Noch ein Batman, braucht man das überhaupt? Wir erzählen dir, wie sich Robert Pattinson in 'The Batman' schlägt und verlosen Freikarten fürs Kino.
Ausgerechnet Batman, die vielleicht spannendste Figur aus dem Kosmos des Comicverlags DC, steckt bereits seit einigen Jahren in einer kreativen Sackgasse. Seitdem Christopher Nolan mit seiner The Dark Knight-Trilogie ab 2005 praktisch das Genre der Comicverfilmungen revolutioniert hat, scheint Bruce Wayne und sein Alter Ego bei Filmemacher*innen für Überforderung zu sorgen. Zuletzt bewies dies Ben Affleck mit dem entsetzlichen Batman v Superman: Dawn of Justice, die folgenden Streifen rund um die Justice League und das kreative Chaos von Regisseur Zach Snyder taten ihr Übriges. Lediglich Joker, die verstörend-brillante Charakterstudie über Batmans berühmtesten Gegenspieler, setzte dem Abwärtstrend ein vorläufiges Ende – und dort sah man Bruce Wayne bloß als kleinen Jungen.
Nun schlüpft also Robert Pattinson unter der Regie von Matt Reeves als dritter Schauspieler in fünfzehn Jahren in die Rolle von Batman. Vor allem für Reeves, der auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, ist The Batman ein Herzensprojekt, er liebt die Comics rund um die Figur abgöttisch. So viel schon mal vorweg, diese Liebe sieht man seinem Film in jeder Sekunde an.
Worum geht's in The Batman?
In der Halloween-Nacht geschieht in Gotham City ein grauenvoller Mord: Der amtierende Bürgermeister Don Mitchell Jr. wird in seinem Haus brutal erschlagen. Am Tatort hinterlässt der Täter, der sich selbst Riddler nennt, mysteriöse, an den seit zwei Jahren durch Gotham streifenden Batman adressierte Briefe zurück. Gemeinsam mit Lieutenant Gordon, ohnehin ein vertrauter des Fledermausmanns, nimmt der Dunkle Rächer, hinter dessen Maske der reiche Waisenjunge Bruce Wayne steckt, die Verfolgung auf. Dabei decken sie mit jedem Rätsel, das sie lösen, ein gewaltiges Netz aus Lügen und Korruption auf, das bis zu den mächtigsten Familien reicht. Vor allem gerät der Mafiaboss Carmine Falcone in den Blickpunkt, der Batman jedoch seinen Handlanger, den Pinguin, auf den Hals hetzt. Zum Glück erhält Bruce Unterstützung von seinem Butler Alfred – und Batman von der Katzen liebenden Selina Kyle. Doch dann wendet sich der Riddler an Bruce Wayne persönlich…
Fabian über: The Batman
egoFM Trailer
So ist The Batman
Im wahrsten Sinne des Wortes gelingt Matt Reeves mit The Batman ein Neuanfang für seine vergötterte Comicfigur, wobei er klug die vermeintliche Falle umgeht, sich allzu sehr an den Vorgängern zu orientieren. Statt bombastischen Massakern, wie Nolan sie inszenierte, erzählt der Regisseur in den drei Stunden Laufzeit eine packende und hochspannende Detektivgeschichte, wodurch der Film womöglich die werkgetreueste Umsetzung der Batman-Comics darstellt. Das alles verbindet Reeves mit einer Geschichte aus Lügen und Terror, die damit hochmodern wirkt.
Auch seinen Charakteren räumt The Batman ausreichend Platz ein, damit sie glaubhaft dargestellt werden. Vor allem Paul Dano als Riddler macht nach dem ersten kläglich missratenen Versuch, ihn in den Neunzigern und mit Jim Carrey als Darsteller auf die große Leinwand zu bringen, überglücklich. Ihm gegenüber steht der eingangs erwähnte Robert Pattinson in der Titelrolle, der Bruce Wayne eine verbitterte, verzweifelte Aura verleiht. Sein Batman gibt sich wortkarg, während er als Milliardärs-Waise oft wie ein depressiver Waschbär aussieht. Angeblich soll für den Emo-Batman Kurt Cobain Pate gestanden haben – und so seltsam, wie sich das liest, passt dies viel besser für den Dunklen Rächer als die aalglatte Version von Ben Affleck.
Zu der hochspannenden Detektivgeschichte kommt nicht nur eine der besten cineastischen Verfolgungsjagden der letzten paar Jahre, sondern auch eines der coolsten Cameos überhaupt. The Batman macht wirklich riesig großen Spaß, sodass man sich ein ganzes Filmuniversum in diesem Stile als dunkles Pendant zu den Marvel-Filmen wünscht.
Dafür gibt es insgesamt 8 von 10 Fledermäusen.
Wir nehmen dich mit ins Kino
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