Führerschein gegen kostenloses Ticket

Führerschein gegen kostenloses Ticket

Der Deal für Senior*innen

Einige Städte bieten Senior*innen eine kostenlose Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel an, wenn diese dafür ihren Führerschein abgeben.

Soweit, so gut die Idee. 

Zwar verursachen Senior*innen statistisch gesehen nicht mehr Verkehrsunfälle als andere Fahrer*innen. 


Trotzdem werden sie im Straßenverkehr als Risikogruppe eingestuft, weil sie im Alter oftmals schlechter sehen und hören.
 Natürlich gilt das nicht für alle älteren Menschen. Es gibt sicherlich auch genügend Omas und Opas, die sicherer fahren als manch ein*e jüngere*r Autofahrer*in. In vielen Ländern ist es trotzdem längst verpflichtend, dass ältere Verkehrsteilnehmer*innen sich regelmäßigen ärztlichen Tests unterziehen, welche ihre Fahrtüchtigkeit bestätigen oder widerlegen.

In der Schweiz muss man diese Prüfung bereits ab dem 65. Lebensjahr alle zwei Jahre ablegen und bestehen. 


Ähnlich funktioniert's in Frankreich, den Niederlanden, bei den Briten und Griechen. Nur in Deutschland darf man im Moment noch fahren, so lange man möchte. Und weil das Auto für viele Senior*innen die einzige Möglichkeit ist, mobil zu bleiben, geben sie ihren Führerschein auch nur äußerst ungern her. 

Einige Städte haben sich ein Konzept überlegt, damit Senior*innen ihren Führerschein bereitwilliger abgeben.


Kostenlose Nahverkehrstickets gegen den Führerschein

Dortmund tauscht Führerscheine gegen Öffitickets schon seit 2001. Und auch in Ludwigsburg in der Nähe von Stuttgart wird dieses Modell seit 2015 getestet. Für alle Senior*innen, die dort freiwillig ihren Führerschein zum Landratsamt bringen, gibt’s ein VVS Jahresticket umsonst. Bis März diesen Jahres haben schon mehr als 2000 ältere Autofahrerinnen dieses Angebot genutzt – den Kreis hat das 560 000 Euro gekostet.

Stuttgart selbst hat ein solches Angebot bisher noch nicht in Betracht gezogen. Und andere egoFM Städte könnten in dieser Hinsicht durchaus auch noch mehr Initiative zeigen.

In München sagt die MVG zwar, dass sie den Vorschlag super findet – allerdings nur wenn die Stadt die Kosten trägt. 


So oder so würden die Betreiber der öffentlichen Verkehrsmittel wahrscheinlich von einem solchen Modell langfristig profitieren. Die meisten älteren Herrschaften, die ihren Führerschein abgegeben haben, kaufen schließlich auch nach Ablauf des kostenlosen Jahres wieder ein Ticket.

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