Berlin ist weit mehr Deutschlands Hauptstadt der Kunst, Kultur und Musik. Garde für Tourist*innen gibt es an jeder Ecke etwas Besonderes zu entdecken - fünf davon haben wir uns hier einmal genauer angeschaut.
Fünf besondere Dinge in Berlin
Ode an das Campen
DDR und Camping – ein Herz und eine Seele. Ja, die DDR war ein Campingland. Denn im Gegensatz zu dem begrenzten Ferien-Kollektiv im staatlich subventionierten FDGB-Heim war diese Art des Urlaubs nicht mit unzähligen Regeln gespickt. Ein Urlaub auf dem Zeltplatz versprach Erholung ohne feste Essenszeiten und nerviges Personal. Freiheit, Ungebundenheit und Selbstgestaltung – der Inbegriff von Camping. Auch wenn sich das Ganze auf die überfüllte Ostseeküste begrenzte. Auch heute ist das Zelten immer noch ein absolutes "German Thing" und deshalb darf das kleine Zeltplatz-Glück auch in der Hauptstadt natürlich nicht fehlen. Nur halt ein wenig komfortabler. Also Camping, nur ohne Insekten, Outdoor-Pinkeln und von der Sonne auf Backofen-Temperatur geheizten Wohnwagen. Beim Indoor-Camping kein Problem! Hier heißt es: Stilecht übernachten im Wohnwagen in einer Fabrikhalle in Kreuzkölln. Mit dabei ist ein Gemeinschaftsbad, das du dir mit den anderen Fabrik- ähm Campingplatz-Bewohner*innen teilst, und ein kleines Fleckchen Vorgarten gibt’s auch noch obendrauf. Bleibt also kein Wunsch offen. Nur fürs traditionelle FKK-Campen, da müsste man sich vielleicht im Vorhinein mit den Nachbar*innen absprechen.
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Der verwachsene Love-Song
Berlin ist bunt, aufregend, weltoffen und vielfältig. Doch hin und wieder ist die Hauptstadt auch einfach nur groß und laut. Wenn dieser Fall eintritt und man mal ein bisschen Pause vom Großstadtfeeling braucht, hält Berlin für seine Bewohner*innen zum Glück auch ein paar Ruheoasen bereit. Eine davon ist der große Tiergarten: das grüne Herz Berlins. Neben vielen Denkmälern, wie der Siegessäule, und zahlreicher Kunst ist hier auch ein besonderer Baum zu finden. Der "Stand By Me - Tree". Und wie der Name schon verrät, wurde in diesen Baum der gesamte Text des Liedes "Stand By Me" von Ben E. King geschnitzt.
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Wer dafür verantwortlich war, weiß man nicht - klar ist, dass eine Menge Zeit und Hingabe nötig war, um einen kompletten Song so filigran in eine Rinde zu schreiben. Auch wann die Schnitzerei zum ersten Mal wirklich bemerkt wurde, steht nicht eindeutig fest, doch nach dem Tod von Ben E. King im Jahr 2015 wurde sie zur Touristenattraktion. Um diese Zeit erschien jedenfalls der Chorus des Liedes auch auf einem anderen Baum in der Nähe und verteilt an alle Spaziergänger*innen fleißig Ohrwürmer von "Stand By Me".
Deutschlands berühmtester Nicht-Deutscher
Berlin ist beim Tourismus Nummer 1 in Deutschland. Kein Wunder, denn das Angebot an Attraktionen ist schier überwältigend. Ob Riesen-Flohmarkt, alternative Wohnviertel, Underground-Techno-Party oder die hundertste Currywurstbude mit "der schärfsten Currywurst der Stadt": Berlin tut einiges dafür, dass dir auf keinen Fall langweilig wird. Und ist dir mal nach ein wenig Bildung und Kultur hat die Hauptstadt auch hier viel zu bieten – nicht ohne Grund ist sie mit insgesamt 223 Museen absoluter Spitzenreiter in Deutschland. Doch Berlin wäre nicht Berlin, wenn es bei dieser Vielzahl an Museen nicht auch ein paar wirklich wirklich abgefahrene in petto hätte. Wie wäre es zum Beispiel mit dem "Disgusting Food Museum" – oder dem "Museum der Unerhörten Dinge". Und weil man in Berlin gefühlt alles ausstellen kann und man immer Menschen findet, die sich dafür begeistern können, darf natürlich auch ein Museum für den berühmtesten Nicht-Deutschen Deutschlands nicht fehlen: David Haselhoff.
