Leider falsch gedacht. Hanf kann zwar auch high machen, Italien will die Pflanze aber vorerst nur für die Industrie verwenden, insbesonderes wegen ihrer außergewöhnlichsten Eigenschaft: sie kann industriell verseuchte Gebiete wieder bereinigen.
2011 gab es den Startschuss
Mit einem neuen Gesetz kann Hanf für industrielle Zwecke verwendet werden. 2015 unterzeichnen 218 Abgeordnete eine Initiative, der die volle Legalisierung von Cannabis fordert – inklusive Eigenverbrauch, Verkauf im Einzelhandel und dem Besitz bis zu 15 Gramm.Dieses Gesetz greift zwar noch nicht, jedoch ist letztes Jahr das Bestehende noch weiter aufgelockert worden, dass angebautes Cannabis bis zu 0,6 THC beinhalten darf.
Trotzdem geht es generell nicht darum, im internationalen Drogengeschäft mitmischen zu können – sondern um vergiftete und übernutzte Böden wieder fruchtbar zu machen.
Die Pflanze kann nämlich einiges mehr, als uns in wohlig grüne Wolken zu betten
Bauern aus Tarent, einer Stadt in Süditalien, haben jetzt Cannabis auf Futterwiesen angebaut. Dem voraus ging eine jahrelange Verseuchung in Form von Schwermetallen durch eine Stahlfabrik, die so gravierend war, dass heimische Viehhalter ihre Tiere nur in einem Radius von 20 Kilometern um die Fabrik grasen lassen durften.Eigentlich wurde der Hanf angebaut, um Papier und Textilien daraus zu machen, aber besonders dieser Gegend kam die einhergehende entgiftende Wirkung der Pflanzen zu Gute – Hanf kann die Gifte aus den Tiefen der Erde nämlich aufnehmen und in natürlich ungiftige Substanzen transformieren und das ohne dabei selbst Schaden zu nehmen.
Diese Behandlungsform nennt man Phytosanierung
Umweltprobleme werden gelöst, statt einfach umdisponiert zu werden, wie beim Atommüll beispielsweise. Die Pflanzen mildern die Vergiftung, speichern die Stoffe aber nicht in den eigenen Fasern – so kann man sie unbeirrt weiterverwenden, während die Böden fast ganz von allein wieder nutzbar werden.Als Nahrungsmittel für den Menschen darf die Pflanze aber so oder so noch nicht verwendet werden.
Obwohl sie so viele wohltuende Stoffe in sich trägt…
Und siehe da? Ende letzten Jahres entschied das oberste Gericht in Rom: In Italien ist der Anbau der Pflanze nicht mehr strafbar, wenn nur kleine Menge für den Eigenbedarf produziert werden.
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