Don't Worry Darling

Don't Worry Darling

egoFM Trailer

Von  Fabian Broicher
Im kontroversesten Film des Jahres stehen Florence Pugh und Harry Styles für Regisseurin Olivia Wilde vor der Kamera – doch was bleibt von 'Don’t Worry Darling' abseits der ganzen Skandale übrig?

Selten hat ein Film in den vergangenen Jahren für so viel Aufsehen gesorgt wie Don't Worry Darling, doch ob dahinter der größte Marketingcoup der Filmgeschichte steckt oder sich mehrere Zufälle zu einem Chaos potenziert haben, darüber mag man spekulieren – Regisseurin Olivia Wilde wird es jedenfalls freuen, spricht man nun bereits für Monate vor dem offiziellen Kinostart über ihren zweiten Film. Ob nun ihre Affäre mit ihrem Hauptdarsteller Harry Styles Wildes Scheidung zur Folge hatte, jener Styles seinen Co-Star Chris Pine während der Premierengala angespuckt hat oder Shia LaBeouf, ursprünglicher männlicher Hauptdarsteller, gefeuert wurde oder aus freien Stücken das Projekt verließ - an dieser Stelle soll es um den Film gehen, in dem Florence Pugh und Harry Styles ein schwer verliebtes Liebespaar in den 50ern der USA spielen.

Worum geht's in Don't Worry Darling?

Das scheinbar perfekte Leben führt das junge Paar Alice und Jack. Gemeinsam leben sie inmitten einer abgeschiedenen Siedlung irgendwo in der Wüste der Vereinigten Staaten und genießen einander. Tagsüber arbeitet Jack mit den anderen Männern bei dem mysteriösen "Victory Projekt", das für ihren Lebensstil zu sorgen scheint, während Alice mit ihren Nachbarinnen und Freundinnen Dinnerpartys organisiert, auf Shoppingtouren geht und das Wetter genießt. Doch als eine von ihnen, Maggie, zusehends unglücklicher wird, an psychotischen Anfällen leidet und augenscheinlich den Verstand verliert, zweifelt auch Alice so langsam an allem, was sie sieht. Besonders schlimm wird es, als sie Maggies Selbstmord miterleben muss – und kurz danach in der Wüste einen Flugzeugabsturz miterlebt.

Alice gelangt zu der felsenfesten Überzeugung, dass hinter dem "Victory Projekt" eine größere Verschwörung stecken muss, allerdings glaubt ihr niemand: Ihre Freundinnen bleiben lieber in ihrer eigenen Welt und selbst Jack zweifelt an dem Verstand seiner Frau. Wirklich bedrohlich wird es schließlich als Frank, das charismatische, allerdings seltsam verschwiegene Oberhaupt des "Victory Projekts", von Alices Neugier Wind bekommt – und ihre wachsenden Pläne, aus der kleinen Siedlung zu verschwinden, vereiteln möchte...
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So ist Don't Worry Darling

Die Tiefgründigkeit, die diese Zusammenfassung womöglich suggeriert, verschwindet im Film Don't Worry Darling leider weitestgehend, wenngleich Regisseurin Olivia Wilde dies sicherlich anders sieht. Hier und da blitzen zwar immer mal wieder Spannungsmomente auf, gerade in den unheimlichen Passagen zu Beginn, doch leider verlieren diese sich zwischen einer glatt polierten 50s-Ästhetik und einem Frauenbild, das am besten dort bleibt, wo es hingehört, nämlich in der Vergangenheit.

Dafür finden Olivia Wilde und ihr Kameramann Matthew Libatique (der mit Black Swan bereits einen ganz ähnlich durch Ästhetik totgestylten Streifen filmte) zwar schöne, jedoch schlussendlich glatte und entsprechend inhaltsleere Bilder. Darstellerisch bereitet Florence Pughs getriebene und zusehends paranoide werdende Darstellung von Alice zwar großen Spaß, doch dank eines schwachen Drehbuchs bleibt ihre Rolle blass und ohne charakterliche Tiefe. Obendrein garniert Wilde ihren Film mit einem zumindest diskutablen Twist, als stamme er aus der Feder von Flop-Spezialist M. Night Shyamalan.

All das macht Don't Worry Darling zu einem seltsam unausgegorenen Film, der selten richtig überzeugt und für den es lediglich mit viel Wohlwollen noch zu 5 von 10 Victory Projekten reicht.

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