Ein Goldschatz an der Küste von Venezuela

Ein Goldschatz an der Küste von Venezuela

Hoffnung für ein Fischerdorf

Die chronische Wirtschaftskrise von Venezuela wurde durch die Corona-Pandemie noch verschlimmert und hat auch ein kleines Fischerdorf hart getroffen - ein mysteriöser Goldschatz bringt den Einwohner*innen jetzt aber Hoffnung.

Das Dorf Guaca war früher das Zentrum der Fisch-Industrie Venezuelas und hat ganz Lateinamerika mit Sardinen und Thunfischen versorgt. Heute leben die Einwohner*innen von Guaca aufgrund vieler Schließungen von Fischereibetrieben in großer Armut.

Ein mysteriöser Goldschatz am Strand von Venezuela

Im September war der 25-jährige Yohan Lares früh morgens am Strand von Guaca und hat etwas glitzerndes im Sand entdeckt. Ohne es zu wissen, hat er als erster der Dorfbewohner*innen einen Teil eines Goldschatzes gefunden: Ein goldenes Medaillon mit dem Abbild der Jungfrau Maria.  

"I began to shake, I cried from joy. It was the first time something special has happened to me." - Yohan Lares

Das Medaillon hat er für 125 Dollar verkauft - so viel hat er noch nie auf einmal verdient. Kurz darauf begann das ganze Dorf am Strand nach Goldschätzen zu suchen und wurde immer wieder fündig: Seit Ende September wurden hunderte von Gold- und Silberschmuckstücken, Ornamente und Goldnuggets an den Strand gespült. 

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Nahezu alle Funde werden von den Bewohner*innen Guacas sofort (und oft unter dem eigentlichen Wert) verkauft, um sich etwas zu Essen leisten zu können. 

Regierungsgegner*innen vermuten, dass der Schatz von der Regierung verstreut wurde, um die protestierenden Anwohner*innen zu beruhigen. Andere hingegen haben Angst, dass ihnen der Schatz von der Regierung wieder weggenommen wird. Bis jetzt weiß aber keine*r sicher, woher das Gold kommt - vielleicht ist es auch ein vergessener Piratenschatz oder eine versunkene Fregatte aus der Kolonialzeit... Eins ist aber klar: Für die Dorfbewohner*innen ist es ein kleines Wunder und ein großes Stück Hoffnung. 

Der große Ansturm auf Guaca bleibt aus

Natürlich hat sich die Nachricht schnell in Venezuela verbreitet, nachdem das erste Foto des Schatzes auf Social Media veröffentlicht wurde. Allerdings bleibt die große Schatzsuche aufgrund von Corona-Quarantäneregelungen, großem Benzinmangel in Venezuela und der Abgeschiedenheit des Dorfes bisher aus.


Klar - der Fund verändert das Leben der Menschen in Guaca nicht nachhaltig, aber Yohan Lares sagt, dass es ein Zeichen dafür war, dass auch während harten Zeiten etwas Positives passieren kann und die Bewohner*innen deswegen wieder neue Hoffnung verspüren. 

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