RÜFÜS DU SOL - Solace

RÜFÜS DU SOL - Solace

Der Lieblingstonträger der Woche

Man muss echt nicht jedes Wochenende wild in den Club gehen. Alle zwei Jahre reicht - nämlich immer dann, wenn RÜFÜS DU SOL ein neues Album veröffentlichen.

Es beginnt alles vor etwa fünf Jahren. Mit dem Track "Desert Night" werden wir auf die Band aufmerksam, die damals noch ganz schlicht RÜFÜS (ohne DU SOL) heißt - genau in einer Zeit, in der plötzlich so wahnsinnig viele Talente aus Australien das Licht der Blogosphäre erblicken - Flume oder Chet Faker, zum Beispiel. UK scheint in Sachen Elektro plötzlich überholt worden zu sein. Kurze Zeit daraus erscheint das Debütalbum Atlas - allerdings erstmal nur in Australien. Erst 2014 landet es auch auf dem europäischen Markt. Der Grund für die Verzögerung liegt unter anderem am Namen, nämlich schlichtweg RÜFÜS. Eine Band mit gleichem Namen gibt es allerdings schon, weswegen die Australier fortan als RÜFÜS DU SOL unterwegs sind.

Der Klang, den RÜFÜS DU SOL eh und je bedienen, bleibt allerdings - klare Elektronik, getrieben von prägnanten Beats und satten Synthesizern, meist verfeinert mit zartem Gesang.

Oder kurz gesagt: EDM, nur irgendwie nicht ganz so überladen. Klar, dass die Jungs schon kurz nach dem Debütalbum weltweit gefeiert werden und ein Platinalbum nach dem anderen kassieren: Sowohl das Debütalbum Atlas, als auch die Nachfolgeplatte aus 2016, Bloom, verkaufen sich irre gut.
Und wo ziehen gefühlt alle talentierten Menschen hin, um noch erfolgreicher zu werden? Genau: Nach Kalifornien. In Los Angeles haben Tyrone Lindqvist, Jon George und James Hunt sich das komplette letzte Jahr nur mit dem dritten Werk verbracht.

Die große Inspiration dabei: die Wüste.

Auf weiten Klangflächen ertönen so hin und wieder unheilvoll dröhnende Synthesizer - ganz wie ein Geier nach dem Stimmbruch, der schon präventiv über halbtoten, kriechenden Lebewesen aka der nächsten Mahlzeit kreist.

Das Klangexempel, das RÜFÜS DU SOL mit den ersten beiden Alben statuierten, wird verfeinert und weiter ausgeführt. Die Produktion ist geordneter, die Strukturen der einzelnen Songs deutlich definiert und es wird mehr mit Synthesizern experimentiert. 
Das Trio selbst sagt über Solace:
"It feels like a new RÜFÜS. We're excited about this new music. We're ambitious as ever."



Menschen, die Coldplay um Sänger Chris Martin eigentlich heimlich feiern, es aber nie zugeben würden, weil - naja - weil es nunmal Coldplay ist, denen wird bestimmt "No Place" ziemlich zusagen, da der Sänger geschätzt eins zu eins wie Martin klingt. Als ob das ganze Album eine heimliche Hommage an die super kontroverse Band ist, erinnert auch der Beginn von "Treat You Better" ein bisschen an Coldplays "Fix You".





Tracklist: RÜFÜS DU SOL - Solace

01 Treat You Better
02 Eyes
03 New Sky
04 Lost in My Mind
05 No Place
06 All I've Got
07 Underwater
08 Solace
09 Another Life

Solace von RÜFÜS DU SOL wurde am 19. Oktober 2018 via Rose Avenue/Reprise veröffentlicht.

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