Alltagsheld*innen

Alltagsheld*innen

Eine Sammlung besonderer Menschen

Wann hast du das letzte Mal einer fremden Person geholfen? Vielleicht hast du einer älteren Dame über die Straße geleitet, einer Mutter beim Tragen des Kinderwagens zur U-Bahn geholfen oder vielleicht hast du auch einfach nur einem passierenden Menschen das Feuerzeug geliehen?

Wir haben in diesem Artikel besondere Alltagshelden gesammelt, die durch ihr geistesgegenwärtiges Handeln oder dem einfachen Drang, Gutes zu tun, anderen ausgeholfen haben.

Alltagsheld*innen 

Die Schüler, die das Kind aus einem Sessellift auffingen

In einem kanadischen Skigebiet rutschte ein neunjähriger Junge, der zusammen mit seinem Vater die Pisten befahren wollte, durch das Sicherheitsgestell der Liftgondel. Mit Mühe konnte der Vater ihn, einige Meter über der Piste baumelnd, gerade noch so halten - allerdings war nicht sicher, ob es die beiden so die ganze Strecke aushalten würden. Doch auf der Pistenstrecke unter der Gondel reagierten einige Schulkinder zum Glück schnell und hielten ein Netz, das zur Pistenabgrenzung diente, als Sprungtuch unter das Kind in Not. Nachdem er seine Skier aus den Bindungen lösen konnte, ließ der Vater seinen Sohn los und er konnte unten von den Schülern*innen sicher und einigermaßen sanft aufgefangen werden. Das hätte auch anders ausgehen können, hätten die Kids nicht blitzschnell reagiert!


Der Mann, der dem Autofahrer auf der A9 das Leben rettete

Während er sich auf der Autobahn bei München befand, bemerkte der Fahrer des elektronisch betriebenen Wagens der Marke Tesla den unkontrollierten Fahrstil seines Vordermannes. Beim Vorbeifahren realisierte er, dass der Fahrer des Volkswagens bewusstlos in seinem Gurt hing und reagierte geistesgegenwärtig: Er überholte den schlingernden Wagen und scherte vor ihm ein. Dann ließ er den Bewusstlosen auffahren, bevor er ihn dann langsam ausbremste. Die Rettungskräfte trafen ein und behandelten den Mann dann im Krankenhaus. Die Firma Tesla sowie deren Inhaber Elon Musk nahmen im Anschluss an die Rettungsaktion Kontakt zu unserem Alltagshelden auf und übernahmen die Reparaturkosten für den circa 100.000 Euro teuren Elektro-Wagen. Zusätzlich verpassten sie ihm noch eine Sonderausstattung: eine leistungsstärkere Batterie, die es so noch gar nicht auf dem Markt gibt.

Der (Spinnen-) Mann, der einen Jungen aus dem vierten Stock rettete

An einem ganz normalen Frühlingstag entdeckte Mamoudou Gassama ein Kleinkind, das vom Balkon eines Pariser Mehrparteienhauses baumelte. Nur ein Mann auf der anderen Seite der Trennwand des Balkons konnte den Jungen gerade noch so halten. Mamoudou Gassama fackelte nicht lange und kletterte mir nichts, dir nichts über die anderen Balkone nach oben, bis er im vierten Stock angelangt ist. Wie Spider-Man schwang er sich über die Balustrade und zog das Kind zu sicher rüber. Dieses war wohl seit längerer Zeit schon alleine zu Hause und unbeaufsichtigt. Der Vater wurde kurz danach verhaftet und zur Verletzung seiner Aufsichtspflicht befragt. Mamoudou Gassama hingegen wurde kurz darauf von Frankreichs Staatspräsidenten Emmanuel Macron eingeladen und bekam sowohl eine Ehrenurkunde, als auch die französische Staatsbürgerschaft verliehen.


Der Mann, der das Essen behinderter Kinder bezahlte

In einem Restaurant in Straubing staunte eine Gruppe Kinder mit ihren Betreuern*innen nicht schlecht, als sie erfuhren, dass jemand ihre Rechnung bereits bezahlt hatte. Die unbekannte Person hinterließ einen kurzen Dank an die Betreuer*innen für ihre aufopferungsvolle Arbeit - unterschrieben war die Nachricht nur mit den Initialen. Daraufhin suchte das ganze Internet nach Mister oder Misses X und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis Freunde die Handschrift erkannten. Warum Dirk Harmssen die 75 Euro hohe Rechnung bezahlt hat? Ein Grund ist, dass er selbst eine Tochter mit Behinderung hat. Aber erst die Reaktionen anderer Restaurantbesucher*innen, die sich weggedreht oder von der Gruppe weggesetzt hatten, haben ihn dazu bewegt, den Kindern eine Freude zu bereiten. Auch wenn der Rummel um die Sache gerade allen Beteiligten zu viel wird – wenn die Aktion auch andere zum Nachdenken angeregt hat, hat sie sich gleich doppelt gelohnt.

Die Frau, die bei LGBT Hochzeiten einspringt

Heiraten! Für viele ist es der wichtigste Tag im Leben. Jetzt stell dir mal vor, deine Eltern kommen aber nicht, weil ihnen dein/e Partner*in nicht gefällt. Das tut weh - ist aber bei Hochzeiten von LGBTQ-Paaren leider sehr häufig der Fall. Sara Cunningham findet das total doof und bietet sich selbst deswegen als Ersatzmama für Hochzeiten an. Bei zwölf Feiern war sie so schon dabei. Und die Reaktionen auf Facebook zeigen, dass viele super finden, was sie macht. Und sie ist nicht die einzige. Ähnlich funktioniert der Zusammenschluss von Ersatzeltern namens Free Mom Hugs. Sie springen nicht nur bei Hochzeiten ein, sondern wann immer ein offenes Ohr gebraucht wird.



