The Amateur

The Amateur

egoFM Trailer: Filmtipp

Von  Fabian Broicher
Was passiert, wenn ein Computer-Nerd zur Waffe greift? 'The Amateur' mit Rami Malek zeigt: Nicht jede Rachegeschichte taugt zum Spionage-Thriller.

The Amateur: CIA, Chaos und kalte Rache

Fragst du dich nie, was die mit dem Zeug machen, das du rausfindest? – Ist nicht mein Job. – Nein, aber denkst du nie drüber nach? – Na ja, ist die CIA, ich vertraue darauf, dass die das Richtige tun. Ist wahrscheinlich besser, es nicht zu wissen. 
 
In The Amateur geht es genau darum: Ums Wissen und Nichtwissen. Und um den Computer-Spezialisten Charlie Heller, der bei der CIA arbeitet. Gespielt wird er von Rami Malek – den kennt man aus Mr. Robot und natürlich für seine Darstellung des Freddie Mercury, wofür er den Oscar bekam. In diesem Agenten-Thriller spielt er unter der Regie des britischen Regisseurs James Hawes, der vor allem für die BBC arbeitete und einige Folgen von Doctor Who drehte. Somit ist The Amateur erst Hawes' zweiter Kinofilm.
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Worum geht's in The Amateur?

Charlie, das müssen Sie sich ansehen. – Was ist das? – Ihre Frau wurde ermordet. 

Diese Nachricht ist für Charlie ein echter Schock! Seine Frau Sarah ist bei einer Geiselnahme in London ums Leben gekommen. Der Kryptographie-Experte sieht rot, er hat sich nicht einmal richtig von ihr verabschieden können. Charlie sinnt nach Rache. Doch die amerikanische Regierung hält sich zurück. Also startet er etwas auf eigene Faust, beginnt, seine Kollegen mit erdrückenden Informationen zu erpressen – und macht Jagd auf die Gruppe der Terroristen, denen er die Schuld am Tod seiner Frau gibt. Obwohl er noch nie eine Waffe in der Hand gehabt hat. Ein echter Amateur eben … 
 

Der Trailer zu The Amateur


 So ist The Amateur

Und so entspinnt sich The Amateur ein bisschen wie ein James Bond für Arme. Dabei findet Regisseur James Hawes einen furiosen Einstieg, reißt politische Verschwörungen an, spielt mit den Klischees eines typischen Agenten-Films. Auch wenn seine Bildsprache manchmal etwas altbacken wirkt: Zu Anfang macht The Amateur wirklich Spaß. Doch nach einer guten halben Stunde verliert sich der Film im Rachekomplott seiner Hauptfigur. Etwas ziellos reist der nerdige Charlie also den Mördern seiner Frau hinterher – nicht planlos, aber stets überfordert. Ein mitreißender Plot entsteht dadurch aber nicht. 

Und dann gibt es eben noch Hauptdarsteller Rami Malek. Er spielt Charlie so wie er eigentlich jede Rolle spielt - zurückhaltend, berechnend, kühl. Im Prinzip sieht man ihn hier genauso, wie man ihn schon in Mr. Robot gesehen hat. Und so jagt The Amateur ihn von einem Ort zum nächsten: London, Paris, Istanbul – sogar in die russische Wildnis. Und so wird es fast so, als würde man die privaten Reisetagebücher des Rami Malek anschauen. Alles in allem kann dieser Spionage-Thriller trotz einer charmanten Grundidee nicht überzeugen. Dafür ist die Inszenierung zu bieder und der Plot zu verworren. Nur 5 von 10 CIA-Agenten gibt’s für The Amateur.

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