The Nun II

The Nun II

egoFM Trailer

Von  Fabian Broicher
Mit 'The Nun II' tauchen wir erneut in die düsteren Abgründe des Übernatürlichen ein, wo das Böse in der Gestalt einer Nonne lauert. Ob die Fortsetzung was taugt, weiß Kinoredakteur Fabian.

Inhalt



Wer steckt hinter The Nun II?

Die Filmreihe um The Conjuring, einst umgesetzt vom Saw-Erfinder und Horror-Großmeister James Wan, zählt zu den umfangreichsten im gesamten Genre. Neben den Filmen um die beiden Geisterjäger*innen Ed und Lorraine Warren sowie mehreren Ablegern mit der Gruselpuppe Annabelle, eroberte 2018 in The Nun die Nebenfigur einer dämonischen Nonne die große Leinwand. Künstlerisch enttäuschend, finanziell allerdings umso erfolgreicher, gibt es nun die beinahe unvermeidliche Fortsetzung. The Nun II erzählt die weiteren Ereignisse rund um den Dämon Valak und Schwester Irene, die bereits im ersten Teil dem Bösen gegenübertrat. Neben Wan, der als Produzent und Ideengeber fungiert, setzt der mit dem The Conjuring-Universum bereits vertraute Michael Chaves ein Buch der Star Trek: Strange New Worlds-Autorin Akela Cooper als Regisseur um.

Worum geht es in The Nun II?

Vier Jahre ist es her, seit Schwester Irene in Rumänien den Dämon Valak, der in Gestalt einer Nonne sein Unwesen trieb, besiegen konnte. Mittlerweile lebt sie in einem Kloster in Italien, wo sie ein freundschaftliches Verhältnis zu der rebellischen Debra pflegt. Als sich jedoch in Frankreich mysteriöse Vorfälle und Todesfälle häufen, die an Valaks Taten erinnern, wird Irene dem Fall zugeteilt, um die Geschehnisse rund um in Flammen aufgehende und Suizid begehende Priester aufzuklären. Gemeinsam mit Debra verfolgt sie Spuren, die bei einem französischen Mädcheninternat zusammenzulaufen scheinen. Ist es Zufall, dass ihr ehemaliger Verbündeter Maurice, auch Frenchie genannt, an dieser Schule als Hausmeister arbeitet oder steckt er hinter den Vorfällen?

Der Trailer für The Nun II

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So ist The Nun II

In vielerlei Hinsicht setzt The Nun II dort an, wo der Vorgänger aufhörte. Aus dem kleinen Horror-1x1 zusammengeklaubte Jumpscares, die ohne Sinn und Verstand aneinander geklatscht wurden, treffen auf ästhetische Kulissen und halbwegs solides Schauspiel. Wirklich ärgerlich jedoch, dass The Nun II schlicht keine neue Geschichte zu erzählen weiß und mehrere Elemente des ersten Films dreist kopiert. Hier wie dort gibt es besessene Menschen, ein abgelegenes Schloss sowie ein räumlich begrenzter Showdown, bei dem im weitesten Sinne Blut eine Rolle spielt. Die Versuche, den Rollen charakterliche Tiefe zu verleihen, scheitert leider kolossal und endet in Lächerlichkeit, etwa der Verwandtschaft zu einer jahrhundertealten Heiligen.

Außerdem bemüht sich der Film darum, eine Detektivgeschichte mit Horror zu fusionieren – leider bedient er weder das eine noch das andere angemessen und funktioniert somit gar nicht. Vor allem die Nachforschungen der jungen Nonnen Irene und Debra langweilt, da die Zuschauer*innen die Auflösung bereits seit Beginn des Films kennen – Peter Falks Trenchcoat-Ermittler Columbo lässt grüßen. Hinzu kommen einige stilistische Inkonsistenzen, die zwar in ansehnlichen Splattersequenzen münden, doch in einem atmosphärisch gedachten Horrorfilm eher deplatziert wirken.

Damit ist The Nun II leider höchsten für Conjuring-Hardcore-Fans und Lieberhaber*innen des Vorgängers zu empfehlen – insgesamt reicht’s lediglich zu 4 von 10 Gruselnonnen.

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