Was Musiker*innen mit ihrem Geld anfangen

Was Musiker*innen mit ihrem Geld anfangen

Vom eigenen Plattenladen bis hin zur Alpakafarm

Mal abgesehen von neuen Musikinstrumenten haben die egoKünstler*innen sich den ein oder anderen abgefahrenen Traum verwirklicht.

Mit der Musik eigene Scheinchen zu verdienen, ist oft ein langer Weg. Was man damit anfängt, wenn es dann endlich klappt? Wir haben uns mal bei unseren egoKünstler*innen umgeschaut - einige von ihnen hatten nämlich zusätzlich zu ihrer Musikkarriere noch richtig gute Ideen! 

Felix Brummer aka. Kummer mit eigenem Plattenladen

Kraftklub-Sänger Felix Brummer schlägt gerade ein neues Kapitel auf! Letzte Woche kündigte er an, in der ehemaligen Glocke am Schillerplatz in Chemnitz einen Plattenladen zu eröffnen. Der Entschluss kommt nicht von irgendwoher: Schon Felix' Vater führte in den Neunzigern einen Record Store. Wie der Vater so der Sohn, dachte sich Brummer wohl, weshalb er nicht nur sein neues Solo-Album, sondern auch seinen Plattenladen nach dem ehemaligen Store seines Vaters benannte: Kiox soll der wahr gewordene Traum heißen.





Die neue Platte als Kummer soll dann zum Release im Herbst (selbstverständlich) ausschließlich im Kiox erhältlich sein - und das auch nur für drei Tage!
PR-Coup oder echtes Herzensprojekt? Egal, was genau dahinter steckt - wir feiern Felix für diesen Laden und hoffen, dass er ihn auch nach dem Albumrelease weiterführen wird.



Musiker*innen mit Faible für Food und Drinks:


Bob Dylan und Whiskey

Was macht man, wenn man in seinen eigenen Reihen quasi alles erreicht hat, was man sich nur vorstellen kann? Richtig, man erobert den Whiskey-Markt. Bob Dylan, der als Meister der Lyrik gilt, wechselt sein Handwerk und bringt drei unterschiedliche Spirituosen auf den Markt. Einer der edlen Tropfen erschien bereits letztes Jahr unter dem Namen Heaven´s Door. Noch bis Herbst 2019 müssen sich die Fans gedulden, um die Erweiterung des Whiskeys in Form von zwei Sonderausgaben zu genießen. Die kann man dann in Bob Dylans eigener Destillerie, die gleichzeitig auch einem Restaurant, einer Whiskey Library und einer Venue für Live-Musik und 350 Leute Platz bieten soll, probieren. Im Frühjahr 2020 sollen die Pforten des Projekts geöffnet werden. 

Moby und sein veganes Restaurant 

Kaum ein anderer hat in den Charts der Neunziger die elektronische Musik so geprägt wie er. Moby ist aber nicht einfach nur Musiker, sondern auch wahrer Tierfreund, der sich schon lange für die Rechte von Tieren einsetzt. Dieses Engagement spiegelt sich auch in seinem 2015 eröffneten Restaurant Little Pine in LA wieder. Das Besondere daran ist, dass in Mobys Restaurant rein pflanzliche Gerichte auf dem Teller landen und die Einnahmen zu 100 Prozent an Tierrechtsorganisationen gespendet werden. Neben der Verwirklichung eines Traums tut Moby so auch noch was richtig Gutes! 

Run The Jewels und Bier

Rapper, die Bier brauen? Das Hip Hop-Duo Run The Jewels nimmt das mit dem Bier ziemlich ernst und hat mittlerweile nicht nur eine, sondern gleich drei verschiedene Biervariationen herausgebracht. Eine Zutat hat es ihnen ganz besonders angetan: Nach dem IPA Stay Gold, das prompt den Titel des "Besten Neuen IPA" Bieres abräumte, folgte das Panther Like A Panther Stout und jetzt auch das Legend Has It Pils, ein mit Cannabidiol - also THC-freiem Cannabiserzeugnis - versetztes Pils. Letzteres ist auch in Deutschland erhältlich. 



