Meinung: Make Bodyboarden cool!

Meinung: Make Bodyboarden cool!

Ein paar Gründe

Von  Anna Taylor
Auf der Suche nach einem neuen Sommersport? Unser Tipp: Bodyboarden ist der Spaß des Lebens - sagt zumindest unsere Autorin.



Easy, niemand will dir dein Hobby absprechen!

Also falls du Surfer*in bist... Mir geht es nur richtig auf den Geist, dass bodyboarden a) wahnsinnig belächelt und b) außerdem auch noch nieder gemacht wird. Menschen, die sowas machen, haben entweder ein derart geringes Selbstwertgefühl, das sie durch eine vermeintlich krasse Sportart kompensieren wollen oder sind sich insgeheim schon bewusst, wie lächerlich zeit-, geld- und nervenaufwändig der Surfsport (geworden) ist. Aus dem Grund will ich einfach mal erzählen, welche Vorteile das Bodyboarden hat.

Make Bodyboarden cool (again)!

Gut, das again können wir in dem Fall streichen, immerhin war es ja noch nie wirklich cool. Vielleicht ist ja der Sommer 2021 das Jahr, in dem es endlich soweit ist! Hier auf jeden Fall mal ein paar Gründe, die dafür sprechen...

Body and Soul my ass

All diese Menschen die darüber philosophieren, noch nie so sehr bei sich gewesen zu sein wie auf dem Surfbrett mitten im Meer. Klar - was sollst du auch sonst tun. In der prallen Sonne auf dem Meer neben zig anderen Leuten zu hocken und auf eine surfbare Welle zu warten frittiert nicht nur das Hirn, sondern ist oft auch einfach nur frustrierend, weil du per se nicht zum Zug kommst. Dieses ewige Warten als meditatives Nonplusultra zu verkaufen, ist doch Quacksalberei.

Es tut nicht so weh, ein Bodyboard auf die Birne zu bekommen

Wer's schon mal erlebt hat, weiß wovon hier die Rede ist: Ein Surfbrett auf die Birne oder sonst ein Körperteil zu bekommen, tut nicht nur scheiße weh, sondern kann richtig üble Verletzungen und Brüche mit sich tragen. Wenn ein Bodyboard blöd auf die Nase aufkommt, tut das schon auch weh. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie gebrochen ist, ist wesentlich geringer!

Bodyboarden ist nicht so teuer

Für ein gutes Bodyboard kannst du natürlich - wie für fast alles eigentlich - auch mehrere hundert Euro ausgeben. Zwischen 50 und 100 ist aber auch voll okay - hinzukommen gegebenenfalls noch Flossen zum etwa selben Preis. Doch wenn du ganz spontan bist, kannst du dir in den meisten Fällen sogar eines für zehn bis 20 Euro an der nächsten Strandbude kaufen. Da ist zwar Minnie oder Nemo drauf, aber hey: Es handelt sich immerhin auch um ein Spaßgerät. Diese Tatsache geht meiner Meinung nach beim Surfen ein bisschen unter. Hier zählt gefühlt auch nur noch Leistung und teure Ausrüstung - passend dazu scheint der Sport in den letzten Jahren immer populärer in der Branche der Unternehmensberatung geworden zu sein. Also bei den Menschen, die sich auch für Tausende Euros ein windschnittiges Singlespeed kaufen, um damit auf dem Isar Highway entlangzubrettern und Kinder, Hunde und alte Menschen anzuschnauzen, dass sie sich vom Fahrradweg verpissen sollen... Dementsprechend verkommt auch das Surfen zum Luxus- und Leistungssport. 

Bodyboarden hat eine hohe Erfolgsrate

Manch ein Abend am Strand ist schon ein echter Downer - all die Surfer*innen, die nach einem langen Tag im Meer komplett geschafft, aber irre frustriert auf ihren Handtüchern hocken und emotionslos in die Ferne blicken. Stundenlang hockten sie da draußen, während die perfekte Welle auf sich warten ließ. Wenn sie mal kam, waren erst mal andere im Line Up dran - oder wurde hoffnungslos verkackt. Natürlich, auch beim Bodyboarden bist du auf gute Wellen angewiesen. Aber selbst an beschissenen Tagen ist die Erfolgsquote um ein Vielfaches höher als beim Surfen. Wenn du so absolut gar kein Glück hast, kannst du immer noch ins Weißwasser zu den Kids gehen und da noch ein bisschen Spaß abgreifen.

Als Surfer*in bist du wahnsinnig lange Anfänger*in

Für meinereiner gibt es neben unnötig langer Warterei nichts Schlimmeres, als ewig an derselben Stelle zu stehen - was im Prinzip dieselbe Sache ist, doch unter diesem Punkt meine ich, dass man als Surfanfänger*in erstmal nicht weit kommt. Ewig musst du üben, um auch nur ansatzweise in einer Welle aufstehen zu können. Noch mehr Übung braucht es, wirklich zu stehen und bis du dann auch noch die Richtung angeben kannst, vergehen Unmengen von Trainingsstunden. Nein. Sowas mache ich nicht gerne. Wenn ich etwas Neues anfange, will ich morgen schon richtig drin sein. Natürlich braucht auch Bodyboarden seine Zeit, wenn du Tricks lernen willst. Für den schnellen Erfolg eine Welle zumindest richtig zu erwischen reichen lediglich ein paar Versuche.

Den Punkt Anmut streichen wir gleich ganz von der Liste

Klar, ehrlich muss man sein: Besonders grazil ist Bodyboarden im Vergleich zum Surfen nicht. Gerade wenn es darum geht, überhaupt erstmal ins Meer zu kommen - mit Flossen nämlich gar nicht mal so einfach und erstrecht nicht anmutig (okay, der Geheimtipp: geh rückwärts! Aber achte trotzdem auf die Wellen...). Aber hey, kann ja auch etwas Befreiendes sein, sich nicht noch den Kopf darum zerbrechen zu müssen, auf dem Brett eine gute Pose zu stehen!

Tricks gehen hier genauso

Dass Bodyboarden auch in extrem geht, zeigt dieses Video hier aus Nazaré. Vom Ort an der portugiesischen Westküste hast du sicherlich schon mal gehört, wenn du dich auch nur ansatzweise fürs Surfen interessierst - hier werden regelmäßig Rekorde gebrochen, wenn es um die höchsten gesurften Wellen geht.
Durch Tubes surfen, über Wellenkämme hüpfen und dabei noch eine 360-Grad-Drehung machen - das geht auch beim Bodyboarden. 



Es geht halt einfach um Spaß

Ich beende mein Pamphlet mit dem Appell, sich einfach mal locker von diesem dummen Druck zu machen, stets performen zu müssen. Das Leben ist schon an genug Stellen herzzerreißend ernst sein - manchmal muss es deswegen auch einfach mal möglich sein, auf einem kleinen Brett unter der Wampe im Meer rumzudorken. Und zwar ohne dass sich irgendwelche Neunmalstinker darüber lustig machen.
Ob Bodyboarden was für Kinder ist? So what! Die kapieren's wenigstens: Spaß sollte über allem stehen.



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