Der Post-Urlaubs-Blues

Der Post-Urlaubs-Blues

Wie man der schlechten Laune danach entgeht

Der langersehnte, hart erarbeitete und wunderschöne Traumurlaub nimmt ein jähes Ende und lässt uns danach oft in ein tiefes Loch fallen. Warum? Und vor allem: Wie entgeht man diesem Gefühl?

Dieses eine, super blöde Gefühl, wenn man aus dem Urlaub kommt und sich wie in einem schlechten Film fühlt: Alles nervt, das Essen in der Heimat schmeckt nicht, man ist dauerhaft müde, es regnet die ganze Zeit, man hat alle Neuigkeiten verpasst und will sie bei bestem Willen auch nicht aufholen.


Einfach nur zum Kotzen. Aber keine Sorge - du bist mit diesem Gefühl nicht allein.

Der Post-Urlaubs-Blues

Psychologen fassen all diese Gedanken und Gefühle unter den Begriff "Post-Urlaubs-Blues" zusammen: Gut jedem*r dritten Deutschen geht es nach einem Urlaub bis zu drei Tage psychisch deutlich schlechter als zuvor. Eigentlich will man am liebsten wieder in den Urlaub. Laut Julia Stadler vom Reiseportal Momondo, die jährlich Studien zum Reiseverhalten durchführen, sind vor allem junge Leute davon betroffen: Sie fanden heraus, dass sogar die Hälfte der 18- bis 22-Jährigen am "Post-Holiday-Syndrom" leiden. Die Studie bestätigt auch, dass es im Alter deutlich weniger Menschen nach dem Urlaub schlecht geht.

Woher kommt dieses Gefühl?

Einen genauen Grund für dieses Empfinden gibt es nicht, denn jeder der Betroffenen bezieht das Trägheitsgefühl nach einem Urlaub auf etwas anderes. Grundsätzlich gehen die Experten aber davon aus, dass Betroffene irgendetwas an ihrem Alltag in der Heimat auszusetzen haben - zum Beispiel nicht zufrieden sind mit ihrem Job, der Wohnung oder der Beziehung - weshalb ihnen die Rückkehr und die Eingewöhnung ins eigene Leben deutlich schwerer fällt. Klar, dass die dann gerne weiterhin in der Traumblase Urlaub bleiben würden.

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Bildquelle: Unsplash | Maarten van den Heuvel | CC0



Was hilft gegen den Post-Urlaubs-Blues?

Tatsächlich kann man vor, während und nach dem Urlaub etwas gegen das unbehagliche Gefühl tun, damit es nächstes Mal nicht so schlimm wird.

Vor dem Urlaub

Vor dem Urlaub geht es uns meistens doch ganz gut - na klar, ein bisschen Stress und Urlaubsreife-Gefühl, aber prinzipiell freuen wir uns doch total auf den bevorstehenden Urlaub. Trotzdem solltest du dir schon ein paar Gedanken über die Heimkehr machen, damit du nicht gleich nach dem Urlaub in ein Loch fällst: Versuche die wichtigsten Aufgaben abzuschließen. Dieser Tipp bezieht sich vor allem auf Aufgaben bei der Arbeit. Sobald du im Urlaub nicht über nicht fertig gestellte Projekte denken musst, kommst du auch viel leichter wieder daheim an. Gleiches gilt auch für den Haushalt - schon längst überfällige Briefe und Pakete solltest du vielleicht doch noch verschicken und deine Wohnung nicht im Chaos hinterlassen. Erwartet dich ein sauberes Haus und deine liebste Tiefkühlpizza im Eisfach, fühlst du dich gleich viel wohler in deinem eigenen Zuhause.

Einer der wohl wichtigsten Tipps ist, dass du vor dem Urlaub deinen ersten Arbeitstag nicht direkt auf den Tag nach deiner Ankunft legst. So hast du noch einen Tag lang Zeit, Dinge zu erledigen, die man eben manchmal nach dem Urlaub noch erledigen muss: AUSSCHLAFEN, einkaufen, Wäsche waschen und nochmal richtig runterkommen. Wenn du dann erst in der Mitte der Woche anfängst zu arbeiten, startest du mit voller Energie und Ordnung in die Arbeitswelt und kommst dort schneller wieder an, als du es erwartet hättest.

Im Urlaub

Grundsätzlich gilt im Urlaub, dass man eher nicht schon die ganze Zeit ans Ende und an zu Hause denken soll, sondern jede Sekunde ausnutzen und einfach nur sorglos zu sein (also so wirklich, okay?). Trotzdem kann man hier auch ein wenig Vorarbeit leisten und sich beispielsweise das liebste Essen und Trinken aus dem Urlaubsland mitnehmen, damit man in der Heimat noch an den schönen Urlaub erinnert wird und positiv zurückblickt.

Nach dem Urlaub

Jetzt geht's ans Eingemachte: Bloß nicht in den gewohnten Trott verfallen. Starten solltest du nach der Rückkehr erst einmal mit schönen alltäglichen Dingen. Vielleicht einem längeren Spaziergang, mit deinem Lieblingsfrühstück oder einem Besuch bei dem*r besten Freund*in. So assoziiert man auch die Heimat mit schönen Dingen - denn auch da kann es einem gut gehen!

Über schöne Erlebnisse des Urlaubs zu sprechen wirkt ebenfalls gegen den Blues. Falls es dir nach dem Urlaub schon öfter schlechter gegangen ist, geht es eventuell um etwas ganz Grundsätzliches.

Du solltest dir vergegenwärtigen, dass es normal ist, sich für ein paar Tage so zu fühlen und dass diese Melancholie auch wieder vorbeigeht.

Der Urlaub ist eine Ausnahmesituation, unser Alltag Normalität. Es ist also verständlich, dass es am Anfang alles zu viel sein kann.


Vielleicht solltest du kleine Änderungen in deinem Alltag vornehmen, dir mehr Zeit für dich nehmen, öfter Sport treiben, Sachen machen, die dich einfach glücklich machen. Dann kommst du auch lieber wieder zurück.

Außerdem gehen die Experten davon aus, dass mehrere Kurzurlaube viel erholsamer sind, als wenige längere. So kannst du dich immer wieder auf einen neuen Urlaub freuen, denn das macht ja auch glücklich. Und was auch hilft: Nach dem einen Urlaub gleich den nächsten planen, so hat der Blues gar nicht erst eine Chance, dich zu sehr runter zu ziehen!


Und wie ist's bei dir? Kennst du das Gefühl vom Post-Urlaubs-Blues und hast du ein Rezept dagegen? Erzähl's uns auf der egoFM Facebook-Seite oder per Whatsapp an die 089 / 360 550 460. 

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