen - auf ihre ganz eigene, besondere Art.
Neue Weihnachtslieder 2019
Phoebe Bridgers, Fiona Apple & Matt Berninger
"Happy Holidays to everyone whose family has been literally or figuratively torn apart by Donald Trump. And to my racist, xenophobic, misogynistic, hypocritical family members, fuck you. Thanks Fiona, Matt, Simon and Garfunkel." - Phoebe BridgersDiese süße Weihnachtsbotschaft gehört zu Phoebe Bridgers Cover von Simon and Garfunkels "7 O'Clock News/Silent Night", für das sie sich noch Fiona Apple und Matt Berninger von The National an die Seite geholt hat.
Im Hintergrund des andächtigen Gesangs kann man Ausschnitte der Nachrichten von den letzten zwölf Monaten hören, die allesamt irgendetwas mit dem unglaublichen Versagen der Trump-Administration zu tun haben. Passend dazu geht der gesamte Profit des Songs an Planned Parenthood-Organisationen.
Jack Johnson
Es gibt wohl keinen anderen Menschen auf der Welt, den man weniger mit Winter und Weihnachten in Verbindung bringt, als unseren sonnigen, surfenden, umweltliebhabenden Jack Johnson. Und doch hat auch er einen Weihnachts-Sampler rausgebracht, sogar den dritten in der Reihe: This Warm December, A Brushfire Holiday Vol. 3. 25 Prozent der Einnahmen dieser Compilation, auf der unter anderem Musiker*innen wie Bahamas oder Paula Fuga zu hören sind, fließen direkt in diverse Musikbildungsprogramme für Kinder.Tristan Brusch
Psych, Disco, Schlager, Breakbeats, kreisende Helikopter, NDW, Melancholie und Pop - unzusammenhängende Worte, die Tristan Bruschs Musikmischung am besten beschreiben. Sein neuester Clou heißt "Weihnachtszeit Traurigkeit" und ist ziemlich - naja was erwartet man bei dem Titel anderes - melancholisch. Melancholisch zauberhaft. Die Gänsehaut ummantelt einen spätestens wenn der Chor einsetzt, der aus Mine, Charlotte Brandi, Fatoni, Luca Vasta, Isabel Ment, Sam Vance-Law, Bayuk, Emma, Ramnäs, Schmyt und Philipp Steinke besteht.Playlist: Alternative Weihnachtssongs
Natürlich kredenzen wir dir die ganzen Songs nicht furztrocken - nein - wir haben dir eine ganze Playlist mit alternativen Weihnachtsliedern gebastelt.
Und was für eine Playlist! Fast fünf Stunden Weihnachtssongs von all deinen liebsten egoKünstler*innen. Das ein oder andere "Last Christmas" ist sogar auch dabei, nämlich von Pale Waves, Jimmy Eat World und Lucy Dacus. Dagegen wirken dezente Downer von LCD Soundsystem ("Christmas Will Break Your Heart"), Wavves ("Emo Christmas") oder eben Tristan Brusch.
Jetzt musst du das Abspielgerät nur noch vor denjenigen bewahren, die meinen, mit ihren fettigen Weihnachtsbratenfingerchen mal eben doch schnell Wham! oder Mariah Carey reinmachen zu können. "Das wäre doch jetzt total ironisch lustig, oder?" - Nein! (Naja ok vielleicht doch. Aber das können wir nicht vor dem 13. Schnaps zugeben.)
Artikel teilen: