Spider-Man: No Way Home

Spider-Man: No Way Home

egoFM Trailer

Von  Fabian Broicher
Zum dritten und voraussichtlich letzten Mal kehrt Tom Holland als freundliche Spinne aus der Nachbarschaft ins Kino zurück. Schon allein deswegen ist 'Spider-Man: No Way Home' ein Paukenschlag – ob sich der lang erwartete Film auch abgesehen davon lohnt, weiß egoFM-Kinoredakteur Fabian Broicher.

Als Jon Watts gemeinsam mit Marvel im Jahre 2017 die dritte Version von Spider-Man ins Kino brachte, gab es vor allem viel Unmut über ein erneutes Reboot des Wandkrabblers. Eigentlich schien das Publikum mit Sam Raimis Version, in dem Tobey Maguire die Hauptrolle übernahm, und dem Amazing Spider-Man Andrew Garfield, der Geschichte um den Biss einer radioaktiv verstrahlten Spinne und der Verwandlung des unscheinbaren Peter Parker in einen Superhelden überdrüssig. Doch Watts führte Marvels vielleicht beliebtesten Helden wunderbar ins Marvel Cinematic Universe ein, verpackt in eine filmische Hommage an die Teen Comedys der achtziger Jahre wie Ferris Macht BlauSpider-Man: Homecoming zählt zu den besten Filmen des MCU und obwohl der Nachfolger Spider-Man: Far From Home etwas unter dem Verlust von Peters Mentor Iron Man litt, wusste auch der zu unterhalten. Vor allem dank des spektakulären Cliffhangers, in dem Mysterio, gespielt von Jake Gyllenhaal, Spider-Mans Identität aufdeckt.
 
Trotz des Erfolgs stand es auf der Kippe, ob Watts zum dritten Mal seinen Hauptdarsteller Tom Holland in Szene setzen durfte, vor allem wegen eines Rechtsstreits zwischen Sony und Marvel 2019. Glücklicherweise vermochten sich beide Parteien zu einigen, sodass mit Spider-Man: No Way Home nun das Finale der Trilogie vorliegt. Und offenbar stand Watts der Sinn nach einem mächtig großen Paukenschlag, immerhin versucht er, all die bisherigen Kinofilme rund um Marvels vielleicht bekanntesten Helden zusammenzuführen. Dafür schickt er Peter Parker auf eine Reise ins Multiversum. 

Worum geht es in Spiderman: Far From Home?

Peters Leben steht nach den Ereignissen von Spider-Man: Far From Home völlig auf dem Kopf. Seitdem seine Identität aufgeflogen ist, werden er und seine Familie von aufdringlichen Reportern, penetranten Klassenkameraden und sogar von amerikanischen Sicherheitsbehörden bedrängt. Das setzt nicht nur Peter, sondern auch seiner Tante May sowie seinen Freund*innen Ned und MJ zu. Irgendwie sehnt sich der Nachwuchsheld danach, all das Leid, das er ihnen bereitet, zu tilgen, sodass er seinen Avengers-Kollegen Dr. Strange aufsucht und ihn bittet, mit einem Zauber der ganzen Welt die Erinnerung an Spider-Mans wahre Identität zu nehmen. Doch Stranges Versuch schlägt fehl, nachdem Peter einige Extrawünsche äußert. Als Folge der missglückten Massengehirnwäsche tauchen plötzlich ganz neue Superschurken in New York auf, um die Stadt zu terrorisieren – und ganz zufällig haben alle von ihnen noch ein Hühnchen mit Spider-Man zu rupfen. Denn sie kommen aus versehentlich geöffneten anderen Universen, besser gesagt, dem Multiversum, in die sie dringend wieder zurückkehren müssen. Also versucht der Spider-Man dieses Universums sie einzufangen und erhält dabei unerwartete Unterstützung.
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So wirr und chaotisch diese Zusammenfassung anmutet, so leicht wäre es für Regisseur Watts gewesen, das Chaos in seinen Film übernehmen zu lassen, schließlich hatte er offenbar im Sinn, wirklich alles aus den vorherigen Spidey-Filme in 
Spider-Man: No Way Home zu packen. Doch erstaunlicherweise funktioniert der Film absolut perfekt! Watts sorgt mit jeder Menge Anspielungen für viel Fanservice, allerdings ohne die Charaktere, die Story und die Gefühle aus den Augen zu verlieren.
Dass der Clou des eigentlich hanebüchenen Konzepts vom Multiversum funktioniert, liegt an dem sensationellen Cast, dank dem es ein Wiedersehen mit ungeheuer vielen Charakteren gibt. Allen voran merkt man Tom Holland, der hoffentlich nicht zum letzten Mal in die Rolle des Peter Parker geschlüpft ist, an, wie viel Freude es ihm bereitet, Spider-Man zu spielen. Hinzu kommt Benedict Cumberbatch als Dr. Strange, der nach dem Tod von Tony Stark ein wenig in dessen Fußstapfen als Spideys Babysitter tritt. Die Action ist bildgewaltig und mitreißend, ohne dass sie die emotionalen Momente überschatten. Alles in allem macht Spider-Man: No Way Home einen unglaublichen Spaß und ist, so viel sei schon mal verraten, einer der besten Filme mit Spider-Man, wenn nicht sogar DER beste.

Dafür gibt es selbstverständlich eine hohe Wertung, nämlich 9 von 10 Multiversen.

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