Das Ende von studiVZ

Das Ende von studiVZ

Das Netzwerk aus den 00er Jahren versucht einen Neustart - und scheitert

Traurige Nachricht: Mit dem Gruscheln ist's jetzt endgültig aus, denn tatsächlich werden StudiVZ und das Schwesternportal MeinVZ Ende März vom Netz genommen.

Was, das gibt's noch? Die Betonung liegt auf noch. Erst Ende Juni 2020 wurden die Server von studiVZ abgeschaltet und die Community zog auf eine neue Plattform um. Doch auch das hielt nicht lange.

Es wurde wieder gegruschelt

Irgendwo zwischen MySpace und Facebook waren plötzlich alle bei studiVZ. Warum wissen wir auch nicht mehr so genau. Non plus ultra waren sicherlich die vielen Gruppen auf dem sozialen Netzwerk. Du warst einfach kein richtiges Mitglied, wenn du deine Persönlichkeit nicht durch semi-lustige, meist nichts-sagende Gruppen mit ellenlangen Namen zum Ausdruck gebracht hast.

"Brot kann schimmeln, was kannst du?" oder "Meine Vorlesungszeiten kollidieren mit meinen Schlafzeiten". Worüber die TikTok-Generation nur verständnislos den Kopf schütteln kann, muss der*die ein*e oder andere vielleicht etwas schmunzeln.


Ja ja, das war damals cool. studiVZ war für eine kurze Zeit DAS soziale Netzwerk überhaupt – bis es dann von Facebook überrollt wurde und in der Versenkung verschwand. Doch tatsächlich haben sich bis heute ein paar wackere Mitglieder auf studiVZ gehalten – 2015 waren immerhin noch rund eine Millionen Nutzer*innen aktiv, zwei Jahre später war studiVZ aber pleite.


Aus alt mach neu?

Doch studiVZ und meinVZ waren kurze Zeit zurück – als VZ. Im Juni 2020 wurde das neue Netzwerk gelauncht. Ziel war es, das "social" in Social Media wieder mehr in den Fokus zu rücken: keine Werbe-Algorithmen, kein Verkauf von Daten.

Foren, Buschfunk, Plauderkasten und natürlich die heißgeliebten Gruppen waren dagegen wieder mit am Start.


Überhaupt spielte sich bei VZ alles über Gruppen ab – eine Timeline, wie wir es von anderen Netzwerken kennen, gab es nicht. Ok, das klingt jetzt arg nach WhatsApp – allerdings konntest du bei VZ in den Gruppen auch Events organisieren.


Falls bei dir noch irgendwo ein studiVZ oder meinVZ-Account vor sich hin vegetierte und du die alte Zeit noch einmal aufleben lassen wolltest, konntest du deinen kompletten alten Account auf VZ umziehen lassen und mit dem neuen VZ nostalgische Momente erleben.

Endgültiges Aus

Nun ist es aber soweit - StudiVZ & Co. werden endgültig eingestampft. Der Grund: Die Netzwerke sind mittlerweile technisch so veraltet, dass ein Weiterbetrieb gar keinen Sinn mehr macht, sagt die Betreiberfirma. Die VZ-Netzwerke wurden eigentlich nur noch vereinzelt für Online-Games genutzt. Es soll aber Möglichkeiten geben, dass User*innen diese weiterspielen können. Wie, das wollen die Betreiber*innen noch bekannt geben. Und wenn du jetzt vielleicht nochmal alte peinliche Chatverläufe oder Fotos speichern oder schauen willst, in welchen "lustigen" Gruppen du so drin warst – bis 31. März hast du noch Zeit, dann werden alle Nutzer*innendaten unwiderruflich gelöscht. Also für ein bisschen Nostalgie kannst du dich ja nochmal einloggen… Vorausgesetzt, du weißt überhaupt noch dein Passwort und deinen User*innennamen mit tausend Sonderzeichen.

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