Wir haben die egoFM Leser*innen nach den besten Begegnungen mit Fremden gefragt - das hier sind ein paar der besten Antworten...

Philipp bedankt sich bei einer Katze

"[Der freundlichste Fremde] war in meinem Fall ne Katze. Hatte ein Vorstellungsgespräch in einer fremden Stadt und war mega nervös und zu früh dran. Saß auf nem stein. Wie aus dem nichts kam eine zutrauliche Katze vorbei und hat sich zum Kuscheln in meinen Schoß gesetzt. Hab sie nie wieder gesehen, aber das Tier war mein Held an dem Tag."

Caroline hatte gleich doppelt Glück

"Ich bin mit dem Roller auf dem Weg zur Arbeit liegen geblieben und ein Mann hat mich auf seinem Quad mitgenommen und zur Arbeit gefahren.Auf der Straße vor meiner Wohnung ist mein Geldbeutel aus der Tasche gefallen und ein Handwerker hat später geklingelt und ihn mir gebracht."

Sascha erfreut sich an den kleinen Dingen im Leben

"[Ich hatte] ein Chicken McNugget mehr in der Box."

Lotta freute sich über ein offenes Ohr in der Bahn

"[Ein Fremder hat] mich vorsichtig angesprochen, als ich weinend in der Bahn saß und mir ein Taschentuch gegeben und mir zugehört. Solche Menschen braucht die Welt."

Steffi erinnert sich an ihre Kindheit

"Wurde als Achtjährige mit meinem Fahrrad von einem Auto erfasst und dort blutend liegen gelassen. Ein junger Mann sammelte mich auf und fuhr mich nach Hause. Stellte sich heraus, es war der Sohn unser frisch eingezogenen Nachbarin. Glücklicher Zufall."

Lisa hat ein kleine Aufmerksamkeit geschenkt bekommen

"Eine, mir bis dato unbekannte, Nachbarin hat mir das nagelneue Fahrrad ihres kürzlich verstorbenen Mannes geschenkt, weil sie es nicht mehr mit ansehen konnte, wie ich auf meiner alten Drei-Gang-Rostmühle zur Arbeit fahre."

Tiffany grüßt ihren netten Taxifahrer

"Als mir der Bus (mal wieder viel zu früh) vor der Nase wegfuhr, hat mich ein Taxifahrer, der das ganze beobachtet hatte, kurzerhand in die Stadt mitgenommen. Kostenlos. Faith in humanity restored!"

Alex erinnert sich an seine Ersthelfer*innen

"[Mir haben] mehrere fremde Menschen [geholfen]. Ich war im Kaufland in Erlangen in Ohnmacht gefallen und ich kam hinter den Tresen der Info wieder zu mir. Ich lag auf einem Polster für Terrassenstühle und eine Frau und der Ladenleiter waren grad dabei, eine Decke auszupacken, um mich zuzudecken. Eine Verkäuferin hielt meine Hand, eine andere lächelte mich an und meinte, sie hätten bereits einen Krankenwagen gerufen und sie würden sich um mich kümmern, bis er da ist. Ich hab mich sofort sehr sicher gefühlt."

Kieron hatte die beste Mitfahrgelegenheit ever

"Mich [hat] spontan [jemand] auf seiner Monatskarte mitgenommen. Und dann gesagt, dass er Chefkoch in nem Steak Restaurant ist. Ich soll vorbeikommen, wenn ich n Date habe, er wäre mein Wingman. Und hat Wort gehalten!"

Angélique bekam Unterstützung bei ihrer Panikattacke

"Eine Frau saß mir mal gegenüber in der U-Bahn. Die U-Bahn ist dann für 20 Minuten einfach im Tunnel stehen geblieben (bin aus Nürnberg, der Stadt der fahrerlosen U-Bahnen) und als sich meine klaustrophobische Ader gemeldet und recht schnell auch bemerkbar gemacht hat und ich zitternd und weinend da saß, hat sie mich mit einem netten Gespräch abgelenkt. Sie hat mir dann sogar angeboten, mit mir gemeinsam bis zu meiner Station zu fahren. Die Frau war echt ein Engel. Ich mein, ich kam mir eh schon mega blöd vor und normalerweise wird man erstmal blöd angeschaut, aber ohne mich drauf anzusprechen, hat sie meine Angst und Hilflosigkeit wahrgenommen und mir geholfen."

Kristin hörte von ihrer Mama vom lieben Paketboten

"Meine Mama hat mir erzählt, dass es kurz nach Weihnachten an der Tür klingelte und eine unbekannte Frau ihr, ein an sie adressiertes, Päckchen in die Hand drückte. Meine Mama staunte nicht schlecht und fragte wie sie an das Packerl gekommen sei. Das hat sie 20 km entfernt am Straßenrand liegen sehen aus welchen Gründen auch immer und sich gedacht, dass der Empfänger sich sicher freut, wenn er es doch noch bekommt. Vielen Dank also für den Einsatz!"

Eine egoFM-Leserin hatte nicht genug Bargeld für die Untersuchung ihres Häschens

"Als Teenager brachte ich mein geliebtes Häschen zum Tierarzt und nach der Untersuchung sagten sie, dass er geröntgt werden muss. Das hätte aber sofort in bar bezahlt werden müssen. Die Kosten waren so hoch, so viel hatte ich nicht dabei. Eine fremde Frau streckte das Geld vor, sodass ich ihn gleich röntgen lassen konnte. Jetzt ist sie aber nicht mehr fremd."

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