Frauen in der Kunst

Frauen in der Kunst

Wir stellen dir 12 weibliche Malerinnen vor

Lange Zeit wurden Frauen ihre künstlerischen Fähigkeiten komplett abgesprochen, weswegen Künstlerinnen bis heute im Schatten der Männer stehen. Dabei entspricht die Unterrepräsentation keinesfalls der Realität.


Frauen in der Kunst

An deutschen Kunstakademien sind Frauen erst seit 1919 zugelassen, davor konnten sie sich höchstens privat ausbilden lassen. Allerdings war auch dann meist nur abfällig von "Malweibern" die Rede. Während des Nationalsozialismus war das Frauenbild und die Arbeit als bildende Künstlerin wieder grundsätzlich unvereinbar und selbst nach 1945 schrieben Kunstkritiker wie Arthur Roessler so und ähnlich: "Von Frauen mit der Spachtel maurermäßig derb hingestrichene Bilder… [sind] mir und den meisten Männern ein Greuel". 

Bis heute ist die Kunstszene leider von dieser Ungleichheit geprägt:

In Museen sind größtenteils Kunstwerke von Männern zu finden, auf dem Kunstmarkt werden Werke von Frauen deutlich billiger gehandelt und an der Preisspitze finden weibliche Künstlerinnen überhaupt nicht statt. Die teuersten Gemälde stammen von da Vinci, Picasso, Klimt, Munch, Monet, van Gogh,... Dabei gab es schon immer talentierte Künstlerinnen.

Zum Beispiel diese 12 Malerinnen:




Sofonisba Anguissola (1532-1625)

Die italienische Malerin Sofonisba Anguissola gilt heute als eine der Wegbereiterinnen der italienischen Renaissance. Zu einer Zeit, in der vor allem Stillleben angesagt waren, legte sie ihren Fokus auf Portraitmalereien, was ihr ein Alleinstellungsmerkmal und eine gewisse Berühmtheit verschaffte. Ihr bekanntestes Werk "Drei Schwestern beim Schachspiel" gilt als erste Abbildung einer Alltagsszene in Italien:

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Élisabeth Vigée Le Brun (1755-1842)

Auch die Französin Élisabeth Vigée Le Brun ist bekannt für ihre Portraitmalereien, die dem Rokoko und später dem Klassizismus zugeordnet werden. Bekanntheit erreichte sie als Porträtmalerin von Marie Antoinette, was ihr den Zutritt einer renommierten Kunstakademien ermöglichte. 
 

Marie Guillemine Benoist (1768-1826)

Marie Guillemine Benoist war eine Pariser Malerin des Klassizismus und gehörte mit Élisabeth Vigée Le Brun zu den damals wenigen professionellen Malerinnen. Ihr bekanntestes Portrait "d'une négresse" wurde sechs Jahre nach Abschaffung der Sklaverei ausgestellt und schnell zu einem Symbol der Frauenemanzipation und der Rechte Schwarzer Menschen. Heute hängt es im Louvre. 


Berthe Morisot (1841-1895)

Heute zählt Berthe Morisot zu den bedeutendsten Maler*innen des Impressionismus. Sie ist für ihre bürgerlichen und häuslichen Szenen bekannt und hat nach eigener Aussage versucht, "das einzufangen, was geschieht". Zu ihrer Zeit wurden ihre Werke aber oft als "zu feminin" bezeichnet, da sie viel mit Pastellkreide, Aquarell und Kohle malte.

Mary Cassat (1844–1926)

Mary Cassat ist die einzige Amerikanerin deren Werke dem Impressionismus zugeordnet werden. Mit ihrer Malerei wollte sie das moderne Leben und die moderne Frau einfangen und spiegeln. Ihr ganzes Leben lang setzte sich Cassat außerdem für die Gleichstellung von Frauen ein und nahm an einer Ausstellung zur Unterstützung des Frauenwahlrechts teil.

Käthe Kollwitz (1867–1945)

Käthe Kollwitz ist eine der weltweit anerkanntesten deutschen Künstlerinnen. Sie war nicht nur Malerin sondern auch Bildhauerin und Grafikerin und ihre Werke sind vom Realismus und Expressionismus geprägt und griffen immer wieder das Thema "Verlust" auf. Während des Nationalsozialismus litt sie als linke Aktivistin unter Repression und war zu dieser Zeit vor allem in den USA bekannt. 

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Georgia O’Keeffe  (1887–1986)

O’Keeffe zählt zu den bekanntesten US-amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts und ist für ihre übergroßen Blumenmotive bekannt, die oft an weibliche Geschlechtsorgane erinnern. Sie gilt nicht nur als eine Begründerin der amerikanischen Moderne, sondern auch als Ikone der Frauenbewegung. Sie weigerte sich grundsätzlich, an Kunstausstellungen speziell für Frauen teilzunehmen, da sie schlicht für ihre Kunst und unabhängig von ihrem Geschlecht gesehen werden wollte. Heute gilt sie als teuerste Künstlerin der Welt.

Hannah Höch (1889–1978)

Auch Hannah Höch litt zu Lebzeiten unter der Repression des NS-Regimes, da ihre dadaistischen Werke als "entartete Kunst" angesehen wurden. Nach 1945 begann sie wieder als Künstlerin zu arbeiten und malte weiterhin abstrakt, schrill, also typisch für den Dadaismus.


Wenn du dich für Kunst interessierst, findest du hier noch viele weitere Artikel. Wir verraten dir zum Beispiel, was es mit dem aktivistischen Entblößen der Vulva auf sich hat, das in der Kunst auch Anasyrma genannt wird.


Tamara de Lempicka (1898–1980)

Die polnische Künstlerin Tamara de Lempicka ist bekannt für ihre stark stilisierten Porträts und Akte, die beispielhaft für die Art Déco-Ära stehen. Eines ihrer berühmtesten Gemälde ("Tamara im grünen Bugatti") entstand als Cover für ein deutsches Modemagazin. Ihr Stil ist unverkennbar und in ihren Werken griff sie oft die Themen Begierde, Verführung und moderner Sinnlichkeit auf. 

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Frida Kahlo (1907–1954)

Frida Kahlo ist die wohl berühmteste Malerin des 20. Jahrhunderts und steht für farbenprächtige und kompromisslose Selbstportraits. Sie ist Vertreterin des Surrealismus mit Elementen der Neuen Sachlichkeit und ihre Bilder wurden von der mexikanischen Regierung zum "nationalen Kulturgut" erklärt. Zu Lebzeiten war sie vor allem als (Ex-)Ehefrau des berühmten Malers Diego Riveras bekannt, erst nach ihrem Tod erlangten ihre Werke größere Bedeutung.

Elaine Sturtevant (1924-2014)

Die US-Amerikanerin Elaine Sturtevant ist eine Künstlerin der Postmoderne und hat Werke von Andy Warhol, Joseph Beuys oder Marcel Duchamp aufgegriffen. Sie hat exakte Wiederholungen angefertigt und sich den Stil des jeweiligen Künstlers angeeignet. Retrospektiv kann gesagt werden, dass sie ein außergewöhnliches Gespür dafür hatte, welche Kunstrichtungen erfolgreich sein werden, da die Originalwerke heute als besonders zeittypisch angesehen werden. 

Helen Frankenthaler (1928-2011)

Die Malerin Helen Frankenthaler spielte eine zentrale Rolle beim Übergang des Abstrakten Expressionismus zur Farbfeldmalerei. Ihre Karriere begann 1952 mit der Ausstellung ihres Werks "Mountains and Sea" das heute als eines der bedeutendsten Werke der frühen Farbfeldmalerei gilt.


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