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Immer noch als kleiner Geheimtipp, im Keller eines Hostels, kann man sich ganz dem Hoff-ing hingeben. Und weil uns Berlin immer wieder zum Staunen bringt, überrascht uns der Fakt, dass es dort sogar ein Porträt mit echtem Hasselhoff-Brusthaar gibt, irgendwie kein bisschen.
Der Schuh der unbegrenzten Möglichkeiten
Morgens in der U-Bahn: Es ist eng, laut und anstrengend. Also im Grunde wie jeder Morgen – doch mit der Lieblingsmusik im Ohr, einem Snack in der einen und Kaffee in der anderen Hand kann uns so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Es sei denn... "Die Fahrscheine bitte!" – Warum genau jetzt. Einen Fahrschein haben wir natürlich, aus dem Alter, in dem der Nervenkitzel erwischt zu werden noch aufregend war, sind wir schon lange raus. Heute ist es schon Kick genug, wenn wir die Spülmaschine zu voll beladen und es drauf ankommen lassen, ob alles sauber wird. Aber zurück zur U-Bahn: denn während des Jonglierversuchs mit Kopfhörern, heißem Kaffee, bröseligem Snack und Fahrkarte, fragen wir uns, ob das nicht auch leichter geht. Und tada: die Berliner Verkehrsbetriebe haben eine Lösung. Ein schicker Turnschuh, der gleichzeitig als Fahrkarte dient. Kein Witz! Anlässlich ihres 90. Geburtstages brachte die BVG 2018 eine Schuhkollektion auf den Markt, in dessen Schuhzunge eine Jahreskarte eingearbeitet ist. Für 180 Euro waren die Schuhe im Vergleich zum Standardpreis einer Jahreskarte sogar um ein Vielfaches billiger und deshalb schnell vergriffen. Ob die Kollektion für ein anderes Jahr mal wieder geplant ist, ist noch unklar. Bis dahin haben wir uns dann auch entschieden, ob wir das super fancy oder mega spießig finden – praktisch aber in jedem Fall.
Ja, das sind Sneaker im BVG-Design. Ja, die gelten als Jahresticket. Nein, nicht mal die dürft ihr auf den Sitz gegenüber legen.
— Weil wir dich lieben (@BVG_Kampagne) January 9, 2018
Mehr Infos: https://t.co/ETLsUBv8Cc pic.twitter.com/QwxwJQ9uBq
Die beste Stadt der Welt
Berlin hat vieles: Den Reichstag, das Brandenburger Tor, den Fernsehturm, … kennen wir ja alles schon. Doch wusstest eigentlich, dass Berlin auch so einige Weltrekorde aufgestellt hat? Ja, die Berliner*innen hängen sich mächtig ins Zeug, um einen hübschen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde zu bekommen oder zumindest beim Versuch, ihre Heimat stolz zu machen. So kann sich Berlin zum Beispiel den Rekord des längsten Kuchens der Welt auf seine Kappe schreiben. 734,08 Meter lang und ganze zwei Tonnen schwer wurde der größte Kalte Hund in einer Schule angefertigt. Doch wenn das für dich schon lang ist, hätten wir noch den Rekord des längsten Biergartens der Welt für dich. Über ganze 1.820 Meter erstreckte sich die Biermeile zwischen Strausberger Platz und Frankfurter Tor im Rahmen des Internationalen Berliner Bierfestivals. Zudem hält Berlin noch den Rekord für die käsigste Pizza – insgesamt 111 verschiedene Käsesorten –, für die längste Fahrradschlange der Welt und die Balletttruppe mit dem höchsten Durchschnittsalter. Ja, Berlin ist die beste Stadt der Welt – doch wenn wir schon bei Rekorden sind, da wäre natürlich auch noch die längste Flughafenbauzeit der Welt. Aber Berlin hat ja nie gesagt, dass es auf alle Rekorde stolz ist…
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