Die Macht der Musik

Die Macht der Musik

Wie Musik auf uns und unser Umfeld wirkt

Von  Kristina Paulini
Falls du dich schon immer gefragt hast, mit welcher Musik du den weißen Hai anlocken kann - wir sagen's dir!

Country-Salad mit Spears-Pizza

Na wie hättest du deinen Salat gerne? Nein, das bezieht sich jetzt nicht auf die Frage, welches Dressing du zu deinem Radicchio bevorzugst. Uns geht es um die Musik, die du gerne dazu hören möchtest. Falls du dich jetzt fragst, ob wir wahnsinnig sind: nicht mehr als sonst. Aber tatsächlich haben sich schon mehrere Studien mit der Frage befasst, ob bestimmte Mahlzeiten besser zu einer Musikrichtung passen als zu einer anderen.

Die Brüssler Universität hat dazu Songs aus verschiedenen Genres ausgesucht: ein Popsong, eine Opernarie, ein Countrylied, ein R&B-Track und viele mehr. Den 200 Testpersonen wurde nun immer ein Song aus der Reihe abgespielt und dazu Bilder von verschiedenen Gerichten gezeigt. Also wären wir die Testpersonen gewesen, hätte man uns wahrscheinlich die Enttäuschung kilometerweit angesehen, dass es sich nur um Bilder und nicht richtiges Essen handelt. Aber ok, zurück zum Thema: Dann sollten die Testpersonen angeben, welches Gericht für sie am besten zu welchem Song gepasst hast. Manches Ergebnis war gar nicht so überraschend, so wie zum Beispiel, dass die italienische Opernarie am besten zu Pasta passen soll oder der Countrysong zu BBQ – interessant war aber, dass der R&B Track "Milkshake" von Kelis am besten zu Burgern schmecken soll oder der Popsong "Toxic" von Britney gut mit Pizza geht. Wäre jetzt nicht unsere erste Wahl gewesen, aber wenn's um Essen und Musik geht, sind wir ja immer offen für Tipps.

Introvertierter Metal und weintrinkender Jazz

Menschen wegen irgendwelchen Vorlieben über einen Kamm zu scheren und in kategorische Schubladen zu stecken, ist selten eine gute Idee. Denn naja, vieles davon ist einfach nur ein doofes Klischee. Wie zum Beispiel beim Musikgeschmack: Metal hören nur männliche, langhaarige Biertrinker, Popsongs sind ausschließlich was für rosa angestrichene Mädchenzimmer und Jazzfans sind intellektuelle Snobs. Ja, ne – da stimmt so einiges nicht.

Aber sagen unsere Lieblingssongs so gar nichts über unserer Charakter aus? Doch, denn laut einiger Studien aus Großbritannien ist "Du bist, was du hörst" ein durchaus plausibles Statement zur Beurteilung einer Persönlichkeit. So wird zum Beispiel Roc-k und Heavy Metal-Fans Charaktereigenschaften wie sensibel, introvertiert oder hart arbeitend zugeschrieben. Naja nicht ohne Grund, ist das Wacken Open Air  dafür bekannt, eines der friedlichsten Festivals Europas zu sein. Und auch wenn sich ihre Musikrichtungen stark unterschieden, sollen Pop, HipHop und Dance-Anhänger*innen laut Studie einiges gemeinsam haben: sie sind eher extrovertiert, selbstbewusst und gesellig. Nur bei Jazz- und Klassikhörer*innen soll das Bild der weintrinkenden, gediegeneren Personen gar nicht so falsch sein. Introvertiert, jedoch selbstbewusst , kreativ und geistig aktiv wird ihnen als Charaktereigenschaft zugeschrieben. Ob Klischee oder Wissenschaft, die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte. Aber die wichtigste Frage, wird uns leider nicht beantwortet: was sagt es über uns aus, wenn wir egoFM hören?
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  • Introvertierter Metal und weintrinkender Jazz
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  • Reggae-Dogs und Death Metal-Haie
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  • Hauptsache singen
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  • Musik für Babys
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Hauptsache Singen

Musik hat eine gewaltige Macht. Das haben wir alle sicherlich schon hundertmal am eigenen Leib erfahren. Denn fast nichts kann unsere Emotionen so leiten, wie Musik. Musik kann uns zum Weinen bringen. Sie kann uns in Nullkommanichts in unsere Teenagezeit zurück katapultieren, kann uns beim Sport zu Höchstleistungen treiben. Sie beruhigt uns oder macht uns ängstlich. Und: Aie kann uns glücklich machen. Wegen ihrer stimmungsaufhellenden Wirkung wird Musik sogar als Mittel zur systematischen Behandlung von Demenz oder Depression verwendet. So auch in einer Studie der National University of Singapore.

