Die kanadische Legende Leonard Cohen bekommt in 'Death of a Ladies' Man' eine filmische Würdigung in Form einer charmanten Dramödie mit Gabriel Byrne in der Hauptrolle
Der große Leonard Cohen
In Kanada gehören die Songs vom großen Leonard Cohen zum allgemeinen Kulturgut, der 2016 verstorbene Musiker ist für seine Landsleute ein Volksheld wie beispielsweise Beethoven in Deutschland. Deswegen verwundert es nicht, dass Matt Bissonnette in seinen Filmen immer wieder zu Cohens Werk zurückkehrt. Bereits in Looking for Leonard stellen die Lieder ein Leitmotiv dar, nachdem Protagonistin Jo davon träumt, gemeinsam mit dem Songwriter durchzubrennen. Death of a Ladies' Man ist jedoch Bissonnettes bisher ambitioniertester Film, nicht zuletzt dank der Mitwirkung von Charakterdarsteller Gabriel Byrne, den der Regisseur für die Hauptrolle des Samuel O'Shea gewinnen konnte.Worum es im Film geht
Der alternde College-Dozent und mittlerweile erfolglose Schriftsteller Samuel hält als Zyniker, so scheint es, nicht besonders viel vom Leben. Seine Ehe liegt in Scherben vor ihm, nachdem er seine Frau mit einem wesentlich jüngeren Mann im gemeinsamen Bett erwischt; die Beziehung zu seinen Kindern kann man lediglich mit viel gutem Willen als überhaupt existent bezeichnen. Aus all diesen Gründen flüchtet er sich vor allem in Alkohol – viel Alkohol! Trotz der scheinbaren gesundheitlichen Folgen, die der Konsum verursacht. Beim Besuch eines Eishockeyspiels seines Sohnes hört er statt der kanadischen Hymne die Stadionsängerin einen Song von Leonard Cohen intonieren. Erst später realisiert er, dass sein Hirn ihm einen Streich gespielt hat.Als Samuel dann sein längst verstorbener Vater als Geist erscheint, zweifelt er jedoch ernsthaft an seinem Verstand, denn die Halluzinationen beherrschen mehr und mehr seinen Alltag. Seine Ärztin findet schließlich in seinem Gehirn einen überdurchschnittlich großen Tumor. All das nimmt Samuel zum Anlass, Montreal zu verlassen und in seine Heimat Irland zurückzukehren, wo er ein altes Landhaus besitzt. Dort begegnet er obendrein der charmanten, ebenfalls Leonard Cohen verehrenden, deutlich jüngeren Charlotte, mit der er eine Affäre beginnt. Dank ihr kehrt auch seine Kreativität allmählich zurück – doch richtig rund scheint es bei ihm trotzdem nicht zu laufen. Warum bloß?
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