Besondere Rückzugsorte:


Neil Young und seine Eisenbahn 

Mit Mikrofon und Rekorder bewaffnet legt sich Neil Young gerne mal neben Bahngleise, um den Sound vorbeiratternder Züge aufzunehmen. Wer jetzt denkt, der Musiker würde die Aufnahmen als Inspiration für neue Songs nutzen, liegt aber ganz falsch. Die Aufnahmen braucht Neil Young nämlich, um seiner Miniatur-Eisenbahn das letzte Stück an Authentizität zu verleihen. Auf seiner Range hat er sich seinen eigenen Rückzugsort geschaffen mit einer Scheune, die seiner Modelleisenbahn-Anlage reichlich Platz bietet. Young liebt seine Eisenbahn sogar so sehr, dass er Anteile von Lionel-Trains, dem US-Marktführer für Spielzeugeisenbahnen, erwarb. Für das ein oder andere Extra, das er höchstpersönlich entwickelt hat, hält der Musiker sogar ein Patent. Das nennen wir Hobby gone wild.

Marteria und die Alpakas

Marteria gehört ohne jeden Zweifel zu den erfolgreichsten Künstlern der deutschsprachigen Musikwelt. Seine Liveauftritte sind der reinste Abriss - da fragt man sich schon mal, woher der Rapper eigentlich die ganze Energie hernimmt. Nach eigenen Angaben soll sich Marteria etwas außerhalb von Berlin ein Grundstück gekauft haben, auf dem er neben Schafen und Katzen auch dem Internetlieblingstier schlechthin ein Zuhause gegeben hat: die Rede ist von Alpakas. Neben dem Fischen holt sich Marteria also beim Abhängen mit seiner eigenen Tierfamilie die Kraft, um im stressigen Musikbusiness zu bestehen. 

Hundreds auf dem Bauernhof

Die Geschwister Eva und Philipp Milner stecken hinter dem Sound der experimentierfreudigen Elektropop-Band Hundreds. Dort wo es wunderbar idyllisch ist, im Wendland in Niedersachsen, hat sich die Band einen eigenen Bauernhof gekauft. Die Musiker, die urspünglich aus dem Würzburger Umland kommen und sich später in Hamburg niederließen, haben sich damit einen Traum erfüllt. Der Bauernhof liegt so abgeschieden, dass sie ganz ungestört an neuen Songs feilen können - zu dem Zweck haben Hundreds ein hauseigenes Studio eingebaut. Kein Wunder, dass in so einem traumhaften Rahmen also Musik entsteht, die sich auf ganz eigene Weise feinfühlig und machtvoll zugleich wie ein Schleier auf die Ohren des Zuhörers legt. 



Musiker*innen, die nebenbei Gutes tun:


Jack Johnson: Musiker und Umweltschützer

Seine Musik ist ein Synonym für Sonne, gute Vibes und die perfekte Welle. Damit die und der Strand auch sauber bleiben, setzt sich Jack Johnson seit Jahren mit eigenen Projekten und Kampagnen für den Umweltschutz ein. Zusätzlich dazu spendet er die Einnahmen seiner Tour an Non-Profit Organisationen und hat obendrein noch den wohl grünsten Tour-Rider überhaupt. Als wäre das alles nicht schon genug, hält er Vorträge, besucht Schulen und macht besonders auf die anhaltende Plastikverschmutzung der Weltmeere aufmerksam. Einfach ein toller Typ, der für den Traum, eine saubere Welle zu surfen, tut, was er kann! 



Außerdem...


Boarische Backpacker auf Welttour

2017 feierten LaBrassBanda zehn Jahre Bandgeschichte und zu diesem Anlass erfüllte sich die ganze Truppe einen besonderen Wunsch: eine Weltreise, beziehungsweise eine Tournee durch zehn Länder und vier Kontinente. Ihren bayrisch-hybriden Sound verbreiteten sie so überall auf dem Globus - in Brasilien sprang ihnen sogar einmal eine 88-jährige Frau vor Begeisterung auf die Bühne. Auf der Reise selbst entstanden dann nicht nur neue Songs, die über ihre gesammelten Erfahrungen in den verschiedenen Ländern erzählen, sondern auch ein Kurzfilm, der die ganze Reise der Chiemgauer dokumentierte.

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