#ImJustAKid: Nachstellen von Kindheitsbildern

#ImJustAKid: Nachstellen von Kindheitsbildern

Nostalgie wird zum Trend auf Tiktok

Im Netz kursieren zahlreiche Videos von Menschen, die Kinderbilder nachstellen. Was steckt dahinter? Und was können wir daraus lernen?


Ein Hoch auf die kindliche Sorglosigkeit

Die Ausgangsbeschränkung nutzen viele, um sich etwas zu widmen, das sonst viel zu kurz kommt: Quality Time mit der Familie. 
Arbeiten kann man in Zeiten von Home-Office schließlich auch vom elterlichen Nest aus, das übliche soziale Umfeld darf man nicht treffen und durchfeierte Clubnächte erscheinen im Augenblick so fern wie seriöse Politik unter Donald Trump. 

Und im Kreise der Familie tauchen dann schon mal verstaubte Kinderfotos auf, die jahrelang in irgendwelchen Alben geschlummert haben. Dank sozialer Netzwerke kann man die Welt daran teilhaben lassen, wie man sich seitdem verändert hat. 
Auf der App TikTok hat sich dahingehend ein Trend nach einem speziellen Muster etabliert: Nutzer*innen filmen sich, wie sie eine augenscheinlich absurde Pose einnehmen und schneiden dann ein Kindheitsbild mit derselben Pose rein - das nur noch halb so absurd wirkt.


Der Song, der in jedem der Videos zu hören ist, ist genauso retro wie die Kindheitsbilder selbst: "I'm Just A Kid" von Simple Plan. Er wurde 2002 veröffentlicht und passt somit nicht nur thematisch, sondern auch historisch zu dem Trend. 

Mittlerweile gibt es unzählige Tiktok-Videos unter #ImJustAKid. Als YouTube-Compilation sind die ziemlich kurzweilig.




Was zeigt uns dieser Trend?

Irgendwie steckt doch in jedem von uns noch ein Kind. Natürlich funktionieren manche Posen nicht mehr so gut (selbst der Papa kann dich irgendwann nicht mehr mit einer Hand hochheben!). Die Sehnsucht nach der kindlichen Unbeschwertheit aber bleibt. 

Das gute Gefühl, das uns durchströmt, wenn wir an die Vergangenheit denken und das Lächeln auf unseren Lippen, wenn wir diese TikTok-Videos ansehen, sollte uns zum Nachdenken bringen.
Als Kind haben wir auf gesellschaftliche Konventionen gepfiffen und hatten nur Angst vor dem Monster im Kleiderschrank. Heute fürchten wir zwar kein Monster mehr, aber haben Angst um unser Image.

Wir können also von unserem kindlichen Ich lernen, öfter mal das zu tun, was uns glücklich macht. Und wenn es bedeutet, das Gesicht in eine Sahnetorte zu drücken.

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