Darf ein Meet & Greet Geld kosten?

Darf ein Meet & Greet Geld kosten?

Matty Healy von The 1975 hat eine Debatte losgetreten

Wie viel wäre es dir wert, dein Idol persönlich zu treffen? Oder findest du es grundsätzlich fragwürdig, für ein Meet & Greet bezahlen zu müssen?

Dass man dafür bezahlen kann, seine Lieblingskünstler*innen in einem Meet & Greet persönlich zu treffen, ist nichts Neues. Letzte Woche hat allerdings Matty Healy von The 1975 diese gängige Praxis des Musikbusiness in einem Tweet heftig verurteilt. Er schreibt:

"Who came up with payed meet and greets? Did they think "Surely there must be something else we can monetise........OH! Human connection!! They'll eat that up!" MEET YOUR FANS OR DON'T. DON'T ONLY MEET THEM IF YOU'RE GETTING PAYED HONESTLY WHAT ARE YOU DOING." - Matty Healy 

Für Matty ist ein bezahltes Meet & Greet reine Geldmacherei. Dann könnten es die Künstler*innen auch gleich bleiben lassen mit dem Fan-Kontakt.

Die Reaktionen auf den Tweet sind gemischt

Viele teilen Mattys Meinung und fühlen sich als Fans nicht wertgeschätzt, wenn Musiker*innen nur bereit sind, sie gegen Geld zu treffen. Andere sehen in bezahlten Meet & Greets die Chance, dass vor allem unbekanntere Künstler*innen im digitalen Zeitalter überhaupt etwas an ihrer Musik verdienen. Merch und Meet & Greets seien da mittlerweile fast die einzigen Möglichkeiten.



Der Gedanke, seine Lieblingsmusiker*innen finanziell so gut es geht unterstützen zu wollen, ist ehrenhaft.

Aber von welchen Summen sprechen wir da eigentlich? Bei Rita Ora kostet ein Ticket inklusive Meet & Greet knappe 200 Euro. Für Ariana Grande muss man dafür schon rund 700 Euro hinblättern und Lady Gaga konnte man bei ihrer letzten Show in Las Vegas für knapp 1800 Euro persönlich treffen. Und für stolze 2500 Euro dürftest du mit Britney Spears ein Foto machen. Ein Schnäppchen!

Viele Fans berichten aber, dass solche bezahlten Meet & Greets eher ernüchternd seien und für die paar Sekunden an Interaktion völlig überteuert. Die Stars nehmen sich nämlich natürlich nicht wirklich Zeit zum Plauschen, sondern meistens muss man sich auch für Meet & Greets in der Massenabfertigungs-Schlange anstellen.

Ein vorbildliches Positivbespiel, wie man ein Meet & Greet für alle angenehm gestalten kann, ist Nick Cave.

Der hat seine Tour Conversations with Nick Cave angekündigt. Dort kommen Fans nicht nur in den Genuss seiner Musik, sondern der große Meister selbst beantwortet zwischen seinen Songs auch immer wieder Fragen aus dem Publikum. Eine Art offener Dialog also zwischen Künstler*in und Fans – ungeskriptet, ungefiltert und unmoderiert. Matty Healy würde dieses Tour Konzept bestimmt auch gefallen.

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