Silvesterbräuche: Mach doch mal was anderes!

Silvesterbräuche: Mach doch mal was anderes!

Einmal auf Reset bitte

"Und, was machst du so an Silvester?" - es ist wieder soweit, der Jahreswechsel steht vor der Tür. Wir schauen uns für dich an, was die Welt so alles für besonders viel Glück, Liebe, Wohlstand und sonstige tolle, abergläubische Dinge tut.

Einmal auf Reset bitte

Zugegeben, Silvester ist nicht für jeden was. Man hört von einigen Seiten, dass es doch nur ein ganz gewöhnlicher Abend ist und man den Hype darum nicht versteht, dass die eine Zahl die andere ablöst.

Aber wer wünscht sich denn nicht ab und zu einen frischen Neustart?

Einen Moment, an dem wir quasi erleichternd das Gefühl haben, alle Sünden und Probleme im alten Jahr zurückzulassen und einen mentalen Neustart zu bestreiten. Neue 365 Tage, neues Jahr, neues Ich - oder so.

Aberglaube hin oder her

Ob Feuerwerk, Prosit mit dem Sektglas oder Raclette mit Freunden - Menschen sind Gewohnheitstiere, die zu solch besonderen Augenblicken, wie Silvester, gerne alte Traditionen auspacken, die für sie durch symbolische Bedeutungen den Weg in ein glückliches und problemloses Neujahr bereiten. 

Diese Traditionen und Bräuche, seien sie noch so durch Aberglaube gestützt, können dann doch echt schön (oder abgefahren) sein und sehen für verschiedene Kulturen ganz anders aus.

Da Bleigießen, so schön es oft auch war, ja Gott sei Dank verboten ist und das obligatorische Feuerwerk auch zunehmend mehr in Frage gestellt (oder ebenfalls verboten) wird, brauchen wir endlich mal was Neues. Die Welt hat da schon einiges traditionell parat, wofür uns auch die Gesundheit und Umwelt danken wird.

Und egal, wie abergläubisch man dann wirklich ist und wie sehr man sich die einzelnen Bedeutungen tatsächlich zu Herzen nimmt: Witzig ist es doch immer. 



Wir haben mal gesammelt...

In roter Unterwäsche ins neue Jahr 

Ein Brauch, der vor allem im Süden Europas schon seit Jahrhunderten verbreitet ist: Über Silvester zieht man hier rote Unterwäsche an. Das kommt aber nicht (nur) davon, dass wir alle um 00.00 Uhr auch unter unseren Klamotten gut aussehen wollen, sondern steht symbolisch dafür, mit besonders viel Glück, Gesundheit und vor allem Liebe ins neue Jahr zu starten.

In verschiedenen Gemeinschaften gibt es hier noch ein paar mehr oder weniger strenge Zusätze: Die einen sagen, es muss etwas neu gekauftes sein, bei anderen sollte das rote Höschen ein Geschenk von jemand anderem sein. Viele Völker in Italien haben sogar als Tradition, das Neugekaufte am 1. Januar wegzuwerfen.

Unser Glück verzeiht uns aber sicher, wenn wir das nicht alle ganz so ernst nehmen. Und für diejenigen, die nichts rotes daheim haben oder kaufen wollen: in Mittelamerika gilt dasselbe mit bunter Unterwäsche - je nachdem, was man sich eben fürs neue Jahr wünscht...

Mit zwölf Trauben zum Glück 

Ein Brauch aus Spanien ist es, bei jedem der zwölf Glockenschlägen beim finalen Countdown des Jahres eine Traube zu essen. Für diejenigen, die es exakt schaffen, bedeutet das nächste Jahr nur Glück und Erfolg. Jede Traube steht außerdem hier für einen eigenen persönlichen Wunsch, der dann nach Neustart in Erfüllung geht. Und wer könnte keine zwölf Wünsche gebrauchen...

Aber aufgepasst: Nicht verzählen oder verschlucken, sonst folgt Unheil im neuen Jahr!

Keine Wäsche aufhängen!

Ein alter Mythos besagt, dass man über die Silvesternacht keine Wäsche waschen oder trocknen sollte - und vor allem nichts aufhängen. Der Legende nach macht man das zur Besänftigung des Toten- und Kriegsgottes Wotan, dem man auf seinen Streifzügen zusammen mit seinen Geistern nichts in den Weg stellen soll. Und wer will schon Geister in seinem Keller aufhalten? 

