Unter dem Hashtag #berlinblockieren fanden wochenlang Proteste statt. Das Ziel? Es muss was passieren - und zwar jetzt.
Seit Oktober hat der Protest der weltweiten Bewegung Extinction Rebellion (XR) auch in Deutschland begonnen. Inspiriert von der Ausgangsbewegung in London blockieren Demonstrierende - jung und alt - seitdem öffentliche Plätze in der Hauptstadt, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen.
Mit zivilem Ungehorsam gegen die ökologische Katastrophe. Das ist der Leitspruch von Extinction Rebellion.
Wir haben mit Tino, einem der Sprecher von XR in Berlin, gesprochen und gefragt, was sich die Bewegung zum Ziel gesetzt hat und ob es konkrete Lösungsvorschläge gibt:
Tino von Extinction Rebellion
Das Interview zum Nachhören
Drei Kernforderungen
Die Bewegung hat drei zentrale Forderungen formuliert, die von den XR-Aktivist*innen auch in den sozialen Netzwerken verbreitet werden:
1. Die Wahrheit sagen
Damit ist gemeint, dass Politik und Medien den Ernst der Lage in den Augen von Extinction Rebellion zu lange heruntergespielt haben. Genaue Fakten über den Klimawandel sollen endlich im Mainstream verbreitet werden, sodass jede*r kapiere, wie wichtig schnelles Handeln jetzt sei.
2. Jetzt handeln
Extinction Rebellion will klar machen, dass es nichts bringt, nur zu reden - auf Worte sollen also Taten folgen. Die Bewegung fordert eine Reduzierung der CO2-Emissionen auf Netto-Null bis 2025. Ein ambitioniertes Ziel, wie Tino einräumt.
3. Politik neu leben
Schließlich will Extinction Rebellion erreichen, dass es eine Veränderung in unserem demokratischen System gibt. Es soll eine Bürger*innenversammlung eingerichtet werden, die die Regierung bei der Gesetzgebung unterstützt und Politik für die breite Masse zugänglicher machen soll. In dieser Bürger*innenversammlung sollen dann Maßnahmen und Lösungen für die Klimapolitk erarbeitet werden.
Um diese drei Forderungen zu erreichen, versuchen die Demonstrierenden per zivilem Ungehorsam das System so lange zu stören, bis wirklich etwas passiert. Wichtig ist den Mitgliedern von Extinction Rebellion dabei, dass die Proteste stets friedlich ablaufen. Ob sie mit ihren Blockaden wirklich etwas ausrichten können, das wird sich hoffentlich in naher Zukunft zeigen.
Hat die Bewegung Erfolg?
Aktuell findet Tino die Reaktionen aus der Politik nämlich noch eindeutig zu wenig - bis nicht vorhanden -, aber es gebe schon einzelne Gespräche mit Politiker*innen. Eine direkte Reaktion der Bundesregierung vermisst Tino aber momentan noch. Die erwarte er erst, wenn die Bewegung auch hier in Deutschland mehr Mitglieder bekommt und somit noch sichtbarer wird.
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