Regisseur Joachim A. Lang und Hauptdarsteller Robert Stadlober gelingt ein erschreckender Film über den Nationalsozialismus in Deutschland, der trotzdem etwas zerfasert wirkt.
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11.07.2024
Führer und Verführer
egoFM Trailer: Filmtipp
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Führer und VerführeregoFM Trailer: Filmtipp
Worum es in Führer und Verführer geht
Deutschland, 1938. Nach der Annektierung von Österreich und Tschechien scheint das Dritte Reich zu bröckeln. Denn Hitler, der anderen Staaten zuvor den Frieden vorgaukelte, steht der Sinn nach Krieg. Er möchte Russland angreifen, er glaubt fest an einen jüdischen Völkermord. Dafür betraut er seinen Propaganda-Minister Joseph Goebbels mit einer wichtigen Aufgabe. Goebbels soll das Volk auf kommende Kriegshandlungen einstimmen. Für den deutschen Politiker ist ein Erfolg zwingend notwendig, denn seit der Affäre mit einer tschechischen Schauspielerin hat er die Gunst des Führers verloren.Doch sollte es ihm gelingen, Hitlers Pläne mit seiner Propaganda umzusetzen, ist es gut möglich, dass der Führer ihn wieder zu schätzen lernt. Deswegen schöpft er aus den Vollen: Für die Manipulation des Volkes nutzt er Presse, das Fernsehen, selbst das Kino. Gipfeln soll aber alles in einer bombastischen Rede im Berliner Sportpalast, wo er das Volk auf den totalen Krieg einstimmen will…
Der Trailer für Führer und Verführer
So ist Führer und Verführer
Joachim A. Lang gelingt mit Führer und Verführer eine Annäherung an ein beängstigendes Thema. Beängstigend deshalb, weil er in seinem Film deutliche Parallelen zwischen den Parolen des Dritten Reichs und der Propaganda der rechtspopulistischen Parteien der heutigen Zeit aufzeigt. Ein wichtiges Thema, das zum Glück immer noch einen Platz im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu haben scheint. Denn Führer und Verführer ist auf dem Münchner Filmfest mit dem Publikumspreis ausgezeichnet worden.Trotzdem wirkt der Film zerfasert
Anfangs scheint Lang eine Sammlung aus Zitaten verfilmt zu haben, später mischt er historische Aufnahmen in seinen Spielfilm. Ein irritierendes Stilmittel, weil es den Bezug zur aktuellen politischen Lage in Deutschland und Europa verwässert. Zusätzlich gibt es Interviews mit Zeitzeug*innen, Opfern des Nazi-Regimes. Ihre Worte sind berührend und ermahnend, lassen Führer und Verführer aber noch mehr zerfasern. Es ist vor allem die furchteinflößende Darstellung Goebbels von Robert Stadlober, die die solide Inszenierung sehenswert macht.Ganz knapp reicht es für Führer und Verführer zu 7 von 10 Punkten. Vor allem wegen des wichtigen Themas.
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