Skurrile Tour-Rider von Musiker*innen

Skurrile Tour-Rider von Musiker*innen

Die absurdesten Extrawünsche

Von  Sabrina Luttenberger
Wenn das halbe Leben hinter der Bühne stattfindet, hat man als Künstler*in schon mal den ein oder anderen Extrawunsch.


Backstagewünsche

Es läuft doch meist so oder so ähnlich ab: Erst sitzen sie monatelang im Studio, schreiben neue Texte und geben sich allergrößte Mühe, um für ihre Fans neue Musik zu produzieren. Sind dieser Prozess und die anschließende Promotion abgeschlossen, folgt eine weitere Ankündigung: Wir gehen auf Tour! Die Fans freut das natürlich unglaublich, endlich hören sie die neuen Songs live und sehen ihre Lieblinge in Farbe. Und wir wagen mal zu behaupten - zumindest erzählen das uns die egoFM-Künstler*innen immer wieder in Interviews, dass auch für sie das Touren zur liebsten Zeit als Musiker*in gehört. Wenn man aber monate- beziehungsweise teilweise sogar jahrelang um die Welt jettet und nicht in seinem eigenen Bett schlafen kann, dann soll wenigstens backstage alles stimmen. Dafür kommen die sogenannten Tour-Rider ins Spiel.

Was sind Tour-Rider?

Tour-Rider sind drei- bis achtzehnseitige Dokumente, die Künstler*innen vor Beginn ihrer Tour an die Organisator*innen übergeben. Darin steht, was man an Instrumenten braucht, aber auch wie das Essen schmecken soll, welcher Alkohol präferiert wird und was man hinter der Bühne eben sonst noch so braucht. Und wenn man schon die Möglichkeit hat, so eine Wunschliste anzufertigen, lassen sich das manche nicht zweimal sagen. Neben teilweise recht verständlichen Dingen brauchen manche aber auch Luxus pur und manche einfach nur Absurdes. Ob sie es immer so ernst meinen, kannst du ja mal für dich selbst überlegen.

Die Normalo-Wünsche

Wechselklamotten sind für ein Konzert natürlich nie schlecht, entweder weil man sehr viel schwitzt oder auch mal die ein oder andere Bierdusche abbekommt oder selbst initiiert. Deshalb hat uns Matty Healy, Sänger von The 1975 erzählt, welche Kleidung er gleich in mehrfacher Ausführung braucht. Außerdem darf ein bisschen Sport auch nicht fehlen.
"The weirdest thing....I asked for a lot of clothing, I asked for like socks, underwear. I asked for a football? A lot of football yesterday. So it fluctuates sometimes what you have on the rider." - Matty Healy

Die Verpflegung muss backstage natürlich auch stimmen. Jack White hat allerdings eine Bitte: Auf gar keinen Fall dürfen irgendwie Bananen rumliegen. Und Portugal. The Man ernähren sich auf Tour so, wie mit sechs Jahren.
"John [Gourley] has a daughter and she used to tour with us so he had all these like kid things like string cheese and Uncrustables and like little candies and stuff. She hasn't toured with us for like three or four years and our rider is still the same. We just still eat like little kids."  - Portugal. The Man

Die Luxus-Wünsche

Ihren Ruf als Diva hat sich Mariah Carey regelrecht verdient. Immerhin will sie nur von einer Seite fotografiert werden, bringt sogar für Radiointerviews ihre eigene Beleuchtung mit oder besteht darauf, nicht alleine Treppen zu steigen. Da überrascht es uns nur wenig, das natürlich auch der Rider von Mariah nur so vor Extravaganz strotzt. Am liebsten würde die Sängerin gerne im Rolls Royce zur Location gebracht werden. Dort soll dann am besten ein pinker Teppich ausliegen und ganz toll wäre es auch noch, wenn man sie dort mit Konfetti in Schmetterlingsform begrüßt. Einmal forderte sie auch 20 Babykatzen in ihrer Garderobe. Dass das vor einem Auftritt bestimmt die Nervosität nimmt, verstehen wir ganz gut. Dass die Veranstalter dem aus hygienischen - und wahrscheinlich auch tierrechtlichen Gründen - nicht nachkommen konnten, ist uns aber irgendwie auch klar. All I want for Christmas is miau!

Ähnlich divenhaft geht es auch bei Madonna zu. Wir haben ja schon geklärt, dass eine Tour bedeutet, lange nicht im vertrauten Eigenheim zu leben. Tja, Madonna hatte da eine Spitzenidee, um Heimweh vorzubeugen: Sie lässt die 0815-Möbel im Backstagebereich entfernen und bringt stattdessen einfach ihre eigenen mit. Außerdem hat sie natürlich immer ihren eigenen Koch und Akupunkteur dabei. Das meinen Musiker*innen also, wenn sie die Bühne als ihr zweites Zuhause bezeichnen.

Die absolut absurden Wünsche

Du glaubst, 20 Babykatzen oder eigene Möbel sind absurd? Dann hast du noch nicht die absolut skurrilsten Sonderwünsche der Stars gehört. Britney Spears schrieb auf ihren Tour-Rider mal Cheeseburger. Allerdings sollen die bitte ohne Brötchen serviert werden und essen kann sie sie nur unter einer Bedingung: Backstage muss ein gerahmtes Foto stehen. Von Prinzessin Diana! Vielleicht schmecken die Burger mit Lady Di im Blick einfach besser.

Die richtige Unterhaltung muss auch bei Iggy Pop stimmen. Sein Rider ist ganze 18 Seiten lang. Was uns aber besonders ins Auge gefallen ist: Er braucht hinter der Bühne immer einen Imitator des amerikanischen Comedians Bob Hope zur Belustigung. 

Weniger lustig klingt der Wunsch von Slayer für ein - ironischerweise - Comedyfestival in Texas. Die Band schrieb 50.000 lebende Bienen und 100 Ziegen auf ihren Rider, zusätzlich einen Schlachter und Eis, der das Fleisch dann kühlen kann. Serviert werden sollte das dann auf einer Sandwichplatte in Pentagrammform. Zum Glück werden die Extrawünsche der Künstler*innen nicht immer erfüllt. 

You can't always get what you want! Und wenn wir schon die Rolling Stones zitieren: Die sind mit einem bestimmten Wunsch auf ihrem Rider immerhin ziemlich am Boden geblieben: Hauptdache es gibt backstage für alle elektronischen Geräte eine schriftliche Anleitung.



Was mit Schokolade! Was mit Avocado! Jemand mit Burka! Und eine Überraschung! - Noch mehr abgefahrene Wünsche stellen wir die in diesem Artikel vor.

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