Musik aus Kanada

Musik aus Kanada

egoFM around the world

What's good, eh? Wir verraten's dir und präsentieren die besten Bands und Künstler*innen aus Kanada.

Eigentlich ziemlich unfair, dass ständig USA und Großbritannien als die musikalischsten Länder gehandelt werden. Man gebe sich nur mal unsere Lieblings-Acts, die Kanada so hervorgebracht hat (ohne dabei Céline Dion oder Justin Bieber zu erwähnen)...

Chilly Gonzales

Das völlig zu Recht selbsternannte musical Genius Chilly Gonzales ist der richtige Pianist für jene, die zwar gerne einen auf intellektuell machen und klassische Musik feiern würden, es aber einfach nicht schaffen, weil es dann doch zu langweilig ist. Neben Klavier spielen rappt er nämlich auch und reißt in guter Entertainer-Manier den ein oder anderen Witz. 
Chilly Gonzales hat auch schon mit zig unserer egoKünstler*innen zusammengearbeitet. Zum Beispiel Daft Punk, Feist, Jamie Lidell, Boys Noize und ja, auch Helge Schneider. Außerdem hat er schon mal einen Weltrekord gebrochen: Vom 16. bis zum 18. Mai 2009 gab er ein 27 Stunden langes Konzert. Echt: ein musical Genius.


Seine Diskographie umfasst 17 Werke, von denen das letzte, Solo Piano III, 2018 erschienen ist.



Bob Moses

Bob Moses sind ein Elektro-Duo aus Vancouver, bestehend aus Jimmy Vallance und Tom Howie. Statt für krasse Drops stehen die beiden aber mehr für harmonisch ineinander fließende Pop-Sounds.
Ende 2019 erschien ihre EP Unplugged, auf der sie Versionen bisher erschienener Tracks veröffentlicht haben. Das Album ist geprägt von Tom Howies warmer Stimme, akustischen Gitarrensounds und verspielten Klaviermelodien.



Wolf Parade

Wolf Parade sind vier Jungs aus Frankokanada, genauer gesagt aus Montréal. Ihr mit Synthies garnierter Alternative-Rock klingt so als hätten Franz Ferdinand und die Editors ein wunderschönes uneheliches Kind in die Musikwelt gesetzt. Ende Januar haben sie ihr mittlerweile fünftes Studioalbum Thin Mind herausgebracht.



Arcade Fire

Wo fängt man an, wo hört man auf, wenn es um Arcade Fire geht. Wir kürzen ab und sagen: beste Band der Welt. Zumindest eine davon. Was die Band aus Montréal so besonders macht, ist die Zusammensetzung aus wahnsinnig talentierten Musiker*innen, von denen viele auch noch Multiinstrumentalist*innen sind. Frontfrau Régine Chassagne (die zufälligerweise auch die Frau vom Frontman Win Butler ist), singt zum Beispiel nicht nur, sondern spielt gelegentlich auch Schlagzeug, Klavier, Keyboard, Akkordeon, Xylophon oder auch mal Drehleier. 

Außerdem schaffen es die Bandmitglieder, eigene Solokarrieren zu verfolgen, ohne sich dabei in die Haare zu bekommen, was ja doch gelegentlich passiert, wenn sich die Prioritäten gegenüber der Band verschieben.
Seit 2004 macht die achtköpfige Gruppe bereits Musik, vier Alben können sie zu ihrer Diskographie zählen. Das letzte Werk Everything Now war ein Meisterwerk der Popkritik, auch wenn es von vielen missverstanden wurde.



Kaytranada

First of all: Sein bürgerlicher Name Louis Kevin Celestin klingt mindestens genau so cool, wie sein Künstler alter ego Kaytranada. Bevor er noch zu jenem im Jahr 2012 wurde, machte Louis Musik unter dem Namen Kaytradamus. 

Der Produzent aus Hawaii hat mit seinen 28 Jahren schon so einiges geschafft: er hat bereits mit Künstler*innen wie Katy B, Mobb Deep und The Internet gearbeitet. Kaytranadas Arbeit klingt funky, basslastig, der Rhythmus erinnert nach einem Galopp mit gelegentlichen abrupten Stopps - bevor es dann wieder weiter geht. Allein deswegen machen seine unverkennbaren Tracks und Remixe mächtig Spaß.

Als Kaytranada hat er zwar bisher nur zwei Alben raus, von denen das letzte, Bubba, Ende 2019 erschein, dafür hat er aber schon über 40 Tracks geremixt.



Dan Snaith

Dan Snaith aus Ontario hat sich schon viele Namen gemacht: Manitoba, Daphni, Caribou oder Dr. Dan Snaith. Gehen wir alle Namen einmal durch:

Manitoba

Als Manitoba hat Dan Snaith seine musikalische Karriere begonnen, musste sie unter diesem Namen allerdings relativ schnell einstampfen, als er eine Klage an den Kopf geworfen bekommen hat - von keinem geringeren als Richard Manitoba, der sich auch liebevoll "Handsome Dick" Manitoba nennen lässt. Ja, keine Ahnung, noch nie von dem gehört, aber eben dieser wollte Manitoba ganz für sich alleine haben, um seine Karriere als US-amerikanischer Radiomoderator, Autor und ehemaliger Frontmann der Punk-Band Dictators ungestört wahrnehmen zu können.

