"Ich befinde mich noch am Anfang"

"Ich befinde mich noch am Anfang"

Lokalheldin Elena Rud über Body Positivity

Eigentlich macht Elena Rud Musik. Auf ihrem Instagram-Kanal postet sie aber auch viel über #BodyPositivity.

Was #BodyPositivity eigentlich für sie bedeutet und warum sie neben ihrer Musik auch viel von ihrem Körper im Netz veröffentlicht, hat sie uns im Interview verraten.

  • Musikerin Elena Rud über Body Positivity
    Das Interview zum Nachhören

Natürlich ist Elena Rud vor allem anderen Musikerin, trotzdem teilt sie über ihr Künstlerinnen-Profil auch Fotos von sich in sehr intimen Momenten:




Body Positivity und Selbstliebe sind ihr wichtig, weil sie lange gebraucht hat, um an diesen Punkt zu kommen.


"Weil ich eben nicht immer ein positives Verhältnis zu meinem Körper hatte und auch nicht zu mir selbst. Das fängt ja auch an anderen Stellen an - psychisch. Ich hatte auch ganz lange das Problem, dass ich nicht offen damit umgehen wollte, weil das verletzlich macht und man möchte ja nicht verletzbar sein in der heutigen Zeit - man möchte besonders cool und tough rüberkommen."

Die Musik war für sie ein wichtiges Sprachrohr und ihre Songs eine Möglichkeit zur Selbstreflexion. Mit der Musik kam auch mehr Aufmerksamkeit - deswegen hat Elena beschlossen, auf ihrem Kanal offen mit ihren Follower*innen und Fans zu sein.

Nicht alle finden das gut, aber die meisten

Ihr sei schon bewusst, dass sie wegen ihrer Posts auch mit sexistischen oder anderen negativen Kommentaren rechnen müsse, aber der Großteil der Rückmeldungen auf ihrem Kanal sei positiv. Wenn doch negatives Feedback kommt, ignoriert sie die Kommentare bewusst:

"Meine Bilder sind meist sehr provokativ, ich fotografiere mich ja auch oft in Unterwäsche... aber dafür gibt es ja die Blockier-Funktion."

Wir sind nicht allein.

Der Grund, warum Elena ihre Follower*innen und Fans ihrer Musik auch an ihren privatesten Momenten teilhaben lässt, ist gleichzeitig eine Botschaft nach draußen und eine Feedbackschleife für sie selbst:
"Ich bin ein Mensch, der auch viele Selbstzweifel hat und Ängste. Ich habe auch oft mit Depressionen zu kämpfen. In Sachen BodyPositivity befinde ich mich noch am Anfang eines ganz langen Weges, dass ich wirklich sagen kann, ich bin wirklich happy zu mir, ich bin wirklich dankbar für diesen Körper, den ich habe. Meine Message ist eigentlich, dass die Leute da draußen, denen es genauso geht wie mir, nicht alleine sind."

Wofür also steht Body Positivity?

Elena findet, dass es eben nicht nur darum geht, mit Postings auf Social Media zu zeigen, wie zufrieden man mit dem eigenen Körper ist. Sondern mehr um eine Grundeinstellung sich selbst gegenüber:

"Es geht nicht darum, sich immer geil zu fühlen. Es geht darum, jeden Tag sich dazu zu entscheiden, dankbar zu sein und zufrieden zu sein. Manchmal klappt's und dann ist es super - manchmal klappt's nicht, aber dann gibt es auch einen neuen Tag."


Auch ihr neuer Song sagt: Mut zur Selbstliebe!

In "Date Me" geht es um Apps, bei denen wir Fotos von anderen nach links und rechts wischen - und wie heuchlerisch Elena diese ganze Selbstdarstellerei im Internet eigentlich findet:

"Daten heutzutage ist ein extrem weirdes System. Es geht bei diesen Onlineapps immer nur darum, sich so cool wie möglich darzustellen. Ich hab das auch schon gemacht, aber ich kam mir so dumm vor, weil ich weiß ja, ich bin nicht so cool wie auf den Fotos und ich weiß ja, was der andere kriegt im Endeffekt" - Elena Rud

Also: lieber Single, dafür aber man selbst sein! Alleine ist Elena trotzdem nicht, im Video zum Song streunt sie mit ihrer Band und Freunden durch die Stadt.

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