In einem Altersheim wurde Bewohner*innen jeden Tag eine halbe Stunde deren Lieblingsmusik vorgespielt. Das Ergebnis: Im Vergleich zu vor der Studie konnte bei den teilnehmenden Bewohner*innen eine Verringerung der depressiven Verhaltensstörung bis hin zu keiner Depression festgestellt werden. Zudem verringerte sich die typischen Unruhe bei den Menschen mit Demenz. Und nicht nur das: auch bei den Pflegekräften wurde nachweislich die emotionale Stressbelastung reduziert. Eindeutige können Ergebnisse ja kaum sein.

Übrigens soll regelmäßiges Trällern auch vorbeugen: Es gibt nämlich Hinweise, dass musizierende Menschen erst verzögert an einer Demenz erkranken, völlig egal, ob mit oder ohne falschen Tönen.

Musik für Babys

Was hören Babies, wenn sie im Mutterbauch sind? Und kann Musik etwas bei Ungeborenen bewirken? Also wir stellen uns bei diesen Fragen gleich irgendwelche Filmmütter vor, die stundenlang mit Kopfhörern um ihren Babybauch rumlaufen und das Kind mit Mozart beschallen, weil ja Klassik anscheinend intelligent macht. Aber bringt's das ganze wirklich? Klar ist erstmal, dass Babys ab der 16. Schwangerschaftswoche anfangen zu hören, richtig ausgereift ist das Gehör meist erst ab der 21. Woche. Aber stopp, Kopfhörer bringen noch nichts, erstmal werden nur Geräusche im Körper der Mutter wahrgenommen: der Herzschlag, das Gurgeln der Organe, die Stimme. Also singen würde durchaus Sinn ergeben. Nebenbei sind die dabei ausgeschütteten Endorphine beim Trällern auch fürs Kind gut.

Aber was ist jetzt dran an dem sogenannten Mozart-Effekt? Werden Babys von klassischer Musik klug? Beweise gibt es dafür nicht. Tatsache ist aber, dass manch klassische Klänge Babys im Mutterleib beruhigen können, da sie häufig im Tempo des Herzschlages des Ungeborenen gespielt werden. Trotzdem ist es eigentlich immer am besten, die Musik zu hören, die auch dem eigenen Geschmack entspricht... Also wir würden euch da egoFM empfehlen...

Reggae-Dogs und Death-Metal-Haie

Nehmen Tiere Musik als Musik whar? Oder haben Katze, Maus und Co. vielleicht sogar musikalische Vorlieben? Eine Frage, die wir uns persönlich schon sehr oft gestellt haben. Denn es wäre ja schon schön, wenn man sich mit seinem Haustier nicht nur die Wohnung und manchmal auch das Bett, sondern auch denselben Musikgeschmack teilt. Wie gut, dass sich nicht nur wir, sondern auch schon so einige Wissenschaftler*innen mit dem Thema beschäftigt haben. So auch welche von der Universität Glasgow. Dort wurde die Wirkung von Musik auf unsere flauschigen Hundefreunde unter Beachtung des Stressniveaus und des Herzschlags untersucht. Dabei kam heraus, dass Hunde ganz besonders gut bei Reggae, Soft-Rock und Klassik entspannen können.

Heavy Metal hingegen kam bei den kalten Schnauzen nicht so gut an. Damit sind sie übrigens nicht allein, Marienkäfer sollen bei einer Studie nach 18 Stunden AC/DC-Beschallung sogar ihre Leibspeise Blattläuse verschmäht haben... Naja irgendwie verständlich, bei 18 Stunden AC/DC würde uns auch der Appetit vergehen. Und wenn wir schon bei Metal sind: der Taucher Matt Weller stellte nach langen Untersuchungen mit Unterwasserlautsprechern fest, dass man weiße Haie am besten mit Death Metal anlocken kann. Man vermutet, dass die tiefen Frequenzen des Genres die Haie mit den Vibrationen eines verletzten Beutefisches gleichsetzen. Ob das wirklich stimmt? Keine Ahnung, aber wir sind jetzt ehrlich gesagt auch nicht so scharf darauf, weiße Haie anzulocken.

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