Ärzt*innen haben meist eine absolut unleserliche Handschrift - an diesem Klischee ist schon ein bisschen was dran. Dafür soll es womöglich bald eine Lösung geben.
Verschreibungspflichtige Hieroglyphen
Um Arzt oder Ärztin zu werden, da braucht man gute Noten, viel Disziplin für das mindestens sechsjährige Medizinstudium…und eine möglichst unleserliche Handschrift. Zumindest dürfen sich das Ärzt*innen immer mal wieder anhören. Vielleicht hast du auch schon mal ein Rezept bekommen, auf dem sich nur ganz schwer erkennen ließ, welches Medikament du dir da jetzt genau aus der Apotheke holen sollt.
Google Tool zum Lesen von Rezepten & Co.
Das ist nicht nur in Deutschland so, sondern weltweit. Und um das Problem jetzt aus der Welt zu schaffen, will Google helfen. Das hat das Unternehmen jetzt auf einer Konferenz in Indien angekündigt. Indien deshalb, weil das Land ein wichtiger Markt für Google ist. Tja, und wie erkennt Google jetzt die Handschrift?
Klar, mithilfe einer – wie könnte es auch anders sein – künstlichen Intelligenz. Die haben sie zusammen mit Apotheker*innen entwickelt, denn die haben schließlich am meisten Erfahrung, die Handschrift von Ärzt*innen zu entziffern.
Abfotografieren und decodieren lassen
Funktionieren soll das Ganze dann mit Google Lens. Das ist das Tool, das zum Beispiel Text auf Bildern erkennen kann und ihn dann übersetzt. Für die Medikamente geht das dann folgendermaßen: Nutzer*innen fotografieren das Rezept einfach und die App erkennt dann die erwähnten Medikamente, die einem der Arzt oder die Ärztin aufgeschrieben hat. In Indien wird das Ganze jetzt erstmal ausprobiert.
Wann die Funktion dann für alle zugänglich ist, steht noch nicht fest. Auch die Frage des Datenschutzes bleibt natürlich kritisch. Aber wer weiß, vielleicht kann Google ja irgendwann auch unleserliche Einkaufslisten oder alte Briefe entschlüsseln.
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