Avatar: The Way of Water

Avatar: The Way of Water

egoFM Trailer

Von  Fabian Broicher
Nach dem wahnsinnigen Erfolg von 'Avatar – Aufbruch nach Pandora' liefert Regisseur James Cameron nun nach dreizehn Jahren eine Fortsetzung – ob diese an die überragende Qualität des Vorgängers heranreicht, weiß egoFM-Kinoredakteur Fabian Broicher.

Es scheint, als tickten die Uhren im Universum von James Cameron einfach etwas langsamer

Zum einen indiziert das die lange Pause, seit seinem letzten Film aus dem Jahre 2009; zum anderen die Tatsache, dass nun, stolze dreizehn Jahre später, die Fortsetzung zu eben jenem letzten Streifen Camerons folgt, nämlich die Fortsetzung zu Avatar – Aufbruch nach Pandora. Der erste von mittlerweile insgesamt fünf geplanten Avatar-Filmen avancierte mit seinem bahnbrechenden Einsatz von 3D-Technologie und computeraniminierten Visuals zu einer der markantesten Ästhetiken der Filmgeschichte – und obendrein zum erfolgreichsten Film aller Zeiten. Jetzt folgt also Avatar: The Way of Water eine weitere Geschichte rund um das Volk der blauen Na'vi, um Jake Sully und seine Frau Naytiri.

Worum geht's in Avatar: The Way of Water?

Über zehn Jahre ist es nun her, seit Jake Sully seine menschliche Existenz aufgegeben hat, um einer der Na'vi zu sein – jenen blauen Wesen, die auf dem Mond Pandora heimisch sind. Hier lebt das friedliebende und naturverbundene Volk in Eintracht in den Baumwipfeln der fliegenden Inseln; Sully hat mittlerweile mit seiner Frau Neytiri eine Familie gegründet. So idyllisch wie ihr Leben scheint, tauchen plötzlich weitere Truppen der RDA auf, einer militärischen Organisation, die darauf aus ist, die Rohstoffe von Pandora auszubeuten, und die Sully einst durch seinen Einsatz von dem Mond vertrieben hat. Und nun ist die RDA nicht nur hinter Naturalien her, sondern trachten ihrem Ex-Mitglied aufgrund seines Verrats nach dem Leben.

Als fast ihre Kinder der RDA in die Hände fallen, fassen Sully und Neytiri den Entschluss, ihre Heimat zu verlassen. Dadurch kommen sie als Flüchtlinge zu einem anderen Stamm der Na'vi, die nicht die Wälder ihre Heimat nennen, sondern in enger Verbundenheit mit dem Wasser leben. Hier fällt es der Familie nicht nur schwer, Fuß zu fassen, sondern sie muss auch einsehen, dass man dem Schicksal nicht davonlaufen kann, als schließlich die RDA mit all ihrer Brutalität auftaucht…
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So ist Avatar: The Way of Water

Im Prinzip setzt Avatar: The Way of Water genau dort an, wo der Vorgänger aufhörte. Nach wie vor besitzt James Cameron ein unglaublich starkes Gespür für überwältigende Bilder, mit der er die Idylle Pandoras inszeniert. Allerdings kennt man viele dieser Elemente bereits aus dem ersten Teil, nur dass sie diesmal eben unter Wasser angesiedelt werden. Sah in Avatar – Aufbruch nach Pandora jedes zweite Frame noch so aus wie ein Prog-Rock-Schallplattencover aus den Siebzigern, verleiht die blaue Tiefe des computergenerierten Ozeans diesem Film eine Ästhetik irgendwo zwischen Esoterik-Nonsens und Naturdoku. Leider findet Cameron in der ersten seiner über drei Stunden Laufzeit keine ansprechende Geschichte. Vieles davon erinnert ebenfalls an den Vorgänger, anderes ist ärgerlich vorhersagbar, sodass kaum Spannung aufkommt.

Allerdings dreht Cameron im letzten Drittel wirklich auf, in der atemberaubende Action praktisch im Sekundenbruchteil mit emotionalem Drama changiert – und das alles lässt er obendrein auf einem sinkenden Schiff spielen. Seit Titanic ja ohnehin eine von Camerons Spezialitäten. Dort findet er ein ums andere Mal den richtigen Ton, der gepaart mit den wundervollen Bildern dafür sorgt, dass man in Avatar: The Way of Water wirklich gerne eintaucht, vor allem in 3D. Schauspielerisch sticht vor allem Sigourney Weaver heraus, die ihrer Außenseiterin Kiri eine herzzerreißende Unschuld verleiht. Trotzdem macht all das den zweiten Avatar zwar zu einem unterhaltsamen, allerdings bemerkenswert überraschungsarmen Film.

Deswegen bekommt Avatar: The Way of Water insgesamt 6 von 10 Riesen-Wale.

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