"Who you gonna call?" - Die Ghostbusters bekommen die nächste Fortsetzung, die mit viel Fanservice und einer hauchdünnen Story leider nur teilweise überzeugt.
Eigentlich darf man ja froh sein
Froh darüber, wieder gute Ghostbusters-Filme im Kino zu sehen. Nach dem ziemlich missglückten Neustart des Franchise 2016 sah es erstmal nicht so aus, als jagte man nochmal Geister durch New York City. Aber Ghostbusters: Legacy, der 2021 erschien und auf den zum Pop-Phänomen gewordenen Filmen aus den Achtzigern aufbaut, war ein Erfolg. Obwohl er sich etwas zu sehr auf Fanservice verließ, rührte die Familiengeschichte, die er erzählte. Außerdem gelang es ihm, den Charme der alten Filme einzufangen. Womöglich dank der Mitarbeit von Jason Reitman, Sohn des Ghostbusters-Erfinder Ivan.
Jason war auch an Ghostbusters: Frozen Empire in Form des Drehbuchs beteiligt. Regie führte Gil Kenan, der wiederum beim Vorgänger das Skript schrieb. Und auch vor der Kamera blieb es das gleiche Team: Paul Rudd, Finn Wolfhard, Carrie Coon und McKenna Grace wiederholen alle ihre Rollen aus dem ersten Teil. Und selbstverständlich treten auch die alten Helden wieder in Erscheinung.
Callie, Trevor und Phoebe Spengler leben mittlerweile in der boomenden Weltmetropole New York. Nach den Ereignissen in Oklahoma und im Haus des verstorbenen Egon Spengler, sind sie in die alte Feuerwehrwache gezogen, die einst den originalen Geisterjägern als Hauptquartier diente. Mit Callies Freund, dem tollpatschigen Gary Grooberson, befreien die Spenglers NYC von Geistern aller Art. Dem mittlerweile zum Bürgermeister aufgestiegenen Walter Peck passt das aber gar nicht, denn wo immer die Ghostbusters auftauchen, hinterlassen sie Chaos. Also verpasst er ihnen einen Dämpfer: Sie dürfen nur weitermachen, wenn sie die minderjährige Phoebe zuhause lassen. Frustriert darüber, dass sie die Einsätze verpasst, besucht sie Onkel Ray Stantz in seinem Antiquitätengeschäft. Denn er ist in den Besitz einer mysteriösen Kugel gekommen, in dem ein böser Dämon gefangen gehalten wird. Dummerweise kann dieser Dämon entkommen – und er kann nicht nur Menschen mit purer Angst töten, sondern auch die ganze Welt in Eis verwandeln …
Der Trailer für Ghostbusters: Frozen Empire
So ist Ghostbusters: Frozen Empire
Cineastische Revolutionen erwartet wohl niemand von einem Ghostbusters-Film, noch dazu von einer Fortsetzung 40 Jahre nach Veröffentlichung des ersten Teils. Jason Reitman und Gil Kenan wissen genau, was ihr Publikum erwartet und liefern genau das. Mini-Marshmallow-Männchen, zum Beispiel. Oder Slimer, der gleich zweimal Finn Wolfhards Charakter vollschleimt. Leider bleibt die Handlung dabei auf der Strecke. Über den bösen Dämon wird viel zu lange nur geredet, sodass er bei seinem ersten Auftritt nicht mehr bedrohlich wirkt. Außerdem kocht Ghostbusters: Frozen Empire viele Zutaten des Vorgängers wieder auf, bloß ohne dessen Würze. Das Familiendrama des neuen Films bleibt emotional entsprechend auf der Strecke.
Trotzdem: Dan Ackroyd und Bill Murray zuzusehen ist eine große Wonne! Obwohl Ackroyd und vor allem Murray nur in kleinen Nebenrollen agieren, sorgen sie für ein paar Höhepunkte. Etwa wenn Dr. Venkman die psychokinetischen Fähigkeiten des Neuzugangs Nadeem testen möchte. Aber das kann das Ruder leider auch nicht mehr herumreißen.
Ghostbusters: Frozen Empire ist schwächer und öder als sein Vorgänger, deswegen gibt's nur 6 von 10 Photonenstrahler.
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