Andreas Auer zeigt, wie man Schallplatten, Biolebensmittel und Kleinkunst unter einen Hut bringt.
Der LadenBergen ist in seinem Heimatort Kult.
Mehr als nur ein Plattenladen
Geschäfte für alles haben es nicht immer einfach. Real und Roller sehen sich mit zahlreichen Witzen über ihre Werbesprüche konfrontiert. Tedi ist verschrien als Billig-Discounter und beim Betreten sämtlicher 1-Euro-Shops zieht man sich instinktiv die Kapuze über den Kopf.
Eine große - oder wohl eher kleine - Ausnahme bildet der LadenBergen in – okay, das ist einfach – Bergen. Das Geschäftsmodell des Besitzers Andreas Auer jagt jedem Vollblutkapitalisten kalte Schauer über den Rücken.
"Bisher hat sich vielleicht noch keiner getraut, nur das zu verkaufen, was er selber gut findet. Es ist ja auch ein gewisses Risiko. Man muss versuchen, die Leute zu begeistern für das, was einem selber gefällt. Aber das ist eigentlich auch eine schöne Sache." - Andreas Auer
Ein Laden, dessen Produktpalette durch kein Marktforschungsinstitut abgesegnet wurde, der aber dennoch seit sieben Jahren Erfolg hat? Gibt's doch gar nicht! Doch, bei Rol… verdammt!
Der LadenBergen von Andi Auer
Ein Plattenladen mitten in der Provinz
Ein Laden für Dinge, die man liebt
Doch was sind das für Dinge, die Andi Auer selbst mag? In erster Linie könnte man den LadenBergen als Plattenladen bezeichnen. Aber da der Besitzer noch viel mehr zu seinen Interessen zählt, verkauft er auch Bücher, CDs, Filme, lokale Biolebensmittel und nachhaltige Klamotten. Sein Sohn Kilian teilt diese Leidenschaften.
Andi Auer und Kilian Auer im LadenBergen
Und weil es nun einmal kein Tante-Emma-, sondern ein waschechter Onkel-Andi-Laden ist, fungiert er auch noch als Kleinkunstbühne.
Andis Leidenschaft für Musik kommt nicht von irgendwoher. Früher war er Szene-DJ und ist Teil des Teams hinter dem Musiklabel International Bohemia. Für ihn gehört Musik zum Leben - und in seinen Alltag:
"Für mich gehört es einfach zu einem Wochenablauf dazu, mich mit Musik zu beschäftigen." - Andi Auer
Konzerte im Laden
Und so gastierten schon zahllose Musiker auf der kleinen Bühne des LadenBergen. Die bekanntesten waren wohl LaBrassBanda, dicht & ergreifend und Der Keller Steff. Dabei macht Andi keinen Unterschied zwischen überregionalen Größen und unbekannten Künstler*innen.
"Oft sind die Freejazz-Konzerte mit vier Zuschauern auch sehr legendär." - Andi Auer
Selbst nach sieben Jahren gehen Andi Auer die Ideen noch nicht aus. Er plant in Zukunft Kindern und Erwachsenen die Möglichkeit zu geben, angemietete Räume in der Maxhütte in Bergen zu nutzen, um ihre Kreativität frei auszuleben.
Außerdem bietet er einen Swing-Tanzkurs an, einen Bar-Piano-Abend und vieles mehr. Der LadenBergen ist also viel mehr als nur ein Tante-Emma-Laden. Er ist ein Ort der Kunst, der Kreativität und der Überzeugung, das zu tun, was einen erfüllt.
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