Der Gewinner der Goldenen Palme von Cannes kommt in die deutschen Kinos. Ob 'Triangle of Sadness' den Vorschusslorbeeren gerecht wird, weiß egoFM-Kinoredakteur Fabian Broicher.
Irgendwie scheint Ruben Östlund mit seinen Filmen einen Nerv der Zeit zu treffen
Bereits seine zwei satirischen Dramen, mit denen er internationalen Durchbruch erlang, Höhere Gewalt und The Square, beschäftigten sich mit der auf böse-pointierte Art mit unserer Gesellschaft – wobei sein neuestes Werk Triangle of Sadness keine Ausnahme bildet. Im Gegenteil sieht der Regisseur diese drei Filme als eine Art Trilogie, die zumindest thematisch Ähnlichkeiten aufweisen. Östlunds Erfolg steht jedenfalls außer Frage, gewann er mit der zweieinhalb Stunden langen Farce zuletzt die Goldene Palme in Cannes für den besten Film. Und irgendwie kann man die Jury verstehen, die von der Story rund um all die wichtigen Dinge heutzutage mitgerissen wurden, immerhin geht es hier um Influencer*innen, Kreuzfahrten, Revolution, Geld sowie das Verhältnis zwischen Arm und Reich.Worum geht's in Triangle of Sadness?
Das junge Pärchen Yaya und Carl arbeiten als Models in der von Glanz und Glamour bestimmten Fashion-Welt. Während Carl unter mäßigem Erfolg leidet, macht Yaya als Influencerin auf Social Media von sich reden. Obwohl es in ihrer Beziehung ziemlich kriselt, treten sie gemeinsam eine Kreuzfahrt an, die sie aufgrund ihrer Jobs umsonst haben antreten können. An Bord treffen sie auf allerlei kuriose Gestalten, die vor Geld nur so strotzen, etwa den Erfinder der Handgranate, der ein Plädoyer auf die Liebe und den Frieden hält, oder einen russischen Oligarchen, der buchstäblich aus Scheiße Geld macht – denn er verkauft Dünger.Sie alle bekommen von der Crew praktisch jeden Wunsch von den Augen abgelesen; das Wort "Nein" ist für die Besatzung praktisch ein Tabu. Der einzige, der diesem Leitsatz zuwider handeln könnte, Kapitän Thomas Smith, liegt ohnehin vermutlich betrunken in seinem Quartier, ohne mit den Gästen zu reden – sehr zum Bedauern der Service-Chefin Paula. Doch als der Kapitän schließlich doch einmal hinaustritt und zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt ein Dinner veranstaltet, greifen Piraten die Luxusyacht an. Durch den Unfall landen eine Handvoll Passagiere auf einer abgeschiedenen Insel, wo die eindeutige Hierarchie, die noch an Bord des Schiffes herrschte, blitzschnell auf den Kopf gestellt wird…
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