Mit einem Langstreckenflug die Arktis schmelzen?

Mit einem Langstreckenflug die Arktis schmelzen?

Diese Website errechnet den CO2-Ausstoß deines Flugs

Na, wie war dein Urlaub in der Karibik oder auf Bali? Eine neue schwedische Website könnte dir genau den madig machen

Umweltkiller Nummer Eins

Dass Fliegen schlecht für die Umwelt ist, ist jetzt wahrscheinlich auch schon bei jedem angekommen. Wie schlecht wirklich, das zeigt dir Shameplane. Mit der schwedischen Website wird dir nämlich vor Augen geführt, wie hoch der CO2-Ausstoß explizit von einem Flug von A nach B ist. Um das Urteil noch anschaulicher zu gestalten, wird dir zusätzlich aufgezeigt, wie viel arktisches Eis allein durch diesen Flug abschmilzt.

Von München nach Zypern, hin und zurück, wären das 1,1 Tonnen Co2 und 3,3 m² arktisches Eis. 

Vorausgesetzt du fliegst Economy. Solltest du dich für einen Flug erster Klasse entscheiden, zerrinnt mit 2,3 Tonnen Co2 mehr als die doppelte Menge an Eis, nämlich 8,1 m². Jep, und da packt man seine exotischen Urlaubsfotos, auf die man gerade noch so stolz war, plötzlich beschämt wieder weg. 

Darf man denn gar nichts mehr?

Auch wenn es niemand gerne hört: Wer die Umwelt retten will, der muss verzichten. Die geliebte Avocado, das saftige T-Bone-Steak, Käse, Eier, Plastik, Auto fahren. Alles schlecht. Was kann man denn überhaupt in der heutigen Welt noch machen, was nicht schlecht für die Umwelt ist und wo bleibt denn dann der Spaß?

Was wenn ich mir seit vielen Jahren endlich mal wieder einen Flug gönne, auf den ich lange mühsam hingespart habe, um mir einen Lebenstraum zu erfülllen? Muss ich mich dann für meinen Flug - so wie es mir alleine der Name Shameplane nahelegt - dafür schämen? Den erhobenen Zeigefinger gegenüber anderen sollten wir uns, wie in vielen anderen Bereichen auch, am besten sparen. 

Bin ich ein schlechter Mensch?

Natürlich hält sich niemand zu hundert Prozent an die Vorgaben umweltbewussten Lebens, aber immerhin haben wir ein schlechtes Gewissen dabei, wenn wir mit dem Auto zum Supermarkt nebenan fahren. Ja und jetzt soll uns auch noch der wohl verdiente Urlaub auf Bali madig gemacht werden, dabei gibt man sich doch so viel Mühe bei der Mülltrennung und benutzt nur den Jutebeutel beim Einkaufen.

Ziel der Website kann nicht sein, Menschen zu verurteilen, ihnen schlichtweg den Stempel "Schlechter-Mensch" auf die Stirn zu klatschen und es dabei zu belassen. Aber es ist wichtig ein Bewusstsein für seine Taten und deren Auswirkungen zu entwickeln und das geht nur, wenn man darüber informiert wird. Zum Beispiel indem man sich ausrechnet, was das eigene Verhalten in Zahlen bedeutet.

Vergleiche ziehen

Auf Shameplane kann man zusätzlich noch verschiedene Klimaschutzmaßnahmen miteinbeziehen, um eine Relation davon zu bekommen, was so einen Flug wieder "ausgleichen" würde. Wenn wir den oben genannten Hin-und Rückflug nach Zypern nehmen, so wäre ein Jahr vegetarische Ernährung annähernd bei demselben Wert, den deinen CO2-Fußabdruck wieder ausgleichen würde.

Ein Hin- und Rückflug von München nach New York zum Beispiel würde, laut Website, ein Jahr ohne Auto und ausschließlich vegetarischer Ernährung aus der Region relativieren. Und damit kann man doch arbeiten.

Umweltbewusst ist nicht gleich Miesepeter

Es geht nicht darum sich alles, was Spaß macht, zu verbieten und auch nicht, anderen ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn sie in den wohlverdienten Urlaub fliegen. Ein umweltbewusstes Leben muss Fliegen nicht unbedingt ausschließen, wenn es nicht zu jedem Urlaub gehört.

So wird das Fliegen auch wieder zu etwas Besonderem und keinem Urlaubsstandard.

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