Kennst du schon den Wolkenradler?

Kennst du schon den Wolkenradler?

Für bessere Luft in der Stadt

Eine Wolke zieht durch München. Aber nicht am Himmel, sondern auf der Straße. Klingt erstmal verrückt, aber dahinter steckt ein wirklich tolles Projekt.

Der Wolkenradler ist im wahren Leben der Künstler Martin Nothhelfer alias prettybloodysimple. Gemeinsam mit Green City e.V., die sich auch für Umweltschutz im Raum München einsetzt, möchte er auf die schlechte Luftqualität in der Stadt aufmerksam machen. In München wird in vielen Teilen der Stadt - an 24% des Hauptverkehrsstraßennetzes, um genau zu sein - der Grenzwert für den Schadstoff Stickoxid deutlich überschritten.

Martin Nothelfer hat sich zu dem Thema eine mobile Kunstinstallation ausgedacht: Auf seinem Hochrad fährt er (oder fliegt er etwa schon?) als Wolkenradler durch die Stadt. Wenn er an Stellen vorbeikommt, wo die Luft stark verschmutzt ist, steigt Rauch vom Fahrrad auf und aus seinem Anzug dringt aggressive Musik. An Stellen mit guter Luft wie zum Beispiel im Englischen Garten steigen Seifenblasen auf und die Musik ist um einiges ruhiger und angenehmer.

Was tun gegen dicke Luft?


Dass die Luft auf den großen Straßen nicht gerade einer sanften, frischen Meeresbrise entspricht, ist für uns alle nichts Neues. Was muss sich also ändern, damit wir in der Stadt freier atmen können?

Für Martin Nothhelfer und Andreas Schuster ist die Lösung eigentlich recht simpel: eine bessere Infrastruktur für den Radverkehr.


Damit mehr Menschen sicher und gerne mit dem Fahrrad unterwegs sein können und im Umkehrschluss weniger Autos und Abgase unterwegs sind.
"Wenn wir es [die Fahrradinfrastruktur] mit Kopenhagen vergleichen, dann sind wir wirklich ein Entwicklungsland." – Martin Nothelfer

Reaktionen auf den Wolkenradler

Wer dem Wolkenradler in diesen Tagen zum ersten Mal auf den Straßen begegnet, der wundert sich wahrscheinlich erstmal sehr. Bei der Hitze fährt dieser arme Mensch mit einem Wattebausch-Anzug herum? Und was soll überhaupt das Ganze mit dem Nebel und den Seifenblasen? Tatsächlich sind die Reaktion beim zweiten Hinschauen dann aber sehr positiv. "Es war auch ne Wahnsinnsgaudi", sagt Martin Nothelfer zu seinen bisherigen Erlebnissen auf dem Wolkenfahrrad.


Bis zum 31. Juli zieht Martin noch seine Runden durch München. Die Aktion endet zeitgleich mit der geplanten Veröffentlichung des sogenannten "Masterplans für Luftreinhaltung" des Stadtrats München.


Martin Nothhelfer und Andreas Schuster (Green City e.V.) haben bei uns zum Interview vorbeigeschaut und uns alles über die Aktion Wolkenradler und die Radlproblematik in der Stadt erklärt. Das ganze Interview gibt es hier zum Nachhören:
  • Wolkenradler im Interview
    Martin Nothelfer von prettybloodysimple und Andreas Schuster von Green City e.V.

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