Caribou

Als Caribou hatte Dan Snaith da mehr Glück, denn die nordamerikanischen Caribous aus der Familie der Hirsche haben besseres zu tun, als Musiker*innen zu verklagen - überleben, zum Beispiel, oder abgefahrene Grölgeräusche machen. Der Klang unseres Dan Snaith'schen Caribous wiederum ist wenig zum Grölen, sondern eher zum Zerfließen in Liebe: Elektro-Pop! Das letzte Album wurde 2014 veröffentlicht, doch gerade ist Caribou wieder drauf und dran, neue Singles, pardon, neue Banger zu veröffentlichen, die am 28. Februar im kommenden Album Suddenly münden werden.

Daphni

Gelegentlich nimmt Dan Snaith eine Auszeit von seinem poppigeren Alter Ego und fuchst sich in eklektischere Klänge ein, die er dann unter dem Namen Daphni veröffentlicht. Zwei Alben wurden als Daphni veröffentlicht, das letzte, Joli Mai, erschien 2017.

Dr. Dan Snaith

Dr. Dan Snaith ist kein weiterer Künstlername, sondern die Wahrheit: Während der Kanadier nämlich die beste elektronische Musik komponiert und produziert, ist er nebenher nämlich auch promovierter Mathematiker. Seine Doktorarbeit trägt den Titel: Overconvergent Siegel Modular Symbols. High Five an alle die nur ansatzweise verstehen, was das heißt!



Feist

Die Kanadierin Leslie Feist macht nun seit 20 Jahren Alternative-Pop, gerne auch mit souligen Einflüssen. In ihren Texten und Melodien spiegeln sich ihre eigenen Gefühle wider und zusammen mit ihrer zarten Stimme berührt sie damit ihre Fans, die sich nicht selten mit ihren Songs zum Heulen unter der Dusche verziehen (...).

2017 erschien ihr fünftes Studioalbum Pleasure. Seitdem gab es zwar keine neue Musik von Leslie, dafür aber seit Juli 2019 einen Podcast: Pleasure Studies hören:

"Indie icon Feist knows a thing or two about love, loss, and everything in between. Through in-depth interviews with a time travel researcher, a Dreamer and activist, a transgender triathlete, an FBI undercover operative, a monogamous couple in adult film, a professional storm-chaser, an alter ego—and more—Pleasure Studies explores big themes from the tracks of her most recent album" - heißt es auf der Webseite zum Podcast



Grimes

Grimes, die mit bürgerlichem Namen Claire Boucher heißt, ist eine kanadische Avant-Pop Sängerin und Musikproduzentin. Ihr Debütalbum Geidi Primes erschien 2010, seitdem hat sich ihr Stil stärker in Richtung Pop und Elektro und wieder zurück zu Pop nach koreanischer Art verändert.
Ihre aktuelle Single "My Name is Dark" erschien Ende 2019, am 21. Februar kommt ihr neues Album Miss Anthropocene.



Austra

Die kanadische Band Austra um die Singer/Songwriterin Katie Stelmanis ist eine einzige Liebeserklärung an die 80er Jahre. Besonders ihr Debütalbum klingt wie das Musik gewordene Äquivalent zu Vokuhilas, Stirnbändern und Neonfarben.
In Synthesizern gebadete Lieder wie "The Future" entführen dich in die Vergangenheit und lassen dich vergessen, dass du dich eigentlich in der Gegenwart befindest. Leider ist es schon einige Zeit her, dass uns Austra mit einem Album beglückt haben: Future Politics kam 2017 raus.



Death From Above 1979

Die aus Kanada stammenden Death from Above 1979 leben das Prinzip: weniger ist mehr. Sowohl die Anzahl ihrer Mitglieder (zwei), als auch die Instrumentierung (Schlagzeug, Bass, Synthesizer) kratzt haarscharf an der Grenze zum Minimalismus entlang. Doch sie zeigen, dass man auch damit gute Musik machen kann: stark verzerrter Bass, hohes Tempo, keine Experimente – das reicht. 
Ihr Diskographie umfasst vier Alben, von denen das letzte, Outrage! Is Now 2017 rauskam. 



Bonusband: Bran Van 3000

Bran Van 3000 ist die Lieblingsbands, die du immer hattest, aber nie wahrgenommen hast. Abgestempelt als One Hit Wonder für ihren Song "Drinking in L.A." hat das Kollektiv um den DJ James Di Salvio vier Alben veröffentlicht, auf denen sich zwischen verschwurbelten, sphärischen Electronica- bis Lounge-Tracks auch der ein oder andere HIT versteckt. Man muss nur gut danach suchen und - wir geben es zu - das ist ein Problem in der Musikbranche, beziehungsweise in überhaupt jeder Branche. Aber hey: Ruf mal all deine Freunde zusammen und nerde dich in die Diskographie der Truppe rein, es wird Spaß machen, versprochen.




Playlist: Die beste Musik aus Kanada

Diese paar Künstler*innen da oben sind eine lächerliche Anzahl im Vergleich dazu, was da Land an Größen sonst noch zu bieten hat. Hier also eine ganze Playlist die zeigt, wie einzigartig fantastisch die Musikszene dieses Landes ist.

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