Fasten fürs Klima

Fasten fürs Klima

Wie du dir und der Umwelt in 40 Tagen etwas Gutes tun kannst

Die Fastenzeit hat diese Woche mit dem Aschermittwoch begonnen und geht offiziell bis kurz vor Ostern - dem 3. April. Vierzig Tage lang fasten - im besten Fall sinnvoll.

Faste - ein Relikt aus uralten Zeiten, das heute kaum noch Bedeutung hat? Wenn man das Fasten mal vom religiösen Background trennt und einfach nur die Entscheidung zum bewussten Verzicht sieht, ist diese Tradition nach der fünften Jahreszeit vielleicht doch nicht mehr so altbacken. Freiwilliger Verzicht kann uns schließlich allen mal guttun.

Durch die Fastenzeit mit der CO2-Challenge

Die meisten Europäer*innen führen ein Leben im Überfluss. Das fängt mit den kleinsten Dingen an: Strom, fließendes Wasser, Heizung, Müllabfuhr, Internet. Völlig selbstverständlich und normal. So normal und alltäglich, dass wir manchmal gar nicht merken, was wir wirklich brauchen und wo wir durchaus verzichten beziehungsweise fasten könnten.

Bei vielen dieser Dinge können wir durch Verzicht nicht nur uns selbst etwas Gutes tun, sondern auch der Umwelt und beispielsweise CO2 einsparen. Genau darum geht es auch wieder bei der "CO2 Challenge 2021" des Initiativkreises der Klimaschutzmanager*innen in der Metropolregion Nürnberg.


Jeden Tag bekommst du in der Fastenzeit eine kleine Challenge, um deinen persönlichen CO2-Ausstoß zu reduzieren.


Bei der Challenge kannst du deinen Fortschritt und die verbleibende Fastenzeit in einer Checkliste im Blick behalten und hast am Ende auch die Chance, etwas zu gewinnen. Die Challenges sind dabei tatsächlich recht leicht umzusetzen - und du kannst auch jetzt immer noch einsteigen:

  • Challenge 1: Berechne deinen CO2-Fußabdruck und überlege dir Möglichkeiten, wie du ihn verringern kannst.
  • Challenge Tag 2: Mach dein Fahrrad fit für den Frühling.


Generell gibt es Challenges aus den verschiedensten Kategorien - so dass für wirklich jede*n etwas dabei ist:



Und auch wir haben für dich noch ein paar Ideen zusammengetragen, wie du jetzt für die Umwelt fasten (oder zumindest verzichten) kannst.

(Plastik)Verpackungen reduzieren

Der Trend Zero-Waste reißt nicht ab - und die Fastenzeit wäre der ideale Zeitpunkt, das Ganze auch mal auszuprobieren. Wie viele Tage hältst du ohne Alufolie, Plastiktüte und Co. durch? Um dich beim Fasten zu unterstützen, haben wir dir hier eine Übersicht sich mit Tipps und Tricks zusammengestellt, wie du im Alltag auf unnötige Plastikverpackungen verzichten kannst. 

Wasser sparen

Wasser im eigenen Haushalt, unterwegs oder im Job zu sparen, ist sinnvoll. Nicht nur, dass sich das früher oder später auf deiner Abrechnung positiv bemerkbar macht - wer Wasser spart, spart auch Energie. Etwa zwölf Prozent des Energieverbrauchs im eigenen Haushalt entsteht durchs Duschen, Wäschewaschen, Putzen.

Natürlich geht es hier nicht darum, dass du deinen Abwasch Tage lang ignorierst. Aber es gibt viele Situationen im Alltag, bei denen du auf den laufenden Wasserhahn verzichten kannst - beispielsweise während du deine Hände einseifst oder beim Haare shampoonieren. Wenn du sparsam mit deinem Wasser umgehst, entlastest du auch gleichzeitig die Umwelt, denn mit dem Abwasser spülst du jedes Mal reichlich Schadstoffe in die Umwelt. Überleg dir auch vor dem Wäschewaschen mal, ob das frische T-Shirt wegen eines kleinen Flecks vom Kochen jetzt schon gewaschen werden muss, oder ob du es nicht doch noch ein paarmal tragen kannst.

Internetnutzung reduzieren

Zugegeben - auf's WWW zu verzichten fällt ziemlich schwer - insbesondere jetzt in der Pandemie. Die meisten sozialen Interaktionen mit Freund*innen und Familie laufen bei den meisten über's Handy über Messenger oder Social Media. Trotzdem - die eigene Zeit im Internet zu drosseln, tut nicht nur der Umwelt gut, sondern auch dir selbst.

Kritiker*innnen sprechen aufgrund der digitalen Reizüberflutung und der förmlichen Abhängigkeit vieler Menschen schon von digitaler Demenz und glauben, dass die ständige Nutzung des Internets uns langsam aber sicher dumm macht. Auch wenn es viele Fortbildungsangebote im Netz gibt - für die meisten bleibt das Internet doch ein beliebtes Unterhaltungsmedium. Ein gedrosselter Internetzugang kann nicht nur deiner Psyche guttun kann - das hilft auch der Umwelt. Allein die Serverräume von Google und Co. stoßen Unmengen an CO2 aus. Die durch das Internet verursachten CO2-Emissionen beträgt so mittlerweile vier Prozent der Gesamtemissionen - und dürfte im letzten Jahr noch gestiegen sein. 

Obst und Gemüse

Nein, nein - bitte nicht auf gesundes Grünzeug verzichten! Aber wie wäre es mit dem Fasten von verschiedenen Sorten? Nämlich denen, die nicht regional und vor allem nicht saisonal sind. Denn lange Transport- oder Lagerzeiten in Kühlhäusern können richtige Klimakiller sein. Gemüsesorten, die du zur Fastenzeit regional und saisonal erhalten kannst, sind zum Beispiel Grünkohl, Porree, Pastinaken, Rosenkohl, Schwarzwurzel, Wirsing, Chicorée, Feldsalat, Winterrettich und Rote Beete. 

Konsum-Fasten

Klar - auf Lebensmittel können wir natürlich nicht verzichten. Doch Langeweile-Shopping im Netz müllt auf kurz oder lang nur deine Bude zu. Und durch lange Transportwege und zusätzlich anfallende Verpackungen ist es auch nicht unbedingt umweltfreundlich. Doch gerade in der Corona-Zeit ist vor allem der Einzelhandel auf treue Kund*innen angewiesen. Statt eines selbstauferlegten Shopping-Verbotes könntest du in der Fastenzeit dieses Jahr daher doch einmal auf Click-und-Collect zurückgreifen. So unterstützt du den Einzelhandel in deiner Nachbarschaft und verhinderst CO2-Ausstoß durch Lieferung und Co. 

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