Aber wenn wir schon bei frischer Wäsche sind...

Einmal Baden und frische Kleidung an Neujahr

Dem Brauch nach besiegelt dies das Glück und den Geldsegen für die nächsten 365 Tage. Nach einer durchzechten Nacht tut uns das aber so oder so gut...

Und falls dir das jetzt zu unspektakulär ist...

...geh doch einfach eine Runde nackt zum Neujahrsbaden

Wer jetzt denkt: Wieder so eine Traditionen aus den südlichen, warmen Ländern, der schätzt die Urheber dieses Brauchs ganz falsch ein. Tatsächlich kommt dieses Neujahrsritual nämlich aus Kanada, wo man nackt nachts in das eiskalte Meer springt. Wer nämlich im nächsten Jahr gesund sein will, muss abgehärtet sein. 

Dinner for One

Ja, okay, okay, kein besonders neuer und außergewöhnlicher Brauch für uns hier in Deutschland. Aber bei einer Aufzählung von Silvesterbräuchen durfte der legendäre Klassiker aus den 1960er Jahren einfach nicht fehlen.

Wer könnte schon ein Jahr ohne...
"The same procedure as last year, Miss Sophie?" – "The same procedure as every year, James."
... bestreiten? Wir nicht.

Eine Runde Krach zum Neustart

Wer an Silvester aber nicht vor der Glotze hängen will, kann es den Portugiesen nachmachen. Die gehen nämlich um 00.00 Uhr auf die Straße mit Töpfen und Pfannen und machen so richtig Krach. Das Ganze dient dem Vertreiben aller bösen Geister des letzten Jahres.

Wer da eigentlich vor hatte, Silvester zu verschlafen, hat da sicher den Kürzeren gezogen...

Anstoßen mit Ring im Sekt 

Nein, hier geht's nicht um einen Antrag, keine Panik. Die Spanier legen sich zum Glückwünschen an Silvester einen goldenen Ring ins Sektglas, der ihnen dann fürs nächste Jahr viel Glück bringen soll. Achtung, bitte in der ganzen Euphorie (oder Trunkenheit) nicht verschlucken, bitte. 

Törtchen und Tee wie die Engländer

Dieses britische Volk zeigt uns auch an Silvester wieder, wie höflich sie sind. Hier backt man nämlich Törtchen, gefüllt mit Hackfleisch, isst sie aber nicht selbst, sondern schenkt sie Freunden und Familie. Dazu gibt es dann an Neujahr - was auch sonst - eine Runde Tee.

Eine Tradition, die man sich auf jeden Fall ein bisschen abschauen könnte. 

Zocken um Mitternacht

Ein weit verbreiteter Brauch ist es auch, an Silvester ganz viele Glückspiele zu spielen. Ob das typische Silvesterlotto und diverse Spiele um Geld - oder einfach ein paar Runden Würfeln. Der Tradition nach hat derjenige ein Jahr mit besonders viel Glück, der vor Mitternacht gewonnen hat.

Also eine ideale Alternative für alle Spielefans, die eh keine Lust auf große Clubs und laute Musik hatten - oder es an Silvester einfach gerne ruhig angehen lassen. 

Münzen, Münzen, Münzen!

Wenn man sich so durch die Welt der Neujahrsbräuche liest, kommt man an einem Silvester ohne Münzen scheinbar nicht vorbei. Die einen backen vor der Silvesternacht noch ein Brot mit Münze im Teig und der Vorstellung, dass derjenige, der sie beim Brotschneiden um Mitternacht findet, viel Reichtum bevorsteht.

Die anderen essen traditionell Suppe mit vielen Linsen am Abend, die symbolisch für viel Geldmünzen und gegen finanzielle Probleme stehen.

Eine andere Variante, von der man in vielen Kulturen hört, ist das rituelle Karpfenessen am Silvesterabend, bei dem man schließlich eine Schuppe des Fisches das neue Jahr im Geldbeutel tragen muss. Auch die Schuppe steht nämlich für Reichtum und Glück. Bevor wir aber ein Jahr lang einen fischig riechendes Portemonnaie mit uns rumtragen, ist uns die Linsensuppe dann doch lieber...

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